Montag, 8. September 2008

Vorurteile

Heute habe ich keinen eigenen Unterricht gehabt, weil die Schüler der Klasse noch im Praktikum sind. Dafür hatte ich, eil ich eh in die Schule wollte (musste) drei Hospitationsmöglichkeiten. Dabei nervt man als LIA alteingesessene Lehrer durch das Beobachten ihres Unterrichts. Einige finden das gar nicht so gut. Aber höflich wie wir alle sind lehnt auch kaum jemand ab, wenn ich höflich frage. Interessant war es heute, zu sehen, mit welcher Gelassenheit unterrichtet werden kann. Das möchte ich auch bald können, so spielerisch mit den Schülern umgehen und sie dabei noch interessieren und über 90 Minuten zu fesseln ist schön.
Zu den Vorurteilen. Ich hatte welche bezüglich eines Lehrers, weil mir diese über Kollegen so eingegeben wurden. Stück für Stück hat sich ein Bild von ihm in mir aufgebaut, das heute zerstört wurde. Ich habe guten Unterricht (aus meiner Sicht) gesehen, der meinem Stil durchaus entgegen kommt. Interesse geweckt, offene Diskussionen zugelassen und ein Thema strukturiert behandelt ohne in Eile zu verfallen. Dabei ist die Präzision bei der Erarbeitung von Fremdwörtern oder Fachbegriffen imponierend gewesen. Er sagt nicht so schnell, worauf er hinaus will und die Schüler strengen sich redlich an, die Lösung selber zu finden. So viel Ruhe und Geduld dabei möchte ich auch bekommen. Das Thema waren übrigens auch noch vorschnelle Urteile über andere Menschen.
Ok, die andere Hospitation heute war dann eher wieder das Gleiche wie immer. Ich bin damit nicht so glücklich, aber die Schüler mögen das teilweise trotzdem. Danach ging es noch in eine kleine Besprechung mit unserem IT Verantwortlichen und ich werde die nächste Lo-Net2 Schulung demnächst im größeren Rahmen abhalten. Mal sehen, wie viele Erfahrungen wir dann zwischen Lehrern diskutieren können. Es bleibt spannend.
Mein Resultat heute: Ich werde fleißiger etwas tun, was ich nicht mag. Ich werde meine Tafelbilder vorformulieren und nutzen. Die Schüler sind es so gewohnt und ich kann sie nur schwer umerziehen. Zudem stimmen viele Lehrer dem Konzept zu, dass es mehr bringt, die Inhalte durch die eigene Feder zu Papier zu bringen als Unterlagen zu verteilen und mit den Inhalten zu arbeiten. Ich glaube das noch nicht, werde aber jetzt zumindest einen Kompromiss versuchen.
Was mich nur nervt ist, dass es Schülern leicht fällt von der Tafel abzuschreiben. Wenn ich den gleichen Text aber als Folie vorbereitet auf den OHP lege, dann stöhnen sie und wollen lieber eine Kopie haben. Es scheint immer noch nur das wertvoll zu sein, was der Lehrer anschreibt. Die gute alte Tafel Media-Methodik.
See you

Suche im blog

 

Aktuelle Beiträge

Finanzamt
Die machten schon immer wie es für sie am besten passt.
Weiterbildung (Gast) - 31. Jan, 10:00
welcher Verbraucher achtet...
Selbst die reichen Verbraucher unserer westlichen Welt...
msa - 15. Nov, 23:20
Globalisierung
Ich denke im Prinzip ist die Globalisierung nicht schlecht...
Christian (Gast) - 2. Nov, 18:23
Mr Vertigo
eine Kurzbeschreibung: Im Jahr 1927 hat der Jahrmarkt...
Marianne Kempel (Gast) - 8. Okt, 14:22
Mr Vertigo?
Worum geht es denn da? Woher kennst Du "Tod und Teufel"?
msa - 7. Okt, 19:09

Web Counter-Modul

Archiv

September 2008
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 2 
 4 
11
14
15
18
20
21
24
25
26
27
28
30
 
 
 
 
 
 

Berufsplanung Lehrer
Formalismus
Handwerk
Hausarbeit ET
Pädagogik
Politik
Privat oder so
Schwimmlehrer
Studium
Vorbereitungsdienst
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren