Dienstag, 1. April 2008

Schreibtischzeit

In der dritten Ferienwoche, nein es heißt ja „unterrichtsfreie Zeit“, bin ich endlich wieder am Schreibtisch angekommen und wollte den Unterricht für die nächsten Wochen vorbereiten. Gestern hatte ich quasi hospitiert. Ich habe mir die Zwischenprüfungen der Elektroniker bei der IHK mal angesehen um mir ein Bild von der Prüfungssituation, in der sich „meine“ Schüler nächstes Jahr befinden werden, zu machen. Nachmittags war ich dann als Chauffeur dran und konnte eine Stunde Wartezeit wenigstens mit dem Lesen in Fachliteratur erbringen. Ich habe ein sehr schönes, einfaches Nachschlagewerk gefunden, dass ich meinen Schülern nur empfehlen kann. Mentor Verlag: „Auf einen Blick Mathematik und Physik“. Dazu das Lernfeldbuch und ein Grundlagenbuch zur Elektrotechnik. Wenn ich genügend Freiraum hätte, dann wäre es ein Spaß, sich die Grundlagen der E-Technik nochmals richtig anzueignen, indem ich einen Kurs an der WAK Meisterschule zu dem Thema gebe. Das wird gar nicht so schlecht bezahlt. Aber wann?
Heute Morgen habe ich versucht, mal schnell Arbeitsmaterial für eine WiPo Klase zu erstellen. Wir haben uns geeinigt, dass etwas aus dem Leben gegriffenes die nächste Woche begleiten soll. Die Schüler wollen über Sex reden. Das ist verständlich und pass ja auch irgendwo in den Lehrplan. Nur sind geeignete Unterlagen zu diesem Thema schwer aufzutreiben. Entweder wird zu sehr der drohende Zeigefinger gezeigt oder aber die Zielgruppe ist Grundschule. Also half das viele Surfen nur dazu, sich mal wieder zu verlaufen. Jetzt habe ich wieder einen Haufen Bücher bei Jokers bestellt, denn deren Restposten oder Mängelexemplare sind zum Teil wirklich interessant. Eine BMF geförderte Lernsoftwareschmiede habe ich auch noch mit einem Auftrag beglückt, so dass ich zwei Lernsoftwaren für WiPo und Sexualität in den Briefkasten bekommen werde. Vielleicht sind die ja brauchbar.
Auch weiß ich jetzt endlich, was das ominöse Lo-net ist, zu dem sich unsere Schule anmelden will. Wir Referendare sollen dort unsere Unterrichtsvorbereitungen einstellen. Ich habe mich erstmal registriert und versuche mich zu motivieren, deren Repertoire an Unterrichtsmaterialien mit zu füllen. Lehrer Online scheint eine ganz brauchbare Umgebung werden zu können. Beim herumschauen habe ich sogar herausgefunden, dass es eine lo-net wiki Plattform geben soll. Dazu brauche ich aber die Schulanmeldung als Zugangsberechtigung. Vielleicht kann ich dann weg vom freeware wiki ei pbwiki.com hin zu einer geschützteren Variante.
Obwohl ich noch immer kaum etwas vorbereitet habe, mir die Tage wieder weglaufen und ich in einer Stunde die Kinder plus deren Freunde übernehmen werde, bin ich mit den Resultaten heute glücklich. Einige Freunde haben Mails erhalten, das Schüler Weblog wurde ergänzt, Online Quellen und neue Bücher wurden gefunden und ich konnte viel stöbern. Das ist zwar mehr informelles Lernen, aber so macht mir Lernen am meisten Spaß. Morgen dann wieder mit mehr Struktur arbeiten und Material für die Woche schaffen. Denn Donnerstag ist Familienausflugtag, Freitag werde ich einen Ausbildungsbetrieb besuchen und mir die Arbeit von Elektronikern in der Realität zeigen lassen. Samstag kommt dann vielleicht Besuch und nächste Woche finden wieder Schule und Ausbildung statt. Zeit ist eine Wertvolle Ressource, ich möchte sie weiterhin spannend, spaßig und sinnvoll einsetzen.
See you

Montag, 31. März 2008

Demokratie und Kapitalismus

Mir kam gerade eine Aussage meiner verehrten Politikdozentin „Helga“ in die Erinnerung zurück, als ich zu dem Thema was las. Auf eine Bemerkung eines Studenten im Seminar, dass Demokratien durch freie Marktwirtschaft identifiziert werden können (oder so ähnlich), sagte sie sinngemäß: Eine Demokratie bedingt nicht, dass es Kapitalismus herrscht. Damals habe ich das erstmal so hingenommen und nicht weiter darüber nachgedacht. Heute stelle ich mir die Frage ob sich diese beiden (Macht)-Formen nicht sogar widersprechen. Demokratie (Macht geht vom Volk aus) besagt ja eigentlich, dass jeder Einzelne die gleichen Rechte hat, den gleichen Einfluss hat. Kapitalismus geht davon aus, dass der Stärkere gewinnt. Stärk kann sich hierbei als kapitalstark, klug, ideenreich, geschickt oder mit Glück behaftet verstehen lassen. Erfolgreiche Kapitalgesellschaften (Unternehmen) bündeln somit Macht und bestimmen über die abhängig Beschäftigten. Bis zur (unweigerlichen?) Ausprägung von Wirtschaftsmonopolen beeinflussen (bremsen) sich die Unternehmen gegenseitig. Mit zunehmendem Marktanteil wird die Macht Einzelner durch zur Verfügung stehendes Kapital immer größer.
Seit Einführung der Massenmedien (Radio 1922) haben sich Psychologen damit beschäftigt, wie man diese Medien nutzen kann, um erfolgreich zu werben. Damals hieß diese Manipulation der Menschen noch Propaganda, heute eher auch mal Puplic Relations. Die erfolgreichsten „Erstnutzer“ dieser neuen Massenmedien für Propaganda Zwecke waren Hitler, Stalin und Mussolini. Ohne Radio wären sie vielleicht nicht zu so mächtigen Führern geworden. Auf der Basis der Erkenntnisse von Siegmund Freud und Edward Bernays wurde Propaganda strategisch geplant und durchgeführt. Heutige Politiker, Parteien oder Regierungen nutzen das natürlich auch. Sie brauchen dafür Geld um sich Werbezeiten in den Massenmedien zu kaufen. Sie erhalten dieses Geld z.. über Parteispenden von Unternehmen. Warum spenden Unternehmen denn eigentlich? Sicherlich auch deswegen, weil sie über bestimmte politisch tätige Personen ihre eigenen Interessen vertreten sehen (wollen). Das Kapital der mächtigen kapitalistischen Unternehmen hat demzufolge Einfluss auf die Manipulation durch Werbung in Wahlkampagnen der Politiker. Ist das demokratisch? Wenn wir uns die Macht der Werbung ansehen, kann das erschreckend sein. Schon in den 1960er Jahren wurde bewiesen, dass es durch Werbung gelingen kann, Produkte zu verkaufen, die es gar nicht gab. Es wird eine Nachfrage erzeugt, ohne ein Bedürfnis zu haben. Auch ist seit den Anfängen dieser Manipulation bekannt, wie man Befragungen durchführen muss um die Punkte zu erfahren, an denen man manipulieren muss um gewünschte Verhaltensänderungen zu erzeugen. Ich werde demnächst mal mehr dazu nachlesen, was der oben genannte Bernays da so alles für die amerikanische Tabak- und Nahrungsmittelindustrie geleistet hat. Bisher habe ich nur von seinen Erfolgen bezüglich der „Überzeugung“ der Frauen gelesen, dass sie rauchen wollen und dürfen und, dass sie Kuchenbackmischungen wirklich kaufen. Heute wäre es oft interessanter, Menschen zu überzeugen, dass es tatsächlich möglich ist, Kuchen selber zu backen ;)
See you

Angst als politisches Mittel

Wie ja schon häufiger bemerkt, beschäftige ich mich derzeit viel mit Demokratie, Staatsformen und Klimawandel für den Unterricht in meinen WiPo Klassen. Über den Film „Eine unbequeme Wahrheit“ bin ich auf G.W. Buschs ehemaligen Herausforderer Al Gore gestoßen. Auch ein Mann, der einer US amerikanischen Politiker-Familie mit ausreichend Kapital und Kontakten entstammt. Seine Argumentationen sind von besonderer Art und für Deutsche Leser und Ohren eher ungewöhnlich. Auch stimme ich seinen Meinungen nicht unreflektiert z, aber er verschafft mir derzeit täglich neue Anregungen, mal (wieder) andere Blickwinkel auf die Politik der Welt einzunehmen. Aktuell arbeite ich das Buch „Angriff auf die Vernunft“ durch. Das macht Spaß, weil es so schön deutlich darstellt, wie man politische (und auch andere) Macht erlangen kann. Es zeigt so schön deutlich auf, wie einfach es gerade im Zeitalter der TV, Radio und Internet Medien ist, Meinungen zu erzeugen, die sich nicht auf Wahrheiten oder Vernunft stützen müssen. Das Erzeugen von Angst, möglichst posttraumatische Angst in den Köpfen von Massen ist recht einfach. Wer die Psychologie der Menschen bezüglich der Übertragbarkeit von Angst berücksichtigt kann diese Angst nutzen um den Wählern zu versprechen, sie vor der Bedrohung zu schützen. Das hat Hitler ehemals nicht viel anders gemacht, wobei ihm sicher die neuesten neurologischen Wissenschaften fehlten. Geschichtlich sind viele weitere Beispiele zu finden, die Begründungen und Unterstützungen für Kriege durch geschürte Ängste aufzeigen. Der Vietnamkrieg ist nur einer davon. Das jüngste und im Pressefreien Amerika beeindruckende Beispiel ist immer noch, das ein Präsident die Emotionen der Bevölkerung gegen Al Quaida zu nutzen versteht, um in ein Land einzumarschieren. Auch wenn werde im Land noch deren Führung irgend etwas mit der angeführten Terrorbedrohung zu tun hatte. Ein Großteil der Amerikaner konnte das wissen, aber die Angst der Bevölkerung vor dem Terror lähmte die Vernunft, sich erstmal zu informieren. Selbst der Kongress hat sich scheinbar so von Ängsten leiten lassen, dass es vor dem Krieg keine ausreichenden Debatten mehr gab. Ich weiß natürlich nicht, ob die Abgeordneten mehr Angst vor Wählerstimmenverlusten oder dem Terror hatten, die sie die Vernunft vergessen ließen.
In Deutschland versuchen Politiker auch immer wieder auf die Ängste der Bevölkerung zu setzen. Sehr offensichtlich immer wieder bei Fremdenfeindlichen Politikern zu sehen, die eine Grundangst vor dem Fremden im eigenen „Haus“ nutzen. Aber auch auf wirtschaftlichem Sektor wird versucht, die Angst der Menschen vor wirtschaftlichen Verlusten, vor dem Verlust des Lebensstandards zu schüren. Wer Angst hat, der sucht nach einem Retter. Wer die Angst schürt und anheizt kann natürlich auch die „Rettungsstrategie“ auf seiner eigenen Argumentation aufbauen und davon profitieren.
Schlimmstes Beispiel in unserm Lande finde ich noch immer bei unserem Innenminister. Scheinbar ist dieser Posten so beängstigend, dass der jeweils verantwortliche Politiker selber in schlimmste Angstzustände versetzt wird. Es wird dann versucht, diese Ängste auf die Bevölkerung zu übertragen um die Freiheit der Bevölkerung einschränken zu dürfen. Der versprochene Schutz vor den Gefahren, zum Beispiel des Terrors, geht dann schnell zu Lasten des Schutzes der Bevölkerung vor staatlicher Willkür. Ich gehe mal wohlmeinend davon aus, dass es unserem Schäuble so ähnlich ergeht. Ich möchte einfach nicht glauben, dass es deutsche Politiker wirklich versuchen, Macht durch Angst zu ergreifen und zu festigen. Ich glaube aber fest daran, dass wir nicht resistenter gegenüber solchen Angriffen auf die Vernunft sind als die US Amerikaner.
Bleibt nur eine Bitte an alle frei denkenden Menschen. Denkt ab und an über eure Gefühle nach. Denkt darüber nach, was euch ängstigt und versucht herauszufinden, was die Beschützer euch eigentlich versprechen. Angst Bedingt, dass wir im ersten Moment weglaufen und Schutz suchen. Spätestens danach sollten wir aber auch nachdenken, auch wenn wir ungern über unsere Ängste nachdenken.
See you

Sonntag, 30. März 2008

Medien und Politikvermittlung

So hieß mal eine Hausarbeit, die ich vor etwa einem Jahr im Politik Seminar geschrieben habe. Viel erinnere ich nicht mehr und nachlesen fällt derzeit schwer, weil ich nicht zuhause bin während dieser Text entsteht. Warum komme ich trotzdem zu diesen Gedanken? Ich habe gerade angefangen, Al Gores Buch „ Angriff auf die Vernunft“ zu lesen. Darin wird, zumindest in der Einleitung, sehr viel über den Einfluss der Medien auf die politische, demokratische, Kultur eines Staates beschrieben. Buchdruck wird als bidirektionales Medium mit geringen Zugangsbarrieren für einzelne Bürger beschrieben. Fernsehen als zentralistische Macht, die nur noch die Meinungen de Mächtigen, zumindest derer mit genügend Geld, dargestellt. Das Internet beschreibt Gore noch als nicht „schnell“ genug, um dem Fernsehen den Rang abzulaufen. TV besticht durch das bewegte Bild, welches unsere Grundreflexe anspricht. Wir Menschen seien auf das Erkennen von plötzlichen Bewegungen ausgerichtet und somit lassen wir uns von den schnellen Bewegungen auf dem Bildschirm fesseln. Erschreckend dabei ist für mich, dass der Durchschnittsamerikaner ca. 4,5 Stunden täglich in die Glotze starrt. Statistiken über die Konsumverhalten der Deutschen kann ich derzeit nicht nachschlagen. Es wäre aber interessant.
Aber wo ist das eigentliche Problem? Wer vor dem Fernseher sitzt kann doch keinen anderen Blödsinn machen und lässt sich halt einfach regieren und führen. Die Demokratie baut aber gerade auf dem Austausch von Meinungen und dem Marktplatz des Wissens und der Meinungen vieler Beteiligter. Der TV Konsum führt aber nicht zu einer Beteiligung am Meinungsbildungsprozess. Es werden nur Meinungen gebildet. Dabei fällt mir unwillkürlich der Werbespruch „Bild dir deine Meinung“ ein, den ich immer so interpretiere „ich bilde dir deine Meinung“. Und dabei handelt es sich hier um ein gedrucktes Medium.
Egal, was mir durch den Kopf geht ist, dass ich in meiner Hausarbeit die Politikvermittlung etwas vernachlässigt hatte. Wie erklärt der politische Apparat den Bürgern die Politik mit Hilfe der Medien. Ich habe eher den Einfluss der Medienkonzerne auf die Politik herausgearbeitet. Gore scheint es wichtiger zu finden, dass die Kandidaten für politische Ämter sich immer stärker der Medienmacht (TV) bewusst sind. Die Art der Kampagne im TV, die Sendezeiten und das eingesetzte Geld spielen demnach eine deutlich größere Rolle als die politische oder programmatische Aussage. Wahlen lassen sich strategisch durch Medienberater gewinnen, auch wenn die Meinungen und Absichten der Kandidaten die Wähler nicht begeistern können.
Hier hatte ich versucht, die Chancen des Internet zu sehen. Das Internet ist ein multidirektionales Medium. Zumindest theoretisch kann heute fast jeder ohne großen Kapitaleinsatz seine Meinung verbreiten oder diskutieren. Als Beispiel seien hier diese Weblogs oder Blogs angeführt. Nur wie sieht die Realität dabei aus? Wer kann denn die abertausenden an interessanten Blogs sichten, lesen oder gar mitdiskutieren. Internet ist also in seiner direktdemokratischen, weil direkt diskutierenden Struktur der Masse der Diskutierenden nicht gewachsen. Es erlebt also das gleiche Schicksal wie die früheren Städtedemokraten (Athen). Sobald zu viele Menschen an der politischen Diskussion teilhaben wollen, funktioniert das nicht mehr. Demokratien haben sich daraus zu Repräsentativen Strukturen entwickelt. Kann ich das im Internet auch? Ist es denkbar, das sich Meinungsgruppen bilden, die einen Repräsentanten wählen um die Meinung (Kompromisse) der Gruppe öffentlich diskutieren? Derzeit sehe ich das nicht. Ich sehe eher, dass sich ehemalige Zeitungs- und Zeitschriftenkonzerne, nachdem sie sich Radio und TV Anstalten einverleibt haben, nun auch die Informationen im Internet kontrollieren. Das funktioniert gut, denn als Nutzer vertraue ich doch dem „guten Namen“ und suche lieber bei „Die Zeit“ oder „FAZ“ nach Berichten zum politischen Geschehen als bei irgendeiner Gruppe, die mir ihre Meinung unterjubeln will. Da müsst ich ja erst drüber nachdenken, ob ich der gleichen Meinung bin oder womöglich Partei ergreifen möchte.
Immerhin haben viele Online Zeitungen eine Kommentar oder Forum Erweiterung zu deren Berichten. Hier ist Der gute alte Leserbrief dann wieder möglich. Das gibt Hoffnung. Vielleicht sollten wir diese Funktion alle mal nutzen und Lesermeinungen lesen und selber schreiben. Dann würden wir vielleicht auch erfahren, ob unsere Meinung auch veröffentlicht wird. Denkbar ist es ja auch hier, dass nur genehme oder genügend honorierte Beiträge den Weg in die offene Diskussion finden. Ich werde das mal verstärkt testen. Bei Blogs, das sei hier zum Schluss angemerkt, habe ich gute Erfahrungen mit Kommentarfunktionen gesammelt. Meine Kommentare sind erschienen und zum Teil wurde auch lebhaft diskutiert. Dann funktioniert der „Marktplatz der Ideen“ wie ihn die Väter der amerikanischen Verfassung als eine Grundlage ihres Werkes sahen, ja doch wieder. Also kann ich nur hoffen, dass das Internet weiterhin das TV in der Nutzergunst ablöst. Bei der jungen Generation scheint das ja schon so zu sein, zumindest habe ich Berichte in Erinnerung, wonach Jugendliche in Deutschland mehr Zeit im Internet verbringen als vor dem Fernseher.
See you

Dienstag, 25. März 2008

Flensburg immer wieder usw.

Am Wochenende kam ein Brief aus FL an, von unserem ehemaligen Vermieter. Eine Nachberechnung von Nebenkosten, dabei haben wir die Wohnung schon im Dezember verlassen. Ich ärgerte mich also, dass wir nachzahlen sollen und berechnete mir den Unterschied zu meiner eigenen Auflistung, denn es ging aus der Abrechnung nicht hervor, dass wir nur einen Teil des Jahresbetrages bezahlen sollen. Kurz bevor ich den ärgerlichen Brief an den Vermieter schreiben wollte, gab ich Bea die Abrechnung um zu prüfen, ob ich mich zu Recht aufrege. Und da sah ich es, das ist die Abrechnung von April 2006 bis März 2007, also schon ein Jahr her. Mit anderen Worten, in einem Jahr werde ich dann wohl noch eine Nachforderung erhalten. FL lässt mich halt nicht mehr los.
Aber auch angenehmes passiert, zumindest hoffe ich, dass es angenehm wird. Morgen früh werden Kim und Ich einen zweiten Versuche eines Papa – Kind Urlaubs in FL unternehmen. Nur drei Tage sind geplant und wir freuen uns beide. Ich mich, weil ich vielleicht abschalten kann und den angestauten Stress etwas vermindern kann. Sie freut sich, weil Papa den ganzen Tag für sie da ist und keine kleine Schwester dazwischen kommen kann. Kim hat so ihre eigenen Vorstellungen von FL, die nur zum Teil wieder erfüllt werden können. Die alte Wohnung wird sie vermissen, sie wird vermutlich frieren und mehr Spaßaktivitäten erwarten, als ich bieten möchte. Wir haben einiges zum Spielen und Lesen dabei, werden einkaufen gehen und mit dem Bus zu Spielplätzen fahren. Auch werden wir wohl mal schwimmen gehen und nur Essen kochen, was Kim mag. Einseitige Kost ist zwar ungesund, aber einige Tage geht das schon. Und dann sind da ja vielleicht auch noch nette Menschen, die uns mal was kochen. Morgen zum Beispiel werden wir bei Neele zum Mittag einfallen. Das wird bestimmt auch nett. Neele wird etwas vom Prüfungsstress abgelenkt, Kim lernt Neele wieder neu kennen und ich kann wieder etwas Uni Luft spüren. Diese Uni Zeit vermisse ich immer mehr, denn Arbeit, und sei es auch nur das Referendariat ist deutlich weniger spaßig.
Heute habe ich für zukünftige WiPo Stunden endlich die Arbeitsblätter für Demokratie in Deutschland fertig gestellt. Mit der Vorbereitung zum Unterrichtsverlauf und dem was ich schon bei der bpb gefunden hatte sind das jetzt mindestens sechs, vielleicht sogar zehn Doppelstunden zur Demokratie. Inklusive verschiedener Methoden, die auch gleich neu eingeführt werden können. Eine Methode, die ich mal als Kreativtechnik ausprobieren werde sind Kawa’s von Birkenbihl. Macht auf mich einen guten Eindruck. Ich bin mal auf das Schüler Feedback gespannt.
Jetzt werde ich noch einiges einpacken und dann das Sofa nutzen um morgen Früh (hoffentlich) in den Kurzurlaub zu starten. Ich brauche Entspannung und Kim braucht Abwechslung.
See you

Freitag, 21. März 2008

Der Tod betrifft alle- irgendwann

Ja, ic habe die letzten Tage wenig geschrieben. Ich hatte keine rechte Lust. Das liegt nicht nur daran, dass wir einen schweren Krankheitsfall in der Familie haben und mit einem baldigen Tod des Betroffenen rechnen. Das bringt alte Gedanken wieder hoch, die das Nachdenken über das Leben anregen. Also z.B. was wir alles so tun, ohne das es einen Sinn hat. Oder einfach nur die Frage nach dem Sinn des Lebens. Als Lehrer ja einfacher zu beantworten, als damal als Vertriebler. Immerhin kümmere ich mich um das Fortkommen anderer Menschen.
Ganz anders die persönlichen Veränderungen, die eintreten, wenn ich so über das Leben nachdenke. Entgegen meiner uralten Überzeugung haben wir jetzt tatsächlich einen Neuwagen bestellt und konsequenterweise nur noch auf Nutzwert statt Spaßfaktor Wert gelegt. Dafür dann aber auch gleich den Umweltschutzgedanken durch den Umbau auf Flüssiggas bedient.
Zum Lernen kann ich sagen, dass ei einige neue Rezensionen zu Büchern gibt (siehe links) und, dass ich zwei neue DVDs von Birkenbihl erworben habe. Eine wurde heute geschaut.
Von nix kommt nix” von Vera F. Birkenbihl habe ich zwar nicht gelesen. Ich weiß noch nicht einmal, ob es das als Buch gibt. Ich sah nur gerade die DVD mit ihrem Vortrag. Es geht um Lerntechniken und die Überwindung des persönlichen innernen Schweinehundes. Anregungen zum Lernen kann ich gebrauchen. Als Lehrer hoffe ich, dass ich meinen Schülern mehr beibrigen kann, wie man ernt, als was man lernen sollte. Dazu muss ich aber auch selber am Ball bleiben und die “Zeitverschwendung” der Werbepausen beim TV glotzen kann ich schließlich nutzen. Die ABC Listen, bei denen ich eigentlich nur aufschreibe, was ich schon weiß, befördern viel Wissen aus meinem Unterbewusstsein in das Bewusstsein. Etwas Fleiß hilft. Was ich aber länger vernachlässigt habe ist das konsequente Schreiben über meine Ausbildung. Die fehlende Reflexion und das zum Schreiben notwendige Umformulieren haben den Lernerfolg etwas geschmählert. Das hole ich gerade, neben den Tagesthemen und dem Scheibenwischer nach.
see you

Donnerstag, 20. März 2008

40 Jahre

Ich bin ja schon älter als diese läppischen Vierzig. Aber gestern waren wir zu einer entsprechenden Geburtstagsfeier eingeladen und haben dazu das folgende Gedicht einbes mir sehr genehmen Dichters gefunden und vorgetragen.

"Das Leben, meint ein holder Wahn,
Geht erst mit vierzig Jahren an.
Wir lassen uns auch leicht betören
Von Meinungen die wir gern hören,
Und halten, längst schon vierzigjährig,
Meist unsre Kräfte noch für bärig.

Was haben wir, gestehn wirs offen,
Von diesem Leben noch zu hoffen?
Ein Weilchen sind wir noch geschäftig
Und vorderhand auch Steuerkräftig,
Doch spüren wir, wie nach und nach
Gemächlich kommt das Ungemach

Und wie Hormone und Arterien
Schön langsam gehen in die Ferien.
Man nennt uns rüstig, nennt uns wacker
Und denkt dabei: “der alte Knacker!“
Wir stehn auf unsres Lebens Höhn,
Doch ist die Aussicht gar nicht schön,

Ganz abgesehn, dass auch zum Schluss –
Wer droben, wieder runter muss.
Wer es genau nimmt, kommt darauf:
Mit vierzig hört das Leben auf."


Eugen Roth
„Die guten Vierziger“

Die Beschenkte war auch nicht so glücklich, ob wegen des Gedichtes, oder aufgrund des Anlasses, weiß ich nicht. Es war ganz nett, aber mit meiner Feier zum vierzigsten nicht zu vergleichen. Daran erinnere ich mich noch immer sehr gerne.
see you

Dienstag, 11. März 2008

Noch kein Pädagoge

Zweimal Wipo an einem Tag in verschiedenen Schulformen und unterschiedlichem Kenntnisstand der Schüler. Einmal normale Unlust am allgemeinen Unterricht und das andere Mal fast komplette Verweigerung am Schulbesuch. Die hälfte der Klasse war da, das ist schon ein guter Schnitt.
Was lief also? Geplant war in der Fachschule die Wahl in den USA zum Thema Demokratie aufzubereiten. Als Anschluss an die Wahlen in Russland, die wir letzte Woche untersucht hatten. Vorbereitung nach einer Struktur namens „aktuelle Stunde“ sollte das in 90 Minuten klappen. Das war wohl nichts, denn ich habe selber zu viel im Kurzvortrag erzählt und bin immer wieder in ein Lehrer-Schüler-Gespräch „abgerutscht“. Das war zwar interessant und viele gute Informationen zum Thema kamen auch von den Schülern. Die Gruppenarbeit habe ich kurzfristig in eine Partnerarbeit umgewandelt, weil die Klasse noch wenig Erfahrung damit hat. Somit kamen wir dann zum Stundenschluss noch zu ersten Teilergebnissen. Daran lässt sich nächste Woche anknüpfen und in Richtung Demokratie weitermachen. Das Experiment an der Partnerarbeit: Die meisten Schüler hatten unterschiedliche Informationen erhalten, die nur entfernt und „um die Ecke gedacht“ mit der konkreten Frage zu tun hatte. Trotzdem haben die Ergebnisse gezeigt, dass die Schüler die Texte mit Erfahrungen und Teilen des Kurzvortrags in Verbindung bringen können. Einige Schüler waren irritiert, aber das verhinderte nicht den Arbeitserfolg. Bis auf die Menge dieser Unterrichtseinheit bin ich ganz zufrieden. Zu verbessern wäre vielleicht noch der Lernerfolg, zumindest muss ich nächste Woche mal testen, was bei den Schülern hängen geblieben ist, bevor wir weitermachen.
Die andere Klasse war herausfordernder. Ich habe schon wieder kein Thema getroffen oder zumindest nicht so aufbereitet, dass es die Schüler begeisterte. Hier ist der Pädagoge gefragt, nicht der Fachvermittler. Da muss ich noch viel lernen. Morgen wird hospitiert. Mal sehen, was ich abgucken kann. Donnerstag acht Stunden, Freitag Vorführung und Reflexion. Abends dann mal wieder Feuerwehr. Das wird auch immer mehr.
Nebenbei die Ungewissheit über den Gesundheitszustand von Leo. Mal sehen, ob er diese Krise diesmal wieder überlebt, das belastet die Familie natürlich sehr. Alle Planungen sind dadurch unsicher. Ob also der WE Trip zu Freunden an die Ostsee stattfinden kann, bleibt somit fraglich.
See you

Sonntag, 9. März 2008

hat sich was geändert?

Gerade wiedergefunden:
"Wer mit 19 kein Revolutionär ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch ein Revolutionär ist, hat keinen Verstand."

Theodor Fontane

Ich denke, heute verschiebt sich das etwas. Hoffe ich.
Ich bin jetzt 41 und möchte noch nicht aufhören, meine Ideen zu verfolgen. Auch gegen Widerstände.
Aber der Elan wird geringer, da hatte er schon Recht.
see you

Unwissenheit schützt vor Unterricht nicht

Ich weiß nicht, was ich wie mache. Für WiPo Inhalte habe ich allmählich ein Gefühl bekommen und kann recht gut abschätzen, welche Inhalte mit welchen Methoden vermittelt wie lange brauchen. In der BV Klasse verschätze ich mich zwar immer wieder, aber das wird sich schon noch geben. Aber im technischen Bereich fällt es mir schwerer. Aktuell arbeite ich, mal wieder, an der Konzeption von Unterricht über Spule und Induktivität. Vor etwas einem Jahr habe ich mal eine Klasse, während meines Praktikums, auf die Klausurinhalte zum Thema Spule und Induktion vorbereiten dürfen. Diese Unterlagen habe ich gesichtet und für schlecht befunden. Also mache ich mir seit einigen Tagen das Leben angenehm, indem ich mal wieder Grundlagen der Elektrotechnik erlerne. Das ist schon ganz spannend und macht auch Spaß. Aber es ist mir noch nicht möglich, zu erahnen, wie lange ich mit meinen Schülern daran arbeite. Handschriftlich habe ich jetzt 19 Seiten vorbereitet. Das nenne ich noch nicht wirklich reduziert. Das zeitliche Randproblem dabei ist, dass ich am Donnerstag bis zu sechs Doppelstunden verwenden kann, um dann am Freitag die 45 Minuten Vorführstunde im Rahmen meines Vorbereitungsdienstes daran anzuknüpfen. Wichtig ist dann, dass am Freitag auch ein guter und Sinnvoller Abschluss gefunden wird, denn danach sind die Schüler drei Wochen nicht da (Ferien). Nach den Ferien würde ich zwar gerne wiederholen, aber nicht noch einmal von vorne beginnen müssen.
Morgen bin ich sowieso in der Schule, weil ein Schulrechtsseminar ansteht. Da werde ich dann hoffentlich mal alle Namen und mailadressen der anderen LiAs bekommen und wir werden uns über die nächsten Veranstaltungen abstimmen. Außerdem suche ich morgen in aller Ruhe Demo Objekte zu Spule und E-Magnet.
Für Dienstag steht dann wieder zweimal WiPo auf dem Plan. Bisher habe ich nur 30 % vorbereitet, aber das würde auch morgen Früh noch gehen. Gleich noch einige Folien für die BFT vorbereiten und eine Arbeitsaufgabe (Stillarbeit) kreieren. Thema: irgendwas zur USA Wahl und deren Wahlsystem. Nachdem letzte Woche Russland dran war, werden Dienstag die USA betrachtet und nächste Woche könnten wir dann ja Deutschland zum Vergleich anschauen.
Die BV Klasse werde ich wohl mit Sozialversicherungen bedienen. Mal sehen, ob sie sich hierzu etwas begeistern lassen. Die letzte Veranstaltung war ja eher ein Reinfall. Warum auch immer sie so müde waren, ich habe kaum jemanden erreichen können.
Und Privat? Gestern noch habe ich mich über einen Brief von Sandra gefreut, weil er mich an den bevorstehenden Kurzurlaub und eine baldige Party bei Annika erinnert. Heute kam Bea’s Vater erneut ins Krankenhaus und schon besteht mal wieder die Gefahr, dass wir nicht in den Urlaub fahren können. Hoffentlich erholt er sich in den nächsten Tagen wieder, sonst fällt unsere Urlaubserholung schon wieder aus.
Zu beneiden ist Frank. Der ist gestern nach Rom geflogen und wird sich dort erholen. Ich gönne es ihm, möchte aber auch mal wieder raus und ohne volle todo Liste dasitzen. Es nerven auch nur die todo’s, die keine Freude bereiten. Lernen könnte ich irgendwie ständig, aber nicht alles was mich interessiert findet ausreichend Platz in den 24 Stunden des Tages. Und ich merke deutlich, dass zwischendurch Pausen notwendig sind.
Zu guter letzt. Gestern habe ich als Hilfsausbilder bei der Feuerwehr den Tag verbracht. Das war lustig und bei schönem Wetter draußen auch angenehm entspannend. Abends zuhause die neue Kettensäge ausprobiert und einiges geschafft, so dass ich danach noch ein wenig im Netz nach Hilfen für meinen Unterricht suchen mochte. Als der Wein zu viel wurde und die Augen schwer ging es dann zu Bett. Heute war ich viel am Schreibtisch. Ob ich viel geschafft habe, weiß ich nicht.
See you

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