Vorbereitungsdienst
Und wieder einmal merke ich, dass ich es nicht wirklich mag Menschen zu bewerten. Ein Urteil bildet man sich ja schnell, aber wenn ich das dann niederschreibe und als Dokument verteile wird es plötzlich wesentlich werthaltiger und bestimmender. Gerade solche Noten wie „Lernverhalten“, „Verhalten in der Schule“ und „Kommunikation“ unterliegen stark dem jeweiligen Wertegefüge des Beurteilenden. Hier gibt es zumindest unterschiedliche Lehrer, die sich auf eine gemeinsame Note einigen müssen. Das ist dann zwar auch nicht so einfach zu organisieren, aber immerhin möglich.
Organisation ist das Zweite, was ich nicht wirklich gerne mag. Ich organisiere zwar eine Menge Dinge gleichzeitig, aber ich finde langwierige Planungen, Abstimmungen und Terminvereinbarungen eher lästig. Gestern erst habe ich zu lange erneut vor dem PC und meinen beiden Kalendern gesessen um die Lehrgänge, sorry „Module“ des nächsten Semesters zu planen. Welche Termine überschneiden sich? Was muss privat geändert werden? Warum verschieben sich Seminare einfach und weshalb bekomme ich nicht die angeboten, die ich gebucht hatte. All diese Fragen sind zu klären und danach die Termineinhaltungen zu beobachten. Die Lernerfolge der Module flie0en dann in die eigene Reflexion mit ein. Auch diese Planerei fließt in die eigenen Reflexion mit ein. Es ist kaum zu glauben, dass ich diese Tätigkeit in meinem früherem Leben fast täglich zu erledigen hatte. Immer waren neue Kundentermine zu planen, Projekttermine zu überwachen und Lösungen bei Verschiebungen zu organisieren. Und jetzt fällt diese Arbeit nur noch viermal im Jahr an. Dann zwar geballt, aber dafür seltener.
Das WE war nett. Einige Freunde kamen zum Feiern und wir haben ruhig und gesittet den Abend miteinander verbracht. Vorher habe ich noch schnell die Feuerwehr Ausbildung abgeschlossen, so dass ich mich jetzt auch Sprechfunker nennen darf. Alles in allem ganz gut gelaufen in den letzten 14 Tagen.
Gleich geht es zur Schule. Mal sehen, ob mein Chef noch zu sprechen ist, das mit den Zeugnissen braucht noch einiges an Klärungen. Und danach Schulrecht besprechen. Einiges drucken und ab nach Hause. Unterricht für Donnerstag ist eigentlich nicht sehr viel zu planen, da noch drei Projektpräsentationen und die Zeugnisbesprechungen anstehen. Zusätzlich dann noch Feedback und Planung des nächsten Schuljahres. Dan sind acht Stunden auch schnell wieder rum.
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msa - 14. Jul, 12:27
Ich weiß nicht ob ich Recht habe, aber heute hatte ich den Eindruck, dass mein Verhalten gegenüber Störungen durch einzelne Schüler hat heute tatsächlich erste positive Resultate gezeigt.
Elektrotechnik war recht spannend. Es ging um Schaltungsanalyse und Steuerungen. Die Gruppe ist diesbezüglich extrem heterogen. Die Einen wissen nichts, die Anderen haben schon selber Schaltungen entworfen. Folglich sind einige immer unterfordert. Spannend ist dann immer, diesen Schülern spontan attraktive Aufgaben zuzuteilen. Klappt nicht immer, aber immerhin teilweise.
Nächste Woche werden die Ergebnisse der Projektarbeiten präsentiert. Ich bin schon sehr gespannt, denn das, was ich bisher sah ist wirklich gut. Ich werde meinen Chef und meinen Ausbildungslehrer mal einladen, sich das auch anzusehen.
Für das e-learning habe ich auch wieder die Führungsrolle in der Klasse übernommen. Durch das direkte Verteilen von Aufgaben, die angesagt benotet werden, wird das Schüler wiki sich jetzt ständig weiterentwickeln.
Zu den Modulen geht es immer noch per Bahn, was mir morgen Früh wieder ein Frühstück in einem netten kleinen spanischen Kaffee einbringt und ich danach viel lesen kann. Da kann dann einiges an Input für die zu entwickelnde Hausarbeit gewonnen werden. Die Rückfahrt nutze ich dann zur Vorbereitung auf meine Klausur am Montag. Samstag dann erst mal wieder richtig handwerklich arbeiten. Das wird schön, so mal einen Tag ohne Schreibtisch.
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msa - 26. Jun, 21:45
Manchmal merke ich gar nicht, dass ich einzelne Aufgaben nicht mag. So wie gerade jetzt, wo ich mich hingesetzt habe um die Notengebung der Berufsfachschule zu erarbeiten. Morgen möchte ich den Schülern Infos dazu geben und danach auch den Klassenlehrer mit den notwendigen Listen überreichen. Was habe ich bislang getan? Ich habe mir eine Liste erstellt, was ich denn eigentlich in der Berufsvorbereitung im letzten halben Jahr so „durchgenommen“ habe. Daraus sollte ein kleiner mündlicher Test werden, mit dem diese Schüler sich morgen noch einmal von ihrer besten Seite zeigen können. Wenn ich die Noten nur auf die bisherigen Hausarbeiten beziehe, dann sieht das nicht wirklich toll aus. Nun bin ich jedoch erstaunt, wie viel Inhalt wir tatsächlich geschafft haben. Die Liste ist lang und ich bin beeindruckt, denn gefühlsmäßig war ich anderer Meinung. Mal sehen, zu welchen Themen die Schüler morgen auch noch was einbringen können.
Nebenbei werden wir morgen auch an der Sozialkompetenz arbeiten. Wir probieren mal ein Planspiel aus, dass meine Kollegen in einem IQSH Modul erarbeitet haben. Somit gibt es morgen „nur“ zwei Themen. Ein Planspiel und eine Stoffwiderholung mit Hilfe eines Tests. Vielleicht besser Quiz genannt, um unangenehme Assoziationen zu vermeiden.
Schwierig ist es in dieser Klasse vor allem, weil man einige Schüler nur sehr selten zu Gesicht bekommt.
Aber zurück zur Notenliste für die BF. Das geht gleich lost und zur Motivation werde ich auch hier mal eine Liste vorbereiten, die als Test (nein Quiz) der letzten Monate verwertbar wird. Thematisch sollten wir uns eigentlich mit Bewerbungen befassen, da meine Vertretung in der letzten Woche allerdings die Arbeitsaufträge zum Terrorismus nicht verteilt hat, müssen wir erst noch dieses Thema abschließen. Bewerbungen dann nächste Woche.
Und sonst? Die Exkursion zur Lufthansa muss weiter geplant werden, Mittwoch geht es nach Schleswig und ich habe mal wieder kein Fahrzeug. Freitag wird in Flensburg getagt und Lars will mit mir zusammen das Konzept der gemeinsamen Hausarbeit dem „Dozenten“ vorlegen. Mein Ausbildungslehrer meint, dass wir uns da (zu) viel vorgenommen haben. Mal sehen. Inhaltlich stelle ich das auch mal näher dar.
Demnächst werde ich eine Infoveranstaltung für meine Kollegen zum Lo-Net2 anbieten und hoffen, dass mehrere Klassen danach damit arbeiten dürfen. Meine eigene Klasse findet allmählich den Draht zu den Vorteilen einer elektronischen Lernplattform. Zumindest habe ich dieses Gefühl. Ich muss nur aufpassen, dass meine Begeisterung nicht in deren Überforderung endet.
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msa - 23. Jun, 15:12
Heute Abend habe ich mir vorgenommen, mal zu überprüfen, ob ich meinen Azubis den auch schon dass vermittelt habe, was laut Lernplan bereits absolviert sein sollte. Mein Ausbilder sagte zwar heute zu mir, nachdem ich ihm meine „Bauchschmerzen“ zur „Lernzielerreichung“ geschildert habe, das man es nie schaffe, alle Inhalte in der kurzen Schulzeit unter zu bringen. Das macht mich aber nicht glücklicher, wenn auch etwas entspannter. Er hat schließlich deutlich mehr Erfahrung als ich.
Also geht es los. Lernfelder und Inhalte sichten und abstreichen, was schon „gelaufen“ ist. Dann eigentlich noch den zweiten Beruf prüfen, aber halt. Es gibt da doch den internen Stoffverteilungsplan, nach dem ich arbeiten soll. Der enthält zwar auch die Bezeichnungen der Lernfelder, wenn auch nicht durchgehend, schlägt aber vor, wer welchen Inhalt dem Schüler vermitteln soll. Hier sind sogar die Inhalte der betrieblichen Ausbildung und der Überbetrieblichen Ausbildung mit verzeichnet. Schön auch, dass dieses Dokument eine Absprache zwischen den Betrieben und unserer Schule ist. Somit sollten doch alle zufrieden sein.
Mein Problem, dass ich die Lernfeldinhalte nicht so einfach diesem Plan zuordnen kann. Mein Problem, dass ich zeitlich teilweise anders strukturiert habe. Mein Problem, dass die Inhalte der Abschlussprüfungen teilweise andere sind, als die Schwerpunkte der einzelnen Lernfelder. Mein Problem, dass Ausbilder und Schüler (und Lehrer?) den Lernfeldansatz nicht durchblicken. Mein Problem, dass ich demnächst wieder Zeugnisse nach schleswig-holsteinischer Vorgabe schreiben muss und dann Lernbereiche statt Lernfelder benoten muss.
Genug gelästert. Ich werde das jetzt formalistischer sehen und mal wieder den Ausbildungsplan der Region nehmen und danach den aktuellen Stand überprüfen und das nächste Jahr planen, Mein Pro, neun meine Herausforderung lautet: Wie verteile ich die Inhalte vernünftig auf verschiedene Lehrer und vor allem, wie stelle ich fest, dass diese Lehrer dann auch das unterrichten, was ich meine, das das unterrichtet werden müsste?
Ich mache das ungern, aber ich verschiebe die weitere Arbeit daran auf Freitag, nach einem Gespräch mit meinen Kollegen. Tipps holen.
Jetzt noch einige Lerntipps zusammentragen. Viele gute Freunde haben mir dazu einiges geschickt und ich denke daran. Eine kleine Lernfiebel für die Schüler zu kreieren. Liest sich jedenfalls bislang schon besser als viele teure Bücher mit guten Ratschlägen.
Ach ja. Heute war es lustig. Ich habe das erste Mal Englisch unterrichtet. Na ja, so richtig Unterricht war das nicht, aber ich habe vielleicht einige Anregungen zum leichteren erlernen einer Sprache geben können. Zumindest war die Stimmung entspannt und die Schüler haben mitgearbeitet.
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msa - 17. Jun, 20:55
Heute waren wir im gesundheitsamt. Die Dame und der Herr vor Ort haben wirklich gute Arbeit geleistet. In einer recht überschaubaren Gruppe junger Leute wurde eine offene und anregende Diskussion über Suchtgefahren geführt. Wenn diese Schüler sonst auch nur 20 Minuten diskutieren mögen, bis sie unruhig werden, so waren es hier über 60 Minuten am Stück.
Ich denke, das war gut und wichtig.
Gestern: Schwimmlehrer Lehhrprobe. Ja, ich habe bestanden. Jetzt noch zwei Prüfungen bis zur Urkunde. Heute Abend noch etwas Theorie büffeln und sobald der Muskelkater des gestrigen Trainings abgeklungen ist wieder ins Wasser springen.
Auch gestern: Endlich mal wieder mit ANni einen Kaffee getrunken. Schöne Zeit im Campus Cafe gehabt. Schade, dass diese Freunde und Uni Bekannten jetzt alle so weit weg wohnen. Aber schön, wenn wir uns dann doch noch so einiges zu erzählen haben.
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msa - 17. Jun, 15:44
Das war heute anstrengend aber gut. Ich habe mal eine „neue“ Struktur nach Janssen ausprobiert. Ich habe den Armutsbericht, bzw. die derzeitige Diskussion um diesen Bericht zum Anlass genommen und daraus eine Konflikt-Didaktik (so nennen ich das mal) erarbeitet. Das war ganz interessant. Das Thema ist allerdings so „groß“ geworden, dass wir mit 90 Minuten nicht ausgekommen sind. Wir haben aber ein Zwischenergebnis erreicht und können daran ansetzen.
Ich denke, ich wollte auch (mal wieder) zu viel gleichzeitig erreichen. Die öffentliche Diskussion um diesen Bericht sollte betrachtet werden. Der Bericht selber sollte bekannt werden, Armut und Reichtum waren zu definieren, die Schüler missten sechs Seiten Pressetexte lesen und sie durften die für sie unbekannte Methode „Fishbowl“ kennen lernen. Ganz „nebenbei“ habe ich sie auch noch gezwungen, auf ihre Tische zu verzichten. Ohne diesen „Schutz“ ist man ja viel offener….
Hätte ich das vorher mal so aufgeschrieben, dann wäre die Reduktion stärker ausgefallen. Aber was soll man weglassen?
Einige Änderungen, gerade in Punkto Effizienz werde ich für das nächste Mal mit dieser Struktur einführen. Die Struktur hat mich dazu verleitet, sehr viele Methoden anzuwenden, damit die einzelnen Schritte voneinander getrennt sind. Das Präsentieren der Gruppenergebnisse als Folien auf dem OHP ist nicht nötig, da sowieso noch die Diskussion im Fishbowl geführt wird. Ich muss dann nur eine adäquate Methode finden, damit sich die Gruppen auch genötigt fühlen, die erarbeiteten Punkte zu notieren.
Was sehr gut war, das ist der Einsatz von zwei Protokollanten, die heute direkt nach der Stunde die Ergebnisse für alle sichtbar im wiki der Klasse dargestellt haben. Wir nutzen seit heute das wiki der lo-net2 Plattform. Ist einfach und brauchbar und für Schulen kostenfrei.
Zum e-learning noch eine Anmerkung. Das ist für den Lehrer wirklich aufwendig. Die Administration, die Nachfragen nach den Funktionen und die Überzeugungsarbeit, das Netz auch zu nutzen, sind das Eine. Hinzu kommt aber auch noch, eine geschickte Zusammenstellung von Informationen für die Schüler zu erarbeiten. Plötzlich können sie alles elektronisch bekommen, also sollen sie doch auch. Vielleicht kann ich ja bald viele Kopien einsparen ;). Bis dahin ist es viel Arbeit.
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PS. Infos zu
Bernd Janssen und meine "
wipo-Planung-ME07-nach-Janssen_Armutsbericht (pdf, 26 KB)" als Link hier.
msa - 12. Jun, 19:56
Die anstrengende Woche ist zu Ende. Das WE war entspannend (Kinderfest) und erfolgreich zugleich. Gestern haben wir die Steuererklärung erledigt und auch noch einen Großteil des Büros aufgeräumt un neu organisiert. Heute waren wir viel draußen und haben mit den Kindern gefeiert. Danach erfolgreich eine nicht ganz so erfolgreiche Klassenarbeit korrigiert und jetzt ein kühles Bier, natürlich Flensburger Dunkel genießen. Da kann der Montag kommen.
Gleich schaue ich noch mal nach den Bedingungen, die ich als ggf zukünftiger nergieberater erfüllen muss, danach gehts ins Bett. Morgen Vormittag dann noch den Unterricht für Dienstag zuende gestalten / planen. Und Für Donnerstag zumindest den WiPo Unterricht schriftlich ordentlich planen. Ich bekomme schließlich Besuch.
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msa - 8. Jun, 21:47
Der Titel dieser Seite ist verwirrend, aber das ist der erste Begriff, der mir einfiel als ich diesen Beitrag begann. Warum? Einerseits ist das das Thema des Unterrichts, den Andrea heute zusammen mit mir entworfen hat. Nach einer Struktur von Janssen, einem Hamburger Professor für…? Vermutlich Pädagogik.
Die Struktur erinnert etwas an komplexe Verkaufsprozesse oder Strategien, sieht aber interessant aus. Vermutlich werde ich diesen Unterricht in der nächsten Woche mal verwenden und zum Thema Sozialstaat und soziale Sicherungssysteme gelangen. Der aktuelle Armutsbericht ist ja derzeit der aktuelle Zankapfel unserer großen Koalitionäre. Schade, dass solch wichtige Themen immer nur für Wahlkampfzwecke herhalten müssen. Da werden jetzt wieder endlose Debatten geführt, die dazu führen, dass sich die Armen schlecht fühlen, der Mittelstand neidisch wird und die Reichen sich schützen wollen.
Aber als Hinführung zum Sozialstaat wohl brauchbar. Ein Test wird es zeigen.
Der WiPo Modultag war dementsprechend interessant und erfolgreich. Diese Arbeit brauche ich jetzt also nicht zu Hause erledigen. Auch der gezeigte Unterricht in Teamteaching Form war mal interessant.
Neue Idee für mich, wenn auch eine alte Idee nur wieder aufgewärmt. Ich werde mal sehen, ob ich nicht nebenbei den Energieberater mache. Direkt mal kümmern und gleich noch eine Mail schreiben.
Und sonst. Arm finde ich die Qualität meines neuen mp3 Players. Da ich ja derzeit viel mit Leihwagen oder der Bahn reise habe ich mir dieses Unterhaltungsmedium gegönnt. 2GByte Speicher reichen dann auch gleich für die digitale Schultasche und noch einige Unterrichtsdateien. Ich könnte mir so häufig das Notebook sparen. Aber nach zwei Stunden sind die Batterien immer leer. Nicht nur nach zwei Stunden Spielzeit, auch nach entsprechender Stillstandzeit. Und das ist nicht ok. Jetzt lösche ich meine Daten, was über die USB Schnittstelle 110 Minuten dauert (was soll das?) und gebe den Mist zurück.
Morgen probieren wir dann mal eine neue Form von Arbeitsblättern für den Elektrotechnik Unterricht aus. Mal sehen, was das wird. Und einige Orgas zum neuen Wiki und den beiden Exkursionen stehen auch noch an.
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msa - 4. Jun, 20:02
Niemals wieder sollte ich ein sehr großes Zip Archiv direkt von der Festplatte öffnen und auf einen neuen USB Speicher als Ziel entpacken. Das dauert jetzt schon mehr als zwei Stunden. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange am PC hocken. Nun ist es dann doch wieder 21:30 Uhr und ich werde gleich die Arbeit beenden. Immerhin habe ich 2,5 weitere Arbeitsblätter zum Thema Steuerungen (Lernfelder 3 bzw.4 ) entwickelt und bin auch recht zufrieden. Eine technische Zeichnung muss ich noch erstellen, dazu fehlt mir jetzt aber die Muße, nach einem guten Programm zu suchen. Vielleicht mache ich das morgen Abend handschriftlich und scanne das ein. Das geht erstmal schneller. Danach werde ich in Ruhe das Zeichenprogramm der Schule testen. Bisher hatte ich dafür noch nichts angenehmes gefunden.
Heute bin ich im Lo-Net2 weiter gekommen. Das Wiki dort und auch die Administration der Schüler klappt recht einfach und gut. Ich hoffe, wir bekommen jetzt eine professionelle Online Lösung der Unterrichtsdokumentation hin. Ein Problem: Der Lehrer muss noch immer die Struktur überwachen, sonst wird geschludert und nicht gerudert. Nächstes Jahr um diese Zeit werden meine Schüler hier mehr Eigenverantwortung zeigen. Da bin ich sicher.
Der Berufsfachschulunterricht heute war auch gut. Ich hatte eine Struktur für den Tag. Es gab viel zu planen und den Schülern zu zeigen, wo sie stehen. Die Klassenarbeit war nicht so doll, aber durch die Chance, sich zu verbessern konnte das restliche Schuljahr mit Vorträgen ergänzt werden. Ich freue mich darauf. Nur, dass ich mir jetzt noch einen Test für nächste Woche ausdenken muss, finde ich lästig. Aber den Schülern bin ich es schuldig, denn mehr als die Hälfte hat sich für einen freiwilligen Test entschieden. Die restliche Klasse arbeitet dann an der heute begonnenen Gruppenarbeit weiter. Thema Terrorismus. Immer wieder spannend, auch für mich.
In der Berufsvorbereitung ging es auch sehr entspannt zu. Ur sechs Schüler waren gekommen. Und das waren auch noch die, dies sich am ehesten für Schule interessierten. Den Unterrichtsplan habe ich kurzerhand verworfen und wir haben in lockerer Runde das Thema Sucht diskutiert. Sie waren sehr offen, mehr als ich erwartet hätte. In zwei Wochen gehen wir gemeinsam zur Suchtberatung, dieser Termin ist schon lange geplant. Seit heute freue ich mich darauf, wenn auch in der „fremden“ Umgebung sicher weniger läuft. Danach nutzten wir das super Sommerwetter und haben unter einem Baum weiter diskutiert. Probleme und Erfahrungen der Bildungsmaßnahme, Erfahrungen in Praktika und einzelne Erfolge bei der Stellensuche. Es ist schö, dass man die Schüler manchmal falsch einschätzt. Noch schöner ist es, wie heute, dieses auch zu erfahren.
Gestern war auch gut. Nach einem schönen Sonntag mit Freunden und einem schönen Abend in Flensburg, ging es dann zum Unterricht in einer dritten Klasse. Schwimmen lehren. Die Lehrerin war krank und so haben Marco und ich freie Hand gehabt. Toll. Die Schüler haben sich voll auf uns eingelassen und wir hatten Spaß. Das eigene Training war auch erfolgreich und die Theorieveranstaltung war eine der besseren während dieser Ausbildung. Wir haben (endlich) genau festgelegt, was wir zur Klausur können sollten. Das ist zwar viel, aber auch interessant.
Somit darf ich jetzt wieder viel lernen. Da helfen mir dann hoffentlich die Lernstrategien, die ich meinen Schülern immer vermittle.
Morgen früh geht es dann wieder nach Rendsburg. WiPo Wahlpflicht Seminar. Irgendwie auch ganz schön. Störend ist nur, dass diese Fahrerei immer so viel Geld kostet, da sind morgen wieder 40 Euro weg. Aber Bildung bringt ja auch Geld ein ;)
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msa - 3. Jun, 21:50
Zur Entspannung zwischen zwei WiPo Klassenarbeiten, die ich heute korrigiere werde ich mal etwas eigenes niederschreiben.
An der letzten Arbeit habe ich sehr unterschiedliches Interesse an dem Unterrichtsfach und der Erreichung guter Noten erkannt. Erkannt ist aber ein zu hoch gegriffener Begriff. Ich interpretiere das halt so. Wenn ich die Leistungen sehe, dann muss ich mich wohl als schlechter Lehrer bezeichnen, denn viele Schüler konnten nicht einmal „geschenkte“ Punkte realisieren. Die Motivation einiger war jedoch erfreulich hoch und einige Leistungen stimmen mich zufrieden. An der zur Verfügung stehenden Zeit kann es nicht gelegen haben, dass zum Teil nur vier Sätze auf das Ergebnisblatt kamen. Alle Schüler waren nach der Hälfte der Zeit fertig und haben abgegeben. Ich lerne: Unterricht muss so begeistern, dass man den Inhalt direkt in den Massenspeicher des Hirns ablegt. Wie schaffe ich es, dass Schüler besser zuhören?
Anderes Thema. Ich habe gestern eine sehr gute Lehrervorführung gesehen. Gerade in einem vergleichbaren Rahmen wie eine meiner Klassen hat mir der Unterricht sehr imponiert. Die Schüler waren aktiv. Sie konnten mit Vorwissen glänzen und wurden durch den Lehrer ausreichend motiviert, animiert und kontrolliert. Schön, dass es solche Lehrer gibt. Von Tobias werde ich mir hoffentlich noch einiges abschauen können. Gerade kommt mir die Idee, dass ich versuchen sollte, häufiger bei ihm zu hospitieren. Leider ist die Entfernung zu seiner Schule recht groß, aber es könnte sich lohnen, den Alltag dort zu beobachten. In „meiner“ Schule nutze ich jetzt auch immer mehr Gelegenheiten, fachlich und fachdidaktisch kreativ abzugucken. Ich hoffe, ich werde bald sicherer im technischen Part meines Lehrerlebens. Letzte Nacht war an Schlaf kaum zu denken. Kinder, Frau und Hund haben an meiner Schlaflosigkeit keine Schuld. Mir gingen nur so viele Dinge aus den Erfahrungen des letzten Modultages durch den Kopf, dass ich am liebsten gleich was ändern wollte. Heute habe ich zumindest einiges dazu angefangen. Nur bleibt mein Grundproblem erhalten. Wie bekomme ich fachliche Schüleraktivität zustande, wen ich mit 28 Schülern binnendifferenzierten Unterricht fahren soll, ohne die Möglichkeit zu haben, in Fachräumen unterstützt zu werden. Ich versuche notgedrungen mit Kreide, Tafel und Multimedia den fachlichen, technischen Inhalt zu unterrichten. Nach zwei Stunden sollten die Schüler eigentlich mal selber Bauteile anfassen und handhaben. Aber wie? Leider habe ich die Klasse noch nicht so weit, dass sie in der Lage sind, als Teilgruppe eine konzentrierte Stillarbeit zu erledigen. Entweder ich bringe sie in diese Lage und kann mit einer Teilgruppe in Fachräume oder wir müssen warten, bis mal wieder genügend Lehrer/Fachlehrer eine Teilung ermöglichen. So lange suche ich ständig neue Ideen, die zwischen Lehrervortrag mit müden Schülern, und Gruppenarbeit auf Papier und ggf. einigen wenigen PC´s angesiedelt sind.
Was ich mir vornehme: mehr Praxisorientierung, mehr eigenständiges Erarbeiten, mehr üben und mehr Anregung zum Nachdenken schaffen. Es nützt ja nichts, wenn ich was erzähle und die Schüler danach nichts eigenes damit anfangen können. Über das alte Feedback der Schüler (wir können uns doch nicht alles selber erarbeiten) werde ich mich jetzt wieder etwas hinwegsetzen – müssen-.
Positives gibt es auch. Heute habe ich einen guten Einblick in das Lo-net2 erhalten. Die Projektgruppe der Schüler, die das online Script jetzt neu strukturieren will ist auch aktiv. Ich denke auf dieser Basis lässt sich was sinnvolles elektronisches schaffen, was die Lernfelder mindestens zweier Ausbildungsberufe ganz gut abdeckt. Es wird zwar viel Arbeit, aber wenn es sich lohnt und die zukünftigen Azubis davon profitieren, dann werde ich das so gut es geht unterstützen.
Ach ja, die Hausarbeit muss ich auch noch planen. Mit Lars habe ich gestern schon mal zwei Ideen abstimmen können. Jetzt geht es um die Machbarkeit, die Abschätzung des Zeitaufwandes und die Formulierung der Überschrift. Interessant dabei: es geht wieder mal um virtuelle Arbeitsgruppen – oder so was ähnliches. Es wird jedenfalls spannend.
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msa - 31. Mai, 21:44