Dienstag, 28. August 2007

Das alte Leben

Es ging sehr schnell, aber das alte Leben hat mich scheinbar wieder. Ich muss scheinbar nur meinen, genug zu tun zu haben und schon falle ich in alte Gewohnheiten zurück. Das Wochenende war schön, aber durch die Fernsehabende auch irgendwie „wie früher“. Heute war der Tag eher nicht so erfolgreich, wenn ich den Maßstab der Prüfungsvorbereitung oder Unterrichtsvorbereitung ansetze. Der Vormittag war mit Ordnen und Aufräumen alter Unterlagen ausgefüllt. Ein Werkstattbesuch, manchmal möchte ich mein Auto halt mal sehen, brachte auch neue Aufgaben. Ich brauche eine Unterdruckdose für den Turbolader. Also war ich heute, nach langer Zeit mal wieder auf einem Schrottplatz. War aber erfolglos bei der Suche. Danach zu Bosch, die neuen Ersatzteile für den Traktor hin bringen. Das ist das nächste Groschengrab. Ab zum Makromarkt, weil unsere Gästewohnung ja auch noch einen neuen Kühlschrank braucht. Aber den gab es da nicht so günstig, wie ich ihn in FL bei Mediamarkt gesehen hatte. Also nur einige Schnäppchen gekauft und ein neues Headset zum diktieren am PC besorgt. Vielleicht versteht mich mein Rechner dann besser als mit dem alten Teil. Die Software ist zwar faszinierend, aber manche Sätze verstehe ich einfach nicht mehr, wenn ich sie einige Tage später lese. Da kommen sehr merkwürdige Kombinationen zusammen. Aber weiter zu Marktkauf, denn für Oma und Bea sollte auch noch eingekauft werden. Dort gab es auch einen günstigen Kühlschrank, aber leider nur die normal breiten. Einkaufen in einem riesigen Supermarkt, den ich nicht kenne, mag ich nicht. Die Wege sind so lang und ich muss sie so oft erneut durchschreiten. Dann endlich geschafft, obwohl es nett war, dass die Verkäuferinnen mit mir geflirtet haben. Warum hat sie meine schlechte Stimmung eigentlich nicht davon abgehalten? Eigentlich strahlt man das doch nach außen ab. Ach ja, den Laderegler, den ich Heino mitbringen sollte, gab es nicht mehr.
Aber egal, ich musste ja noch zum Mediamarkt um den Kühlschrank zu suchen. Gefunden habe ich auch einen, aber der war deutlich teurer als bei Marktkauf. Na dann schnell einige weitere Schnäppchen kaufen und weiter zum anderen Marktkauf. Soßenbinder fehlte ja auch noch und Kühlschränke gab es dann auch. Klein, günstig und auf Lager. Nur auf einen Verkäufer musste ich über 30 Minuten warten. Kaufen, einladen und zum Teppichladen gehen. Der hatte aber schon zu. Man ist mittlerweile wirklich überrascht, wenn ein Geschäft schon um 18 Uhr geschlossen ist. Gut, dass ich beim Einkaufen Hunger hatte, so haben wir jetzt für mehrere Tage leckere Sachen, meist ungesund. Im Radio hörte ich dann dir NDR Info TV Tipps. Auf Arte gibt es den Themenabend zum Islam und auf NDR die neuen Sendungen mit Ina Müller. Ich denke, dieser Abend wird wieder vor der Glotze enden. Morgen muss ich dann aber dringend den Unterricht für Freitag vorbereiten. Ist fast wie als Schüler. Immer auf den letzten Drücker.
See you

Freitag, 24. August 2007

Trainingslager 3

Heute ist der letzte Tag des Trainings in FL. Wir haben einiges geschafft, wobei die Art der Gruppenarbeit, wie wir sie für die Prüfungsvorbereitung gewählt haben nicht in jedem Punkt dem entsprach, was sich jeder Einzelne vorstellen kann. Will heißen, ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis, weil ich einigen Input von Stephan und Jürgen erhalten konnte. Somit habe ich mein Blickfeld auf den möglichen Prüfungsinhalt erweitert bekommen. Die Menge der Informationen und der Output an Schriftlichem ist eher gering. Immerhin habe ich eine Zusammenfassung zu meinem möglichen Themenkomplex geschrieben und kann diesen mit den Punkten der Diskussion im Laufe der nächsten Wochen erweitern.
Gleich geht es ab nach Heide, um meine Familie zu treffen, eine Untersuchung des baldigen Babys steht an, bummeln mit Bea, spielen mit Kim und essen gehen ist der Plan. Leider immer noch ohne Auto werde ich mich erneut der Bahn anvertrauen und trotz zweimaligen Umsteigens auf eine pünktliche Ankunft hoffen.
Am Wochenende wird auf „Familie gemacht“ und das Dach repariert, denn bei dem heftigen Gewitter am Donnerstag soll wohl einiges an Wasser in die Wohnung gelaufen sein. Das ärgert mich etwas, bringt aber auch mal wieder sinnvolle praktisch Arbeit hervor, so dass ich nächste Woche den Kopf für die Unterrichtsgestaltung frei habe.
Montag will ich effektiv beginnen, meinen Unterricht für die Mechatroniker und Elektroniker zu planen, denn am Freitag werden die eingeschult. – spannend -.
Am sechsten September dann wieder nach FL, um die Prüfungen zu schreiben. Es neigt sich rapide dem Ende. Wie auch diese Woche hier wieder gezeigt hat, liebe ich die Stadt und die Menschen, die ich hier kennen lernen durfte. Trotz Prüfungsvorbereitung hatten wir genügend Entspannung durch die Förde, den Hafen, die Brauerei und die Freunde. Selbst die Damen vom Prüfungsamt waren wieder sehr nett. Und, ich kann es kaum fassen, aber die abgegebenen Unterlagen sind soweit komplett, dass ich zur Prüfung zugelassen werden kann. – Dies ist bei meiner Bewerbung zum Vorbereitungsdienst (Referendariat) noch nicht ganz der Fall.
See you

Mittwoch, 22. August 2007

Trainingslager 2

Was passiert eigentlich, wenn man drei Ingenieure zusammenkommen lässt, um sich auf eine Prüfung vorzubereiten. Irgendwann fangen sie an, sich abstruse Fragen auszudenken, die sehr interessant sind, sich womöglich auch noch mit dem zukünftigen Beruf beziehen, aber nichts mit der baldigen Prüfung zu tun haben. Zum Beispiel: Was passiert, wenn einen Kondensator lädt und danach die Kondensatorplatten voneinander entfernt? Wird die Spannung, die am Kondensator anliegt sich verändern?
Oder: Was passiert, wenn ich zwei geladene Kondensatoren mit dem jeweils gegenpolig geladenen Anschlüssen zusammenschalte, aber der Stromkreis nicht geschlossen wird.
Die erste Frage haben wir gemeinsam, immerhin wird Jürgen Physiklehrer, lösen können. An der Zweiten werden wir noch etwas arbeiten müssen.
Jetzt werde ich mich aber erstmal mit der Neuordnung der Elektroberufe im Laufe der letzten sechzig Jahre beschäftigen. Und ein wenig die Geschichte der Elektroberufe durch meinen Kopf strömen lassen.
See you

Dienstag, 21. August 2007

Trainingslager Flensburg

Sonntag Nacht bin ich wieder in dieser schönen Stadt gelandet und habe Jürgen vermisst, denn eigentlich wollte er auch schon abends anreisen. Am nächsten Tag kamen sie dann beide an, Stephan und Jürgen. Wir starteten mit einem leichten Vortraining, indem Stephan über die Geschichte der beruflichen Bildung in Deutschland referierte. Das war eine gute Einstimmung, aber danach wurde es etwas zäh. Für zukünftige Lehrer haben wir uns eher schlecht auf das Trainingslager vorbereitet. Abends kam es dann zu vermehrter Stillarbeit am eigenen Rechner, die Aufgabenverteilung untereinander war zwar nicht optimal aber zumindest thematisch anregend. Abends haben Jürgen und ich wieder mal etwas gemacht, was in diesem Studium oft zu kurz kam. Wir sind nach dem Regen an den Strand gefahren und exakt vor dem abendlichen Regen wieder in der Wohnung gewesen. Das war genauso gut wie das nächtliche Abschlussbier und die nicht-curricularen Gespräche.
Gaby war so nett, auf die Schnelle mal den zweiten Teil meiner Examensarbeit zur Korrektur zu lesen, sodass ich heute eine vollständige, mit Korrekturhinweisen versehene Version besitze, die ich „nur noch“ überarbeiten, drucken, binden und abgeben muss. Ich wäre froh, das diese Woche noch zu schaffen.
Heute haben Bea und ich übrigens Hochzeitstag. Ich hoffe, ihr macht es nicht zu viel aus, dass ich in FL bin und an der Prüfung arbeite. Es ist ja auch nicht der Erste. Ein schlechtes Gewissen muss ich wohl nicht haben, denn den Termin hier hat unser Prof. verursacht, denn unser letzter Leistungsnachweis soll heute im Sekretariat vorliegen. Am Donnerstag ist dann letzter Abgabetermin zur Prüfungsanmeldung beim Prüfungsamt. Da sollte man schon dran denken.
Um 8 will Stephan herkommen und wir werden ein Arbeitsfrühstück veranstalten. Ich gehe mal davon aus, dass er gegen 9 hier sein wird ;).
Mal sehen, was der Tag fachlich, neben den Diskussionen und dem Formalismus so bringen wird. Ich würde heute Abend gerne soweit sein, dass ich zum Thema „Neuordnung von Ausbildungsberufen“ eine erste Zusammenfassung schreiben kann.
Jürgen hat gerade eine gute Idee. Wir werden unseren Hunger schon mal bekämpfen, satatt knurrend zu warten.
See you

Samstag, 18. August 2007

Arbeit und Stress kommen zurück

Gestern habe ich eine neue Herausforderung übernommen. Freiwillig war das nicht, aber ich fühlte mich verpflichtet. Ich werde jetzt einen lieben Menschen die letzten Jahre ihres Lebens begleiten und für die rechtlichen und medizinischen Entscheidungen in ihrem Sinne sorgen. Das ist etwas, was mich heute sehr beschäftigt hat. Ich muss mich jetzt erstmal hineinfinden in die Gesetze der Vollmachten, der Patientenverfügungen, des Pflegegeldes und der gesetzlichen Betreuerpflicht. Daneben möchte ich ihr auch das Gefühl geben, jetzt ruhiger schlafen zu können und mit ihrem Leben nicht so unzufrieden zu werden. Das ist nicht leicht, aber in einem sozialen Gefüge auch wichtig.
Mit den weiteren Botschaften über wieder mal teure Anschaffungen für Auto und Traktor Ersatzteile zusammen bringt der „Zeitverlust“ der letzten beiden Tage jetzt (endlich) etwas Stressgefühl in meine Prüfungsvorbereitung. Trotzdem habe ich den ganzen Abend wieder kein ET gelernt und stattdessen die Korrekturvorschläge von Dorina, bezüglich meiner Examensarbeit verarbeitet. Die Gute hat sich so viel Mühe gegeben und ist an meiner Schlechtschreibung wohl verzweifelt. So ähnlich hat sich mein Deutschlehrer in der Schule sicher auch immer gefühlt, wenn er meine Aufsätze gelesen hat. Aber Dori wird das vielleicht als Beginn ihrer Lehrerkarriere als schlechtes Beispiel gebrauchen können. Jetzt ist mit der Bearbeitung erstmal Schluss. Morgen sind wir wieder den ganzen Tag unterwegs und kommen erst Sonntag Nachmittag zurück. Der Sonntag gehört dann Kim (Schwimmen gehen) und abends fahre ich dann mit der Bahn nach FL in das Trainingslager ET und etwas BP. Darauf freue ich mich schon. Den ganzen Tag konzentriert an den Prüfungen arbeiten, abends einige Biere in netter Runde trinken und die Förde genießen. Vielleicht schaffe ich es ja sogar noch, die Examensarbeit in das Prüfungsamt zu tragen. Wenn die Korrekturen und Formatierungen zügig voranschreiten, dann könnte ich mir dadurch einen weiteren Stressfaktor vom Halse schaffen.
See you

Dienstag, 14. August 2007

Arbeitsstudien

Ich finde Arbeit interessant, ich könnte den ganzen Tag zusehen. So sagen viele Menschen. Ich habe die Gelegenheit gerade mal wieder genutzt und versucht, mich mit einem Bekannten länger zu unterhalten und gleichzeitig die Jugendzeit neu zu erleben. Mit meinem Vater durfte ich als Kind öfter mal mitfahren. Als Fernfahrer bereiste er fast täglich Deutschland und diese dreitägigen Touren habe ich immer geliebt. Mit Heino konnte ich das jetzt auch mal wieder erleben, aber das war irgendwie völlig anders. Die belegten Brote, wie früher mit Spiegelei, schmeckten nicht mehr so wie damals. Die Lastwagen gleichen heute eher einem Firstclass ICE Abteil und der Wagen fährt mit Automatik, Klimaanlage und Tempomat. Zielerreichung per Navi und die Lärmbelästigung im Innern ist geringer als bei unserer Familienkutsche. Nur die Warterei vor den Lagerhäusern ist noch die Gleiche. War eine schöne Abwechslung, mal wieder was anderes zu sehen, als meine kleinen Baustellen zu Hause und den Schreibtisch für die Prüfungsvorbereitung. Auch habe ich bestätigt, das dies ein Beruf ist, den ich nicht als Alternative wählen würde, wenn ich auch gerne mal einige Tage so eine große Kiste fahren möchte. Aber da finde ich sicher noch mal Gelegenheit. Immerhin habe ich auch mal einen neuen Tagesablauf versucht. Um 20:30 ins Bett, 1:0 Uhr aufstehen und bis 0:30 Uhr wach bleiben. Das liegt mir weniger, als das in FL eingeübte Schlafverhalten.
Gerade habe ich erfahren, dass ich neue Leser dieses Bolgs habe. Seid gegrüßt, ich gebe mir Mühe, nicht nur belangloses zu schreiben. Gelernt habe ich außerdem, dass ich nicht telefonieren und chatten gleichzeitig beherrsche. Beides für sich ist ja schon schwer genug. Neele, wie machst Du das immer?
Irgendwie komisch. Ich bin noch immer nicht im Prüfungsstress und das, wo die Zeit immer knapper wird. Heute habe ich vielleicht zwei Stunden was für die Prüfungen getan, den Rest der Zeit habe ich gebastelt und weitere kleine Baustellen bearbeitet. Ich komme voran, das ist schön. Ich spüre meinen Körper, auch das ist schön (bis zu einem gewissen Grade). Ich bekomme schon die ersten neuen Ideen, ob das schön ist, weiß ich noch nicht. Als ich heute Bea erzählte, dass ich im nächsten Jahr drei Feuerwehr Lehrgänge absolvieren möchte, erklärte sie mich für verrückt. Ich hätte doch sicher genug mit dem Referendariat zu tun und könne den Rest der Zeit doch mal mit der Familie verbringen. Das war deutlich. Aber ich glaube, dass ich mehr Zeit mit der Familie, speziell mit Kim verbringe, als viele andere Väter. Auch glaube ich noch nicht daran, dass das Referendariat so anstrengend wird.
Nächste Woche erstmal Trainingslager in FL. Danach habe ich entweder Prüfungsstress oder werde entspannt meinen Unterricht für die Mechatroniker und Elektroniker vorbereiten. Am Freitag spätestens möchte ich dann auch meine Examensarbeit beim Prüfungsamt wissen. Ich hoffe, meine Korrekturleser finden mal Zeit und Lust, sich des Textes anzunehmen. Nicht, dass es da dann doch noch Hektik gibt.
Und eine weitere Arbeitsstudie ist auch schon geplant. Die Flens Brauerei werden wir am 23. besichtigen. Das wird ein schöner Abend zum entspannen.
Morgen dann Hamburg mit Bosch, Ikea, Markus, Hilde, Dom und Frank. Endlich mal wieder ein ruhiger Tag.

See you

Samstag, 11. August 2007

Erlebnispädagogik und Handlungsorientierung

Beides sind Schlagworte unter denen ganz unterschiedliche Inhalte verstanden werden können. Sie haben aus meiner Sicht aber auch durchaus Gemeinsamkeiten. Wenn ich etwas in einem pädagogischen Kontext (geplant) erlebe, um bestimmte Kompetenzen zu erwerben oder zu festigen, dann handle ich dazu meist. Dabei dann in der Regel in einer Gruppe, so dass die sozialen Kompetenzen im Mittelpunkt stehen (Kooperation, Teamgeist, Kommunikation…). Was ist aber das, was mir gestern widerfahren ist? Ich habe etwas gelernt, was einem Beruf entsprechen könnte. Ich werde es eher hobbymäßig anwenden und voraussichtlich trotzdem zur Reduzierung meiner Instandhaltungskosten verwenden können. Mit einem alten Reetdachdecker habe ich gelernt, Löcher im Dach zu stopfen. Nun brauche ich nur noch das nötige Werkzeug und Material, um auf der anderen Dachseite selbständig weiter zu arbeiten. Das war ein sehr schönes Erlebnis (Sonne, auf dem Dach klettern, gute Rundumsicht und sichtbares Arbeitsergebnis). Hat das nun einen Pädagogischen Wert? Auf jeden Fall war es ein durch eigenes Handeln geprägtes Lernerlebnis. Wenn das auch nicht der Theorie der Handlungsorientierung voll entsprochen hat, denn ich habe mir zwar vorher häufig Gedanken über diese Art der Arbeit gemacht, das Handwerk habe ich mir aber gestern das erste Mal richtig angesehen, durch nachmachen versucht, Löcher zu stopfen und zusammen mit dem Handwerker meine Fehler verbessert. Ich denke, das ist nicht das was Gaudin oder Pätzold unter Handlungsorientierung verstanden haben, also sehe ich das mal als Erlebnis-Handeln an. Zumindest bin ich glücklich dabei gewesen und habe am Nachmittag auch gleich voller Elan weiter handwerklich geschuftet. Eine alte Gartenhütte aufbauen, die uns mal eine Bekannte geschenkt hatte. Jetzt steht sie (die Hütte) am Teich und wartet auf die Dacheindeckung, aber bis dahin war es wirklich handlungsorientiert. Ohne eine Anleitung eine Vielzahl von Brettern und Balken so zusammen zu stecken, das eine Hüte entsteht, ist nicht so leicht. Das Stecksystem lässt eigentlich nur eine Lösung zu, wenn nicht der Vorbesitzer etwas daran verändert hätte. So wurde also erst einmal der Handlungswille erzeugt, denn die Teile waren da, der Platz auch, die Sonne schien und Zeit hatte ich (eigentlich zum Lernen) mir auch genommen. Dan ging es an die Planung (sortieren, ordnen, den Aufbau im Geiste planen, Standort wählen). Nach der Planung, wurde überdacht, ob die Vorgehensweise richtig ist, danach haben wir (Kim und ich) angefangen zu bauen. Das hat viel Spaß gemacht, insbesondere da sich Kim so sehr über jeden einzelnen Erfolg ihrer Baukünste sehr gefreut hat. Irgendwann hatte Kim keine Lust mehr und wollte lieber mit ihrer Freundin spielen. Aber die Mutter der Freundin hat dann weiter mit angepackt. Als das Brett über der Tür eingebaut werden sollte, stand fest, dass das so nicht geht, denn der Türausschnitte war an der falschen Stelle. Resultat der ersten Reflexion: Die Hütte wieder abbauen, was schwieriger, weil körperlich anstrengender, war, als der Aufbau. Neue Planung, neue Kontrolle und trotz unlogischerem Aufbau des nächsten Bauversuchs stand die Hüte dann nach einer weiteren Stunde wieder da. Jetzt hatte sich ein Planungsfehler gezeigt, der auf ungenügende Sorgfalt beim Sortieren zurückzuführen ist. Es lagen noch sechs versteckte Bretter herum, die im oberen Drittel der Hütte eingebaut werden sollten. Der Abbau eines Teils der Hütte war dann schnell getan, obwohl alle Helfer keine Lust mehr hatten. Es ging schnell, die bisherigen Übungen zeigten Erfolg und die Reflexion am Ende machte den Dacheinbau dann zu einem Spielkram, der nur durch heftigen Regen unterbrochen wurde. Resultat: planen, überdenken, Selbstverantwortung für Fehler übernehmen und zum Ende ein brauchbares Resultat zu erzielen ist eine gute Lernmethode. Nur sollte man sich nicht ärgern, wenn das Dach erst nach dem Regen aufgebaut wird, denn mit professioneller Hilfe wäre das sicher nicht passiert. Auch sind die Ablenkungen, durch die jungen Frauen, die helfen nicht wirklich Schuld an den Fehlversuchen, aber immer eine gute Entschuldigung. Jetzt müssen noch einige Teile gekauft werden und das Erlebnis Baumarkt steht an. Heute Abend beginne ich dann meinen ersten Text über Erlebispäd… nein Handlungsorientierung für meine Prüfung zu fertigen. Mal sehen, was ich danach denke.
See you

Donnerstag, 9. August 2007

Erlebnis und Pädagogik

Letzte Nacht war ein Erlebnis und vielleicht sogar etwas pädagogisches. Kim und ich haben im Garten gezeltet. Endlich kam ich mal früh zu Bett, na ja zu Zelt. Ich hätte sofort einschlafen können, nachdem das Einschlaf-Vorlesebuch beendet war, aber ich dachte mir, es ist besser, so lange wach zu bleiben bis Kim eingeschlafen ist. Das war nach wenigen Minuten der Fall, doch dann war ich munter und konnte mich nicht von den vielen Gedanken befreien, die sich aus verschiedensten Richtungen aufdrängten. Nach langer Zeit habe ich dann gelesen. Ein Buch, das mir Frank geschenkt hat. „Bauchentscheidungen“ von Gerd Gigerenzer. Als deutscher Student ist man etwas andere wissenschaftliche Literatur gewohnt, dafür lesen sich diese amerikanisch geschriebenen Abhandlungen sehr viel einfacher. Was mir bei meinen Semesterarbeiten oft angekreidet wurde ist auch hier verwirklicht. Es wird sehr häufig die Meinung des Autors dargestellt und manchmal nicht wirklich schlüssig belegt. Aber andererseits möchte ich glauben was da steht, denn ich treffe sehr viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus, fühle mich dann immer schuldig, weil ich zu wenig überlegt habe, komme aber meist mit dem eingeschlagenen Weg gut klar. Im letzten Leben, als ich noch Verkäufer war, habe ich das Bauchgefühl meiner Kunden statt der Fakten des Produktes im Fokus meiner Argumentationen gehabt. Und ich war nicht der Schlechteste.
Manchmal jedoch, gerade wenn es um alte oder besondere Autos geht, sollte ich mal mehr überlegen. Ich zahle so oft Lehrgeld, aber schlauer werde ich nicht. Da haben wir uns doch letzten Sommer ein neues altes Auto über e-bay gekauft. Darüber habe ich sicher schon einmal geschrieben. Das Auto entsprach nicht den Angaben des Verkäufers, eine Nachbesserung schlug fehl und die Rückabwicklung des Kaufs hat der Verkäufer durch kontinuierliches Ignorieren verhindert. Gerichtsverfahren, Kosten, Diskussionen mit Anwälten (Danke noch mal Stephan, Dein Kontakt ist gut) und Klage gewonnen. Doch das Geld kam nicht, also den Gerichtsvollzieher beauftragen und heute kam die Nachricht, dass der Verkäufer sich jedem Treffen mit dem Beamten entzogen hat, jetzt sollte er verhaftet werden um die Eidesstattliche Versicherung abzugeben. Das kam nicht zustande, denn diese Versicherung liegt schon seit einem Jahr vor. Also, kein Geld zu erwarten, das Auto rostet schon seit einem Jahr vor sich hin. Letzte Nacht (Zelt) habe ich mich entschlossen, das wir den Wagen jetzt wieder fahrbereit machen und dann nutzen. Der andere Doka (Flex) ist ja außer Gefecht gesetzt und wird als Teilespender dienen. Schade, aber mein Bauch sagt, weg mit dem Ärger, mehr Projekte zum Abschluss bringen und die offenen Baustellen reduzieren. Ob die Arbeitswut, die mich derzeit überkommt eine Flucht aus anderen Problemen ist, weiß ich nicht. Ich könnte es aber auch nicht konsequent leugnen. Immerhin schaffe ich es noch, täglich was für die Klausurvorbereitung zu tun. Heute kam das dicke, teure „Handbuch der Berufsbildung“ von Arnold und Lipsmeier. Davon hatte ich mir mehr versprochen. Viel Text, sehr kompliziert geschrieben und nur wenig brauchbares für meine Prüfung. Also lese ich Pätzold von 1995, dagegen ist Arnold aus 2006 schon richtig modern, wenn sich die Probleme des Handlungsorientierten Unterrichts auch kaum unterscheiden. Was mich besonders ärgert und wundert ist, dass es fast keine Untersuchungen (Forschungen) geben soll, die den pädagogischen Nutzen von handlungsorientiertem Unterricht evaluiert haben. Es wird einfach behauptet, das sei der richtige Weg der beruflichen Bildung (ich glaube das ja auch), aber keiner beweist es. Das ist ja fast wie beim Thema e-learning. Auch da gibt es zwar viel Forschung (über neue Programme, Netzwerke, Möglichkeiten, Projektabläufe), aber den didaktischen Mehrwert haben nur wenige untersucht.
Sollte ich mal forschen, könnte ich ja die Wirkung von e-learning Medien beim handlungsorientierten Unterricht zum Thema machen. Dann brauche ich eine Vergleichsgruppe Lehrerzentriert (findet sich sicher noch an jeder guten Schule), eine Gruppe, die handlungsorientiert aber ohne e-learning arbeitet (Jürgen?) und eine Gruppe, die e-learning Lehrerzentriert einbindet (wo finde ich die?).
Aber erstmal zurück zum Thema, denn ich glaube, aus dem Bauch heraus, es ist eine gute Idee, mit meinen neuen Schülern in den Wald zu gehen. Erlebnispädagogik zur Teambildung und Kommunikation. Mein heutiges Gespräch mit Sven hat Hoffnung gemacht, dass dies funktionieren wird. Dumm nur, dass wir schon Ende Oktober damit starten müssen, ich hätte das gerne im Dezember gemacht. Dann sind nämlich meine mündlichen Prüfungen auch gelaufen und ich habe den Kopf freier. Obwohl, … dann kommt ja auch bald der Nachwuchs und dafür muss ich noch einiges umbauen. Ja, die Bau(ch)stellen.
Vielen Dank für das Buch Frank und viel Erfolg beim Meistern der schweren Zeit, ich habe das auch gerade hinter mir.
See you

Suche im blog

 

Aktuelle Beiträge

Finanzamt
Die machten schon immer wie es für sie am besten passt.
Weiterbildung (Gast) - 31. Jan, 10:00
welcher Verbraucher achtet...
Selbst die reichen Verbraucher unserer westlichen Welt...
msa - 15. Nov, 23:20
Globalisierung
Ich denke im Prinzip ist die Globalisierung nicht schlecht...
Christian (Gast) - 2. Nov, 18:23
Mr Vertigo
eine Kurzbeschreibung: Im Jahr 1927 hat der Jahrmarkt...
Marianne Kempel (Gast) - 8. Okt, 14:22
Mr Vertigo?
Worum geht es denn da? Woher kennst Du "Tod und Teufel"?
msa - 7. Okt, 19:09

Web Counter-Modul

Archiv

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Berufsplanung Lehrer
Formalismus
Handwerk
Hausarbeit ET
Pädagogik
Politik
Privat oder so
Schwimmlehrer
Studium
Vorbereitungsdienst
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren