Vorbereitungsdienst
Ich hatte mich ja daran gewagt, Arbeitsblätter selber zu erstellen, die mehrere Teilthemen miteinander verbinden und mich in Form einer didaktischen Stütze im Unterricht begleiten.
Die Aussagen von Kollegen und nicht Lehrern waren positiv, weil es richtig professionell aussah. Als Geeignet haben sie sich jedoch noch nicht erwiesen. Neben handwerklichen Fehlern, weil ich einfach nicht genug kontrolliert hatte, sind fachliche Fehler enthalten, die erst im Unterricht (durch aufmerksame Schüler) erkannt wurden.
Wichtigste Erkenntnis zu den vorbereiteten Arbeitsblättern der E-Technik ist: Ich habe mir Lehrerversionen erstellt, die zur Kontrolle der Schülerergebnisse dienen sollen. Diese habe ich als Folie über den OHP den Schülern gezeigt. Neben der Lesbarkeit traten folgende Probleme für die Schüler auf: Die Folien sahen anders aus als die Arbeitsblätter der Schüler, was zu Verwirrungen führte. Änderung: Zukünftig werde ich handschriftlich in die Originalen Arbeitsblätter eintragen, was die Schüler sich erarbeiten sollten. Zu testen: Während der Stunde eintragen (eintragen lassen) oder vorbereitete Folien nutzen.
Jetzt habe ich für die Wechselstromtechnik, zur Einführung in die Thematik die Arbeitsblätter neu erstellt und handschriftlich auf der Schülerversion die Ergebnisse eingetragen. Morgen ziehe ich das auf Folie und Donnerstag gibt es den neuen Test am lebenden Subjekt. Ich hoffe, das wird ein Sprung zur Professionalität hin.
Ganz anders bei meinen Überlegungen zur Hausarbeit im technischen Bereich. Mit der von mir gedachten Thematik ASI Bus bin ich noch auf Kriegsfuß. Mir erschließt sich das Thema noch nicht so weit wie ich es mir wünsche. Mal sehen, was ein Gespräch dazu mit meinem Ausbilder bringt. Dienstag vielleicht.
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msa - 25. Mai, 21:37
Kann man das unvorhersehbare planen? Zumindest kann ich mich auf das vorbereiten, was ich planmäßig vor habe. Manchmal kommen äußere Umstände dazwischen. Manchmal überschätze ich die Schüler und gelegentlich unterschätze ich deren Geschwindigkeit und bin vor dem Unterrichtsende am Ende der Planung.
Donnerstag fand ich ganz gut. Wir haben schön die Stunden ineinander übergehen lassen. Das Klingelzeichen stört mich immer weniger und irgendwann wird es meinen Schülern auch aufgehen, dass man beim Klingeln nicht unbedingt raus rennen muss. Sie gewöhnen sich allmählich daran, dass es eigentlich keine Fächer Abgrenzung in der Berufsschule mehr gibt (geben sollte). Der WiPo Unterricht war diese Woche so was. Die Themen der Schülerreferate waren betrieblich ausgearbeitet. Globalisierung. Umwelt und Produktion konnten gemeinsam betrachtet werden. Und das EEG bot die Möglichkeit, elektrotechnische Fachkenntnisse in ein Umweltpolitisches Thema einbringen zu können. Wann habe ich es schon einmal verstanden, in Politik sinnvoll elektrotechnische Berechnungen durchzuführen. Ich hoffe zwei Dinge. Die Schüler sollten gemerkt haben, das ihr Beruf, ihr Fachgebiet und die Politik eng miteinander verknüpft sind. Eigentlich könnte man daraus jetzt viele neue Ideen und Projekte entwickeln. Angefangen von politischen Programmen, über Umweltpolitik im Unternehmen bis hin zur Gestaltung eigener Geschäftsideen, die in einer Schülerfirma münden könnte.
Träumen darf auch ich
Eine andere Unterrichtsvorbereitung haben wir bei der letzten IQSH Tagung begonnen. Karsten, Andrea und ich arbeiten zwei Doppelstunden zum Thema Wahlen, genauer gesagt die Parteien in Deutschland aus. Unsere erste Idee klang vielversprechend. Nachdem ich mich heute allerdings mehrere Stunden durch verschiedene Parteiprogramme gearbeitet habe, denke ich an eine Strategieänderung. Mal sehen, wie ich diese Stunde mit wenig Aufwand am Sonntag zu Ende plane um sie Dienstag mal zu erproben. Sonntag ist dann eigentlich auch die weitere Elektrotechnische Planung dran. Außerdem will ich endlich eine Idee für meine erste Hausarbeit konkretisieren, eine Lernsoftware durcharbeiten und die Steuererklärung ausfüllen.
Jetzt muss Sonntag nur noch auf ca. 54 Stunden verlängert werden.
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msa - 23. Mai, 21:53
In verschiedenen Bereichen Erfahrungen zu sammeln und daraus sein Verhalten zu überdenken und möglichst zielgerichtet zu verändern. Das nenne ich Lernen. Doch was passiert, wenn zu viele Erfahrungen gleichzeitig auf mich einstürzen? Ich kann nicht aus jeder Erfahrung gleichzeitig ein anderes Handeln ableiten. Einige Dinge müssen konstant bleiben, damit beobachtbar wird, was sich durch anderes Verhalten eigentlich ändert. An technischen Geräten ist das immer gut zu beobachten. Beispiel: Man nehme einen Frequenzgenerator, ein Oszilloskop und drei Schüler. Wenn einer am Generator, ein weiterer gleichzeitig am Messgerät Einstellungen vornimmt, dann kann der dritte zwar viel Beobachten, weiß die Resultate aber nicht auf einzelne Veränderungen hin zu werten. Ähnlich scheint es mir derzeit zu ergehen. An jeder Ecke meiner Ausbildung und an einigen Ecken meines Privatlebens verstelle ich gleichzeitig Handlungsweisen und ich weiß danach einfach nicht mehr, was mich eigentlich verwirrt. Warum bin ich mal glücklich und mal frustriert?
Vermutlich würde ein regelmäßiges Feedback mir selber gegenüber weiterhelfen. Ich werde also wieder mehr in diesen Bolg schreiben müssen, denn die anderen Selbstreflektionen, die beispielsweise das IQSH mit seinem Portfoliogedanken anbietet, sind interessant, aber ich kann damit noch nicht sinnvoll an mir arbeiten.
Reflektion durch Lehrer, Freunde, Ausbilder und Schüler prägen allmählich den Eindruck, den ich über meine Lehrertätigkeit erhalte. Ich bin leider noch nicht so gut, dass ich zufrieden sein könnte. Gerade im Bereich der Didaktik, insbesondere der methodischen Umsetzung von technischen Fachinhalten, suche ich weiter nach einem besseren Weg. Die zuletzt favorisierten, selbst erstellten Arbeitsblätter waren sehr Zeitaufwändig in der Gestaltung. Sie waren aber nur bedingt wirksam im Unterricht. Mehrere Probleme sehe ich. Zuerst einmal darf man leider Schüler noch nicht 90 Minuten alleine arbeiten lassen. Stillarbeit führt oft zu dem Eindruck, dass man nicht arbeiten müsse. Also werden zukünftig Stillarbeiten nur noch ermöglicht, wenn direkt danach Arbeitsergebnisse zu zeigen sind. Zeigen heißt (schon wieder leider), das die Schüler bewertet werden wollen. Ohne Notendruck oder Angst vor Bestrafung geht es noch nicht. Dies entspricht zwar nicht meinem Weltbild, durchaus aber meinen Erfahrungen auch während des Studiums. Denn welche Seminargruppe hat schon ohne Dozenten effektiv gearbeitet, wenn der Druck fehlte?
Ein weiteres Problem der Arbeitsblätter. Da die Schüler jetzt alles vorliegen haben, brauchen sie weniger schreiben. Das führt zu dem Eindruck, man lerne ja nichts. Und ein schlauer Prof. sagte mal so richtig: „ Ich gebe ihnen keine Handouts, weil ich weiß, dass sie diese sowieso nicht lesen“, nachdem wir darauf bestanden, trotzdem manchmal welche zu bekommen hat er getestet, wie viele Studenten sich das durchlesen. Es war erschreckend. – Warum also sollten meine Schüler anders reagieren.
Was ist das Resultat? Ich werde Arbeitsblätter gestalten, die die Schüler mehr aktiv einbinden und weniger Inhaltliche Komplexität aufweisen. Etwas weniger Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fachthemen, mehr hin zu dem „kleinschrittigen“ Vorgehen. Das ist etwas, was zwar von dem Lernfeldgedanken wegführt, aber ich muss das jetzt austesten. Womöglich haben die vielen erfahrenen Kollegen, die die Lernfelder nicht akzeptieren ja Recht und die Schüler lernen besser fachthematisch aufgebaute Inhalte.
Morgen fahre ich Bahn, da ich mein Auto derzeit nicht auf weite Strecken loslassen möchte. Es ärgerte mich gerade mal wieder. Vier Stunden Bahn bedeuten vier Stunden Unterrichtsplanung. Da sollte doch was herauskommen.?!?
Das letzte WE war auch sehr schön. Donnerstag gleich nach der Schule ab nach Flensburg. Etwas bei der Orga des Examensballs helfen und Freitagabend dann schön und lange mit Freunden feiern. Es ist schön zu sehen, wie glücklich die Examinierten sind, wenn sie das Zeugnis überreicht bekommen. Die Party danach ist dann immer was besonders Schönes. Dieser Zwischenabschluss war auch für mich etwas sehr Wichtiges im letzten Jahr. Danach beginnt ein anderer Ausbildungsteil. Hier erkenne ich dann vermehrt, dass die Uni Zeit sehr schön war, das ich dort aber nur wenig gelernt habe, was im Alltag der Schule hilft. Vermutlich ist das so nicht ganz richtig, denn ich kann vermutlich nicht erkennen, welche „Stellschrauben“ an mir während des Studiums verdreht wurden. Ich weiß nur, dass ich meinen ehemaligen Job heute nicht mehr voller Enthusiasmus erledigen könnte. Es hat sich halt vieles verändert in mir. Das liegt am Studium und an den Menschen, mit denen ich diese tolle Zeit verbringen durfte.
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msa - 18. Mai, 19:56
So geht es. Wenn ich mir genügend Zeit nehme und jeweils die Hälfte der Schüler mit Arbeitsaufgaben und Übungen versorge, dann können die anderen in dieser Zeit am "lebenden Objekt" lernen.
Mit 14 Schülern kann sogar die Bedienung von Oszilloskopen und das erfolgreiche Messen von Ladekurven durchgeführt werden. Auch wenn die Schüler noch wenig Erfahrungen mit den Messgeräten haben. Es ist schon spannend, zu beobachten, wie die "neuen" Geräte benutzt werden. Nach der "Entdeckertour" beim letzten Fachraumtag, wo sie die Geräte erkunden sollten, gab es das Feedback, dass mehr Anleitung durch mich gewünscht wäre. Heute hatte kaum jemand seine Kurzbedienungsanleitung genutzt, die ich verteilt hatte. Auch wurde die Arbeit mit den Geräten und Bauteilen begonnen, während noch erklärt wurde, was zu beachten sei. Und wieder einmal mussten viele Fragen doppelt in Einzelgesprächen geklärt werden.
Insgesamt war ich heute zufrieden. Ich denke, dass die Schüler jetzt ein besseres Gefühl dafür haben, was wichtig ist, wenn sie Messungen mit Oszilloskopen durchfühern.
Leider habe ich heute kein Feedback mehr erhalten können. Ich weiß also noch nicht, ob die Schüler den Unterricht in dieser Form auch mochten.
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msa - 8. Mai, 22:40
Ich bin kein nach Perfektion strebender Mensch. Das führt dazu, dass die Inhalte meines Unterrichts fachlich nicht immer so ausgearbeitet sind, dass meine Kollegen damit zufrieden sind. Ich beachte dabei jedoch den Anspruch, den die Schüler haben. Wenn es genügt, sich mit einer Materie vertraut zu machen, dann soll der Unterricht exemplarische sein. Ist es notwendig, ständig mit Fachthemen umzugehen, dann wird es genauer. So weit so gut. Und dann kommt es zu den vielen Informationen von Schulleitung, Lehrern, Referendaren und IQSH, in denen immer wieder eine objektive, nachvollziehbare und gerechte Beurteilung der Schülerleistungen gefordert wird. Das hat mich jetzt einige Wochen sehr stark beeinflusst. Ich habe mir Listen ausgedacht und Bewertungskriterien erarbeitet, nach denen ich die Schüler in allen möglichen Situationen bewerten kann. Aus einem Uni Projekt kenne ich auch noch ein Modell für Kompetenzbewertungen mit 15 verschiedenen Kriterien pro Schüler. Grob gerechnet kommt man schnell auf 30 Kriterien für individuelle Bewertungen, die kontinuierlich an meine 75 Schüler mindestens einmal pro Woche angelegt werden sollten. Wie macht man das nur? Das sind 2250 Bewertungskriterien pro Woche, für die ich mir je 10 sec gönne, also 6,25 Stunden mit Bewertungen beschäftigt wäre. Das geht nicht!
Diese Erkenntnis der Unvollkommenheit hat mich etwas blockiert. Dann endlich fand ich heraus, dass auch meine Anwärterkolleginnen und Kollegen die gleichen Probleme haben. Auch fertige Lehrer können das nicht schaffen. Wir beschränken uns also auf unsere Stichproben, auf unsere Menschenkenntnis und auf die gelegentlich abgeforderten schriftlichen Leistungsnachweise. Wer immer mir sagt, dass eine Schulnote einen Menschen in seinen Kompetenzen beschreibt und mit anderen Menschen vergleichbar macht, der muss mich lange und gut überzeugen können.
Ein anderes ungutes Gefühl kam in Bezug auf meinen Unterrichtsstil auf. Ich weiß einfach nicht, ob ich richtig oder falsch unterrichte. Ich weiß, dass ich anders arbeite als die meisten Kollegen der Sek II, aber das ist beabsichtigt. Nur, machen die Schüler das auch mit? Feedback der Schüler: „Seien sie mehr Lehrer“. Ich werde ihnen entgegenkommen, aber die nötige Selbständigkeit in unserer Gesellschaft soll weiter gefördert werden. Ich weiß auch, dass ich die gutgemeinten Ratschläge meiner Lehrer früher nicht beherzigt habe. Heute verteile ich ähnliche Weißheiten und ernte zum Teil den gleichen Unwillen.
Lernen durch Erfahrung ist das Eine, dazu brauche ich Rückmeldungen. Einige Schüler geben sie mir und einige Kollegen fordere ich immer stärker, meinem Unterricht beizuwohnen.
Lernen durch Vergleichen habe ich jetzt wieder schätzen gelernt, denn durch die Beobachtung von erfahrenen Kollegen werden mindestens zwei Dinge klar. Es gibt keinen perfekten Lehrer und selbst als Anfänger finde ich immer Verbesserungsmöglichkeiten. Andererseits finden sich auch immer kleine Tricks, die es lohnt selber mal auszuprobieren. Und sei es nur das einfache Vormachen – nachmachen – üben Prinzip vieler Unterrichtsmodelle. Die Schüler nehmen dies oft dankbar auf.
Und eine letzte Erfahrung. Durch das aufmerksame anschauen von Unterricht kann ich jetzt wieder stärker nachempfinden, wie lange man aufmerksam zuhören kann. Vieles geht danach an meinen Sinnen einfach vorbei. Das geht meinen Schülern sicher nicht anders.
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msa - 28. Apr, 17:28
Da gab es diese Woche eine Menge Feedback. Zum Einen waren wir Referendare zu Gast im Unterricht eines Kollegen und haben dort eine Doppelstunde zugesehen. Danach wurde diese Stunde über etwa die gleiche Dauer zerredet. Leider ist von dem, was ich bislang unter Feedback verstanden habe nicht viel übrig geblieben. Der arme Lehrer musste viel einstecken. Frei nach dem Motto meiner alten Schullehrer: Wir finden jeden Fehler, wenn wir etwas nicht erwähnen, dann war es gut. Schade, das hat mir den Tag wirklich versaut.
Dafür war der Abend sehr schön, den ich mit drei Freundinnen zum Teil in der Sonne am Hafen und danach in gemütlicher Runde beim Abendessen verbringen durfte. Am Abend zuvor brach mir der Schalthebel im Auto ab, so dass ich schon befürchtete, gar nicht rechtzeitig und lange genug in FL sein zu können. Aber die Notreparatur hat wiedererwartend schnell funktioniert. Es dauerte keine zwei Stunden, um aus unserem Teileträger das passende Schaltgestänge aus- und in den „Kranken“ einzubauen. Jetzt kann man sogar wieder besser schalten als zuvor, weil auch die Schaltkulisse gleich mit gewechselt wurde. Thema Aut: Das habe ich grad gefunden
http://witze.net/funclips/truck_hits_jeep.mpg also be careful.
Feedback von meinem Chef. Er hat sich wieder sehr viel Zeit dafür genommen. So etwas finde ich richtig gut. Mit seiner Rückmeldung zu meiner letzten Vorführstunde kann ich ganz gut leben und zufrieden sein. Scheinbar treffe ich den Stil, wie die jetzige Schule es erwartet und bringe nicht zu viele neue Ideen ein.
Was mich sehr gefreut hat ist die offene und sehr kritische Rückmeldung meiner Schüler. Sie sind so weit, dass sie sich trauen, gegen ihren eigenen Klassenlehrer zu argumentieren. Sehr reife Jugendliche mit, gemessen an der Feedbackkultur einiger meiner Kollegen, gut formulierter Rückmeldung. Ich gebe zu, dass ich gehofft habe, mit meiner Art besser anzukommen, aber der Wunsch nach „mehr Lehrer“ ist deutlich. Ich werde einige Schritte auf die „alte Schule“ zumachen müssen und den Schülern mehr vorgeben. Die Extreme zwischen zu viel Theorie ohne Schüleraktivität und zu viel Eigenständiger Verantwortung (Schüler als Entdecker) werde ich versuchen zu nivellieren. Es hat heute sogar richtig Spaß gemacht, mal ein eigenes Arbeitsblatt zu erstellen, mit dem ich die nächsten Doppelstunden gestalten möchte. Jetzt kann ich sogar recht schnell Schaltskizzen und Formeln in Word erarbeiten. Das lag mir vorher nicht. Ich bin auf die nächste Rückmeldung gespannt.
Was war noch? Lisa schreit heute Abend sehr extrem. Irgendwas in ihrem kleinen Bauch sitzt wohl quer. Hoffentlich kann sie und damit wir gut schlafen. Die geplante Segeltour Anfang Mai wird aller Voraussicht nach statt finden, da schon jetzt 22 Teilnehmer gebucht haben. Schade nur, dass einige wichtige Personen fehlen werden, weil sie sich nicht entschließen konnten, mal eben für einen schönen Tag zuzusagen. Besonders bei Jürgen ärgert mich das, denn die Idee entstand ja letztes Jahr mal durch seinen Wunsch, auf einem alten Segler zu schippern. Aber wir werden wohl auch so Spaß haben können. Ich muss nur noch die Schlafgelegenheiten abklären.
Und ein weiteres Highlight meiner Ausbildung in Form eines Arbeitsurlaubs für den August steht auch schon fest. Gleichzeitig Erfahrungen für den Job sammeln und vom Job entspannen. Das ist schon einmalig, denke ich. Zehn Tage in einem Landschulheim auf Sylt lernen, wie man schwimmen und Wassersport unterrichtet, wie Klassenreisen organisiert werden und wie man in Gruppen Spaß hat. Ich freue mich auf diese Arbeit. Danach werden wir dann mit Familie wegfahren und alte Erinnerungen an der Nordsee zurückholen. Wenn alles so bleibt.
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msa - 18. Apr, 22:36
In der dritten Ferienwoche, nein es heißt ja „unterrichtsfreie Zeit“, bin ich endlich wieder am Schreibtisch angekommen und wollte den Unterricht für die nächsten Wochen vorbereiten. Gestern hatte ich quasi hospitiert. Ich habe mir die Zwischenprüfungen der Elektroniker bei der IHK mal angesehen um mir ein Bild von der Prüfungssituation, in der sich „meine“ Schüler nächstes Jahr befinden werden, zu machen. Nachmittags war ich dann als Chauffeur dran und konnte eine Stunde Wartezeit wenigstens mit dem Lesen in Fachliteratur erbringen. Ich habe ein sehr schönes, einfaches Nachschlagewerk gefunden, dass ich meinen Schülern nur empfehlen kann. Mentor Verlag: „Auf einen Blick Mathematik und Physik“. Dazu das Lernfeldbuch und ein Grundlagenbuch zur Elektrotechnik. Wenn ich genügend Freiraum hätte, dann wäre es ein Spaß, sich die Grundlagen der E-Technik nochmals richtig anzueignen, indem ich einen Kurs an der WAK Meisterschule zu dem Thema gebe. Das wird gar nicht so schlecht bezahlt. Aber wann?
Heute Morgen habe ich versucht, mal schnell Arbeitsmaterial für eine WiPo Klase zu erstellen. Wir haben uns geeinigt, dass etwas aus dem Leben gegriffenes die nächste Woche begleiten soll. Die Schüler wollen über Sex reden. Das ist verständlich und pass ja auch irgendwo in den Lehrplan. Nur sind geeignete Unterlagen zu diesem Thema schwer aufzutreiben. Entweder wird zu sehr der drohende Zeigefinger gezeigt oder aber die Zielgruppe ist Grundschule. Also half das viele Surfen nur dazu, sich mal wieder zu verlaufen. Jetzt habe ich wieder einen Haufen Bücher bei Jokers bestellt, denn deren Restposten oder Mängelexemplare sind zum Teil wirklich interessant. Eine BMF geförderte Lernsoftwareschmiede habe ich auch noch mit einem Auftrag beglückt, so dass ich zwei Lernsoftwaren für WiPo und Sexualität in den Briefkasten bekommen werde. Vielleicht sind die ja brauchbar.
Auch weiß ich jetzt endlich, was das ominöse Lo-net ist, zu dem sich unsere Schule anmelden will. Wir Referendare sollen dort unsere Unterrichtsvorbereitungen einstellen. Ich habe mich erstmal registriert und versuche mich zu motivieren, deren Repertoire an Unterrichtsmaterialien mit zu füllen. Lehrer Online scheint eine ganz brauchbare Umgebung werden zu können. Beim herumschauen habe ich sogar herausgefunden, dass es eine lo-net wiki Plattform geben soll. Dazu brauche ich aber die Schulanmeldung als Zugangsberechtigung. Vielleicht kann ich dann weg vom freeware wiki ei pbwiki.com hin zu einer geschützteren Variante.
Obwohl ich noch immer kaum etwas vorbereitet habe, mir die Tage wieder weglaufen und ich in einer Stunde die Kinder plus deren Freunde übernehmen werde, bin ich mit den Resultaten heute glücklich. Einige Freunde haben Mails erhalten, das Schüler Weblog wurde ergänzt, Online Quellen und neue Bücher wurden gefunden und ich konnte viel stöbern. Das ist zwar mehr informelles Lernen, aber so macht mir Lernen am meisten Spaß. Morgen dann wieder mit mehr Struktur arbeiten und Material für die Woche schaffen. Denn Donnerstag ist Familienausflugtag, Freitag werde ich einen Ausbildungsbetrieb besuchen und mir die Arbeit von Elektronikern in der Realität zeigen lassen. Samstag kommt dann vielleicht Besuch und nächste Woche finden wieder Schule und Ausbildung statt. Zeit ist eine Wertvolle Ressource, ich möchte sie weiterhin spannend, spaßig und sinnvoll einsetzen.
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msa - 1. Apr, 14:00
Am Wochenende kam ein Brief aus FL an, von unserem ehemaligen Vermieter. Eine Nachberechnung von Nebenkosten, dabei haben wir die Wohnung schon im Dezember verlassen. Ich ärgerte mich also, dass wir nachzahlen sollen und berechnete mir den Unterschied zu meiner eigenen Auflistung, denn es ging aus der Abrechnung nicht hervor, dass wir nur einen Teil des Jahresbetrages bezahlen sollen. Kurz bevor ich den ärgerlichen Brief an den Vermieter schreiben wollte, gab ich Bea die Abrechnung um zu prüfen, ob ich mich zu Recht aufrege. Und da sah ich es, das ist die Abrechnung von April 2006 bis März 2007, also schon ein Jahr her. Mit anderen Worten, in einem Jahr werde ich dann wohl noch eine Nachforderung erhalten. FL lässt mich halt nicht mehr los.
Aber auch angenehmes passiert, zumindest hoffe ich, dass es angenehm wird. Morgen früh werden Kim und Ich einen zweiten Versuche eines Papa – Kind Urlaubs in FL unternehmen. Nur drei Tage sind geplant und wir freuen uns beide. Ich mich, weil ich vielleicht abschalten kann und den angestauten Stress etwas vermindern kann. Sie freut sich, weil Papa den ganzen Tag für sie da ist und keine kleine Schwester dazwischen kommen kann. Kim hat so ihre eigenen Vorstellungen von FL, die nur zum Teil wieder erfüllt werden können. Die alte Wohnung wird sie vermissen, sie wird vermutlich frieren und mehr Spaßaktivitäten erwarten, als ich bieten möchte. Wir haben einiges zum Spielen und Lesen dabei, werden einkaufen gehen und mit dem Bus zu Spielplätzen fahren. Auch werden wir wohl mal schwimmen gehen und nur Essen kochen, was Kim mag. Einseitige Kost ist zwar ungesund, aber einige Tage geht das schon. Und dann sind da ja vielleicht auch noch nette Menschen, die uns mal was kochen. Morgen zum Beispiel werden wir bei Neele zum Mittag einfallen. Das wird bestimmt auch nett. Neele wird etwas vom Prüfungsstress abgelenkt, Kim lernt Neele wieder neu kennen und ich kann wieder etwas Uni Luft spüren. Diese Uni Zeit vermisse ich immer mehr, denn Arbeit, und sei es auch nur das Referendariat ist deutlich weniger spaßig.
Heute habe ich für zukünftige WiPo Stunden endlich die Arbeitsblätter für Demokratie in Deutschland fertig gestellt. Mit der Vorbereitung zum Unterrichtsverlauf und dem was ich schon bei der bpb gefunden hatte sind das jetzt mindestens sechs, vielleicht sogar zehn Doppelstunden zur Demokratie. Inklusive verschiedener Methoden, die auch gleich neu eingeführt werden können. Eine Methode, die ich mal als Kreativtechnik ausprobieren werde sind Kawa’s von Birkenbihl. Macht auf mich einen guten Eindruck. Ich bin mal auf das Schüler Feedback gespannt.
Jetzt werde ich noch einiges einpacken und dann das Sofa nutzen um morgen Früh (hoffentlich) in den Kurzurlaub zu starten. Ich brauche Entspannung und Kim braucht Abwechslung.
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msa - 25. Mär, 20:08
Zweimal Wipo an einem Tag in verschiedenen Schulformen und unterschiedlichem Kenntnisstand der Schüler. Einmal normale Unlust am allgemeinen Unterricht und das andere Mal fast komplette Verweigerung am Schulbesuch. Die hälfte der Klasse war da, das ist schon ein guter Schnitt.
Was lief also? Geplant war in der Fachschule die Wahl in den USA zum Thema Demokratie aufzubereiten. Als Anschluss an die Wahlen in Russland, die wir letzte Woche untersucht hatten. Vorbereitung nach einer Struktur namens „aktuelle Stunde“ sollte das in 90 Minuten klappen. Das war wohl nichts, denn ich habe selber zu viel im Kurzvortrag erzählt und bin immer wieder in ein Lehrer-Schüler-Gespräch „abgerutscht“. Das war zwar interessant und viele gute Informationen zum Thema kamen auch von den Schülern. Die Gruppenarbeit habe ich kurzfristig in eine Partnerarbeit umgewandelt, weil die Klasse noch wenig Erfahrung damit hat. Somit kamen wir dann zum Stundenschluss noch zu ersten Teilergebnissen. Daran lässt sich nächste Woche anknüpfen und in Richtung Demokratie weitermachen. Das Experiment an der Partnerarbeit: Die meisten Schüler hatten unterschiedliche Informationen erhalten, die nur entfernt und „um die Ecke gedacht“ mit der konkreten Frage zu tun hatte. Trotzdem haben die Ergebnisse gezeigt, dass die Schüler die Texte mit Erfahrungen und Teilen des Kurzvortrags in Verbindung bringen können. Einige Schüler waren irritiert, aber das verhinderte nicht den Arbeitserfolg. Bis auf die Menge dieser Unterrichtseinheit bin ich ganz zufrieden. Zu verbessern wäre vielleicht noch der Lernerfolg, zumindest muss ich nächste Woche mal testen, was bei den Schülern hängen geblieben ist, bevor wir weitermachen.
Die andere Klasse war herausfordernder. Ich habe schon wieder kein Thema getroffen oder zumindest nicht so aufbereitet, dass es die Schüler begeisterte. Hier ist der Pädagoge gefragt, nicht der Fachvermittler. Da muss ich noch viel lernen. Morgen wird hospitiert. Mal sehen, was ich abgucken kann. Donnerstag acht Stunden, Freitag Vorführung und Reflexion. Abends dann mal wieder Feuerwehr. Das wird auch immer mehr.
Nebenbei die Ungewissheit über den Gesundheitszustand von Leo. Mal sehen, ob er diese Krise diesmal wieder überlebt, das belastet die Familie natürlich sehr. Alle Planungen sind dadurch unsicher. Ob also der WE Trip zu Freunden an die Ostsee stattfinden kann, bleibt somit fraglich.
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msa - 11. Mär, 23:33
Ich weiß nicht, was ich wie mache. Für WiPo Inhalte habe ich allmählich ein Gefühl bekommen und kann recht gut abschätzen, welche Inhalte mit welchen Methoden vermittelt wie lange brauchen. In der BV Klasse verschätze ich mich zwar immer wieder, aber das wird sich schon noch geben. Aber im technischen Bereich fällt es mir schwerer. Aktuell arbeite ich, mal wieder, an der Konzeption von Unterricht über Spule und Induktivität. Vor etwas einem Jahr habe ich mal eine Klasse, während meines Praktikums, auf die Klausurinhalte zum Thema Spule und Induktion vorbereiten dürfen. Diese Unterlagen habe ich gesichtet und für schlecht befunden. Also mache ich mir seit einigen Tagen das Leben angenehm, indem ich mal wieder Grundlagen der Elektrotechnik erlerne. Das ist schon ganz spannend und macht auch Spaß. Aber es ist mir noch nicht möglich, zu erahnen, wie lange ich mit meinen Schülern daran arbeite. Handschriftlich habe ich jetzt 19 Seiten vorbereitet. Das nenne ich noch nicht wirklich reduziert. Das zeitliche Randproblem dabei ist, dass ich am Donnerstag bis zu sechs Doppelstunden verwenden kann, um dann am Freitag die 45 Minuten Vorführstunde im Rahmen meines Vorbereitungsdienstes daran anzuknüpfen. Wichtig ist dann, dass am Freitag auch ein guter und Sinnvoller Abschluss gefunden wird, denn danach sind die Schüler drei Wochen nicht da (Ferien). Nach den Ferien würde ich zwar gerne wiederholen, aber nicht noch einmal von vorne beginnen müssen.
Morgen bin ich sowieso in der Schule, weil ein Schulrechtsseminar ansteht. Da werde ich dann hoffentlich mal alle Namen und mailadressen der anderen LiAs bekommen und wir werden uns über die nächsten Veranstaltungen abstimmen. Außerdem suche ich morgen in aller Ruhe Demo Objekte zu Spule und E-Magnet.
Für Dienstag steht dann wieder zweimal WiPo auf dem Plan. Bisher habe ich nur 30 % vorbereitet, aber das würde auch morgen Früh noch gehen. Gleich noch einige Folien für die BFT vorbereiten und eine Arbeitsaufgabe (Stillarbeit) kreieren. Thema: irgendwas zur USA Wahl und deren Wahlsystem. Nachdem letzte Woche Russland dran war, werden Dienstag die USA betrachtet und nächste Woche könnten wir dann ja Deutschland zum Vergleich anschauen.
Die BV Klasse werde ich wohl mit Sozialversicherungen bedienen. Mal sehen, ob sie sich hierzu etwas begeistern lassen. Die letzte Veranstaltung war ja eher ein Reinfall. Warum auch immer sie so müde waren, ich habe kaum jemanden erreichen können.
Und Privat? Gestern noch habe ich mich über einen Brief von Sandra gefreut, weil er mich an den bevorstehenden Kurzurlaub und eine baldige Party bei Annika erinnert. Heute kam Bea’s Vater erneut ins Krankenhaus und schon besteht mal wieder die Gefahr, dass wir nicht in den Urlaub fahren können. Hoffentlich erholt er sich in den nächsten Tagen wieder, sonst fällt unsere Urlaubserholung schon wieder aus.
Zu beneiden ist Frank. Der ist gestern nach Rom geflogen und wird sich dort erholen. Ich gönne es ihm, möchte aber auch mal wieder raus und ohne volle todo Liste dasitzen. Es nerven auch nur die todo’s, die keine Freude bereiten. Lernen könnte ich irgendwie ständig, aber nicht alles was mich interessiert findet ausreichend Platz in den 24 Stunden des Tages. Und ich merke deutlich, dass zwischendurch Pausen notwendig sind.
Zu guter letzt. Gestern habe ich als Hilfsausbilder bei der Feuerwehr den Tag verbracht. Das war lustig und bei schönem Wetter draußen auch angenehm entspannend. Abends zuhause die neue Kettensäge ausprobiert und einiges geschafft, so dass ich danach noch ein wenig im Netz nach Hilfen für meinen Unterricht suchen mochte. Als der Wein zu viel wurde und die Augen schwer ging es dann zu Bett. Heute war ich viel am Schreibtisch. Ob ich viel geschafft habe, weiß ich nicht.
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msa - 9. Mär, 17:38