Vorbereitungsdienst

Samstag, 22. November 2008

Blues Brothers

Vorgestern hatte ich den Blues. Gestern waren wir bei den Blues Brothers.
Und schon der Unterricht zuvor war richtig gut gelaufen, wenn auch der Einstieg in die Stunde zugegebener Maßen schwach war. Aber nach der Stunde sagte mein Kollege, das sei schon hart, so mit 14 Schülern eine komplexe Aufgabe live durch zu arbeiten. Man muss so schnell umschalten und ständig haben mehrere Schüler gleichzeitig verschiedenste Fragen. Ich konnte da nur zurück blicken, denn den Tag zuvor hatte ich 27 Schüler, gleiche Komplexität und doppelte Unterrichtszeit. Jetzt weiß ich, warum das so anstrengend war. Problem: Die Schüler haben keine maximale Lernzeit, da sie ständig auf den Lehrer warten „müssen“. Ich meine ja, dass Sie oft selbständiger an Probleme herangehen könnten, aber na ja, es ist halt für den Moment bequemer auf Hilfe zu warten.
Um fair zu bleiben: Die Schüler, die sich selber helfen, bemerke ich ja kaum, denn die arbeiten erfolgreich weiter. Und die gibt es!
Gestern habe ich auch sehr gute und trotz des Freiutag Nachmittags motivierte Schüler gehabt. Nicht alle, doch einige. Schön für mich war, dass ich wieder erfahren durfte, dass Schüler direkte Erfolgserlebnisse brauchen. Sie wollen das Ziel erreichen. Und wenn auch nur der Lehrer die letzten Problemchen beseitigt, bevor die Stunde zu Ende geht. Dann ist es gut.
Schade, dass viele noch nicht begreifen, das das Ziel einer Programmierung nicht ist, die Programmierung zu schaffen und in Betrieb zu setzen. Es ist das Ziel, diese und ähnliche Programme auch bei der nächsten Herausforderung wieder herstellen zu können. Mitschriften gibt es kaum und Nachfragen nach schon einmal „erlerntem“ gibt es noch zu viele. Wie ich da weiter mache? Protokolle schreiben lassen? Anleitungen verteilen? Hausaufgaben geben? Ich weiß nicht.
Aber zurück zu den Blues Brothers. Es schneite, die Straßen waren vereist, wir gingen in dass Theater, überall Menschen, die noch älter waren als ich. Ich war verspannt, genervt und hatte keinen Bock auf das Konzert.
Und es war richtig gut. Die Stimmung im Publikum war zwar mäßig, aber die Show war mitreißend und lustig. Die Sänger konnten singen und die Band spielte super. Erinnerungen an unsere aktive Zeit mit alten Ami's und viel Autobastelei kehrten ebenso zurück wie die Vorfreude auf weitere Aktivitäten diesbezüglich.
Hätte ich heute Zeit gehabt, wäre am Mustang wieder ein Blech mehr dran. Einen schwarzen Anzug wollte ich eh schon mal wieder kaufen, Hut und Sonnenbrille dazu und die Tour im Mustang könnte albern aber gut gelaunt los gehen. Jetzt fehlt noch die CD mit der Show, ein lauter Verstärker im Auto und es geht los. Hoffentlich hält die Motivation, denn am Wagen ist noch sehr sehr viel zu tun.
Zur Motivation: http://www.youtube.com/watch?v=FcPmBKi_rB8&feature=related
See you

Donnerstag, 20. November 2008

Unterrichtsstile

Ist es ein Stil oder eine Methode oder Didaktik? Was auch immer, heute bin ich fast der Meinung, meinen Stil ändern zu müssen. Nicht unbedingt, weil ich denke, er sei erfolglos für das effektive Lernen. Eher deshalb, weil meine Schüler immer unglücklicher werden. Kann man Schüler, die zehn oder mehr Jahre gewohnt sind, dass der Lehrer ihnen genau sagt wo es lang geht, dazu bringen, ihren Lernerfolg selber zu verantworten?
Zumindest nicht so extrem, wie ich es erwartet hatte. Jetzt muss ich analysieren, wie es weiter gehen kann. Die Kernpunkte, möglichst viel aktive Lernzeit und eine gut vorbereitete Lernumgebung zu schaffen, werde ich mehr in den Mittelpunkt rücken. Als einziges zusätzliches Ziel gebe ich mir nur noch, dass die Schüler in kürzeren Abständen ihre Erfolgserlebnisse haben. Zu offene Aufgabenstellungen mit großer Eigenverantwortung bewältigen nur die Wenigsten.
Welche Folgen hat das? Ich werde mich wohl zu einem „normalen“ Lehrer entwickeln und dadurch selber weniger Stress haben. Warum soll ich mir so viele Gedanken und so viel Arbeit machen, wenn die Schüler sich dadurch schlechter fühlen als bei anderen Lehrern?
Und trotzdem finde ich es noch immer befremdlich, wenn der Lehrer alles genauestens vormacht, was die Schüler dann nur noch kopieren müssen; Wenn die Schüler jede Problemstellung an den Lehrer abgeben können; Wenn in Klassenarbeiten nur die Fakten und Merksätze aus den Tafelbildern abgefragt werden. Ist das so richtig?
Immerhin, für die nächsten WiPo Stunden habe ich Unterricht so vorbereitet, dass die Schüler aktiv an genau formulierten Aufgaben arbeiten können. Mal sehen, wie das ankommt.
Für die nächsten Elektrotechnik Stunden muss ich viel mehr detailliert vormachen, in den Aufgabenblättern genau beschreiben, was zu tun ist und dann die Ergebnisse kontrollieren und bewerten. OK, einen Versuch ist es Wert. Zu Weihnachten werde ich das neue Vorgehen mal reflektieren.
See you

Mittwoch, 19. November 2008

Viel zu tun?

Eigentlich ist die Aufgabenliste verhältnismäßig überschaubar und die Kleinigkeiten, die nebenbei zu erledigen sind auch. Es gäbe da zwar einige größere Aktionen am Haus zu erledigen, aber die laufen auch nicht weg. Was nervt, das ist das ständige Gefühl gerade das Falsche zuerst zu erledigen. Immer denke ich, dass die anderen Sachen / Aufgaben eigentlich wichtiger wären. Selbst organisiertes Arbeiten ist gar nicht so einfach. Früher klappte das besser, da konnte ich Zeitreihen aufstellen und nacheinander abarbeiten, was an lag. Einiges verlor zwischenzeitlich an Bedeutung und konnte getrost vergessen werden. Heute schweben immer die schlechten Gewissen (davon scheint es mehrere zu geben) im Kopf herum. Eines sagt, kümmre Dich um die Kinder, das Andere erzählt was von der Hausarbeit in der Schule. Auch die Renovierungen und ähnliches melden sich ebenso wie die restliche Familie. Zwischendurch gibt es da noch die Planungen für den Betriebsausflug, meine Seminare im nächsten Jahr und dem Urlaub 2009. Ärgerliche Dinge, wie die Steuernachzahlung mal ausgenommen, nichts wirklich schwieriges also. Ich habe nur gerade besonders Lust, nichts zu tun.
Das Positive ist, dass wir uns dazu durch gerungen haben, nächstes Jahr richtig in Urlaub zu fahren, gebucht haben wir gestern auch schon. Auch über Pfingsten werden wir kurz mit Gerald und Familie nach Sylt reisen. Familie und Urlaub gleichzeitig, da bleibt dann wieder mehr Zeit für die Prüfungsvorbereitungen im nächsten Jahr.
Auch den Unterricht für Morgen habe ich eigentlich fertig und die Schulung wird auch laufen. Den Formalismus für die Unterrichtsvorführung und die nächste LoNet Schulung schiebe ich noch als unerwünscht vor mir her, die Stunde selbst steht aber fast. Morgen werde ich die Zeit nutzen und einiges im Fachraum dazu ausprobieren.
Unsicher bin ich noch aus zwei Gründen. Erstens kommt die erste Teilprüfung meiner Azubis immer näher und ich weiß nicht, ob ich alles für sie getan habe, was nötig ist. Zweitens kommen bald wieder die ganzen Zeugniskonferenzen auf mich zu. Ich muss da noch was organisieren und werde mir mal Hilfe suchen, um diesen Formalismus stressfreier zu erledigen.
See you

Samstag, 15. November 2008

Neue Arbeitsmedien

Gestern waren wir wieder zu einem Pädagogik Modul eingeladen. Das Schöne an solchen Modulen ist, dass in entspannter Atmosphäre einiges Neues gelernt werden kann. Ich darf aber selber entscheiden, was ich für meinen Alltag übernehmen möchte. Zumindest den Fröbelkran werde ich auch mal einsetzen. Das war lustig.
Neben den Fachthemen gibt es dann auch viel Gelegenheit mit den anderen LiAs zu plaudern. Hier gibt es meist mehr gute Tipps und Ansätze, die ich gerne mitnehme.
Eine Anregung war die Verwendung der Dienstleistungen von Dropbox. Damit spart man sich sowohl das ständige Backup für die wichtigsten Daten, als auch die blöde hin und her Kopiererei zwischen verschiedenen benutzten Rechnern. Das gewählte Verzeichnis dupliziert sich automatisch in die Internet Dropbox. Angeblich sogar per verschlüsselter Leitung. Was dort mit meinen Daten geschieht weiß ich zwar nicht, aber Geheimnisse lege ich eh nicht im Internet ab. Das Beste ist jedoch, dass ich einen anderen Rechner auch so einrichten kann, dass meine Daten dorthin gespiegelt werden, sobald eine Internet Verbindung besteht. Schön.
Jetzt steht also dem Kauf eines Netbooks nur noch die Finanzierung im Wege. Leider hat eine erhebliche Steuernachzahlung ungeahnt große Löcher in meine Finanzen gerissen.
Zusätzlich bin ich auch wieder neugierig auf openoffice geworden. Die 3.0 Version soll richtig gut sein. Gestern habe ich diese dann auch neben meinem MS Office von 2003 installiert und probiere dieses jetzt täglich aus. Bislang ohne Probleme bei der Nutzung. Auch die Bedienung weicht kaum vom MS Paket ab. Ein Problem schaffe ich mir allerdings, den jetzt muss ich immer zweimal speichern, um MS und OO Dokumente zu erhalten. Nicht jeder hat schließlich die kostenfreie Version.
Ein großer Vorteil ist jedoch, dass OO Dokumente jetzt direkt als PDF Files gespeichert werden können. Da brauche ich dann weniger Aufwand als zuvor, um meinen Schülern oder Kollegen mal ein PDF zur Verfügung zu stellen.
see you

Freitag, 14. November 2008

Medien III

Neben Audio und Video gibt es ja auch noch die fast vergessenen ;) Papier Medien. Auch Bücher genannt. Nun ist es ja nun mal so, dass einzelne Seiten eines Buches oder einer Zeitschrift für den Unterricht interessant sind. Eine kurze Zeit lang durften wir Lehrer diese Seiten dann nicht vervielfältigen und als Unterrichtsmaterial verwenden. Insbesondere die Schulbuchverlage haben sich dagegen gewehrt, dass nicht immer und ausschließlich die Bücher als Klassensatz Verwendung finden. Vom ersten Gedanken her ist es ja auch verständlich, dass die Verlage und Autoren Geld mit Büchern verdienen wollen. Nehmen wir aber beispielhaft Bücher des WiPo Unterrichts, so kenne ich kein Buch, dass alle Lehrplan Themen vollständig gut behandelt. Also bin ich auf zusätzliches Material angewiesen um zu unterrichten.
Selbstverständlich kann man vieles selber entwerfen, dabei schreibt man dann aber auch oft viel Inhalt aus Quellen ab. Interessant, dass dieses Abschreiben nicht verboten ist. Ich kann dazu sogar einen PC verwenden, denn Handschriftlichkeit ist nicht vorgeschrieben. Nur scannen darf ich es nicht, wäre ja auch zu leicht.
Neues Problem, bzw. auch altes Problem ist, dass die vermehrt genutzten elektronischen Lernplattformen auf Dokumente aus vorhandenen Büchern verzichten müssen. Kopieren auf Papier ist in begrenztem Umfang also wieder für den Unterricht erlaubt. Aber Die gleichen Dokumente als Datei in der gleichen Klasse zu verwenden, das eben nicht.
Ok, also verwende ich halt die Ideen der Autoren aus den Büchern für eigene Arbeitsmaterialien, die ich dann auch elektronisch verwenden darf. Das ist manchmal aufwändiger, aber immer individueller auf meine Schüler abgestimmt.
Kurze Meldung noch zu Video Medien. Ich habe in den letzten Wochen vermehrt Videos der Landesfilmdienste verwendet. Die sind Lizenzrechtlich unbedenklich und in der Regel kurz genug für den Unterricht. Didaktisch sind viele davon auch recht gut gestaltet. Hier erlaube ich mir als Auszubildender eine eigene Bewertung. Ich sehe die Filme schließlich mehrfach und ich kann die Reaktion der Schüler beobachten.
Medien werden immer vielfältiger, die Nutzung in Bildungseinrichtungen auch. Schön, wenn sich auch die Ministerien um die Rechte der Nutzung kümmern. Diesmal ging es ja recht schnell.
Lernplattformen oder Lernmanagementsysteme sind auch in den Schulen auf dem Vormarsch. Nächste Woche werde ich dazu ein weiteres Mal Kollegen schulen. Ich hoffe, einen Arbeitskreis zu initiieren, damit wir den Einsatz der Plattformen koordinieren und die Didaktik gemeinsam überlegen können.
See you

Sonntag, 19. Oktober 2008

Medien im Unterricht II

Das Thema wird scheinbar beliebig kompliziert. Im Urhebergesetz http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/urhg/gesamt.pdf wird zwar recht genau definiert, welche Vorführungen und Kopien erlaubt sind. Es steht auch immer wieder etwas von angemessener Vergütung beschrieben, die man in der Regel an die Verwertungsgesellschaft des verwendeten Originals zu leisten habe. Was mir aber weiterhin schleierhaft bleibt ist die Frage nach der Einstufung zwischen gewerblicher und privater Nutzung. Oft wird das Recht von Bildungseinrichtungen explizit genannt.
Der alte §52a der UrHg gilt seit 1.1.2009 (leider) nicht mehr. Die Schulbehörden und Lehrer sind meiner Meinung nach zu Recht sehr unglücklich darüber. Darin stand, dass zu nichtkommerziellen Zwecken in Bildung und Forschung kleine Teile von Werken (auch Zeitungen und Zeitschriften) Vervielfältigungen verwendet werden dürfen. Dies galt nicht für Bücher, die für den Unterrichtsgebrauch hergestellt wurden. Inhalte von Schulbüchern durften und dürfen demnach nicht vervielfältigt werden. Schade.
§53 ist da schon interessanter für Lehrer. Vervielfältigung zum eigenen wissenschaftlichem Gebrauch sind erlaubt, wenn keine gewerbsmäßiger Zweck verfolgt wird. Die meisten Lehrer forschen schließlich privat nach besseren Lehrmethoden oder pädagogischen Verfeinerungen. Aber Achtung, der Gesetzgeber hatte scheinbar noch Angst vor digitalen Medien, denn vornehmlich erlaubt sind klassische „phototechnische“ Vervielfältigungen. Was mache ich nur, wenn dann später doch mal ein Buch daraus wird, ohne die Absicht vorab gekannt zu haben?
§53 Absatz 5 http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__53.html ist aber in gewisser Weise eine Rettung für meine Unterrichtsform des e-learning. Denn zu schulischen Zwecken ohne gewerbliches Interesse dürfen auch mal Datenbanken benutzt werden. Die Vervielfältigungen dürfen nicht veröffentlicht werden! Dann hoffe ich mal, dass keiner der Schüler auf die Idee kommt, erlaubte Unterrichtskopien in wikipedia zu nutzen.
Wichtig scheint mir auch ein gelegentlicher Blick auf §63, der den Umfang der nötigen Quellenangaben beschreibt. Im Studium haben wir die korrekte Art der Zitierungen zwar auch gelernt, meist schleift sich aber ein gewisser Schlendrian ein, sobald ich mit vielen verschiedenen Quellen arbeite. Immerhin ist die Notwendigkeit bei Zeitungsausschnitten einfacher gehalten, denn dort steht selten der jeweilige Autor, auch sind Seitenzahlen dabei weniger wichtig. Datum und Zeitungsname reichen aus. Bei abgedruckten Radiokommentaren ist der Urheber und das Sendeunternehmen zu nennen.
Komme ich wieder auf die Frage zurück, ob die vielfach gelesene Einschätzung, Vorführung in einer geschlossenen Unterrichtsklasse sei eine private Nutzung, vertretbar ist. Das wäre gut und entspannend, denn dann könnte man ohne schlechtes Gewissen auch moderne Medien im Unterricht einsetzen. §53 (5) sagt das ja eigentlich auch so, denn hier wird die wissenschaftliche oder nicht gewerbliche Unterrichtsnutzung von Dateien erlaubt.
Podcast Angebote sind dabei zwar nicht explizit genannt, sind in ihrem Wesen aber Dateien als Kopie von Originalen Sendungen.
Einen interessanten Abschnitt habe ich im Urhebergesetz noch entdeckt. Dieser könnte der Grund dafür sein, warum so viele Lehrer noch immer „Romane“ an die Tafel schreiben. ;)
Die abschriftliche Vervielfältigung für den Privatgebrauch ist nämlich gestattet §53 (4). Müsste der Lehrer dann nicht eigentlich diktieren, denn die Tafel ist nicht privat – oder? Na ja, §44a könnte das abdecken (vorübergehende Vervielfältigungshandlung)
§47 http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__47.html ist wohl auch eher unbekannt. Denn welcher Lehrer weiß schon, dass Schulfunksendungen nur maximal im Schuljahr nach der Veröffentlichung genutzt werden dürfen? Zumindest wenn man nicht noch einmal Lizenzgebühren zahlen möchte.
Ach ja, es gibt Lehrer, die sich weniger um Urheberrechte kümmern müssen, denn das Urheberrecht erlischt 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Also einfach alte Literatur nutzen ;)
Demnächst muss ich mal andere Gesetze durchstöbern, denn in der Schule gilt ja nicht nur das Urheberrecht.
See you

Sonntag, 12. Oktober 2008

Security unterrichten

Letztens habe ich an einem Seminar (Modul) teilnehmen dürfen, in dem es um Datensicherheit und Datenschutz ging. Datenschutzrichtlinien und der Umgang damit ist alleine schon interessant. Dabei braucht man sich nicht nur die großen Skandale in der Telekommunikationsbranche ansehen. Wer wurde nicht auch, wie ich, schon mal von einem Versicherungsvertreter angerufen, der von irgendwo her Informationen über mich hatte?
Als Lehrer handhaben wir verschiedene wichtige Daten unserer Schüler, deren Eltern oder Ausbilder.
Als technisch interessierter Lehrer fand ich das Thema Datensicherheit noch interessanter. Hierbei meine ich nicht die Sicherung von Daten, damit ich im Falle eines Computerabsturzes weiter arbeiten kann. Das ist zwar auch wichtig, meiner Erfahrung nach bleiben aber gerade die wichtigen Daten für immer verschwunden. Alles andere ist da ;)
Wie sieht es aber mit Datenübertragungen, Verschlüsselungen und Angriffen auf die Daten aus? Passwörter knacken, LAN Netzwerke durchleuchten, Daten auf PC’s anderer Benutzer verändern oder fremde WLAN nutzen. All dies geht irgendwie. Und irgendwie müssen sich Firmen und Privatpersonen davor schützen können. Hier ansetzen und den angehenden Elektronikern oder IT-Facharbeitern vermitteln, wie solch ein Schutz aussehen kann, finde ich wichtig. Dieser Meinung wahren die anderen Seminarteilnehmer auch und wir haben uns Unterrichtseinstiege dazu überlegt. Eine unserer Ideen war, den Schülern live zu zeigen, wie einfach es geht, sich in einen anderen Rechner am ungeschützten WLAN zu hacken. Solche offenen WLAN findet man mittlerweile häufig als Hotspots oder Internet Cafes. Bauen wir also ein WLAN im Unterricht auf und lassen die Schüler im Internet arbeiten. Dabei hacken wir uns auf deren Festplatte und zeigen, was alles geht, wenn man sich nicht schützt. Einige wussten sogar schon, wie das technisch lösbar wäre. Da muss ich hingegen noch etwas lesen.
Danach kam eine große Diskussion auf. Nicht zur Technik, nicht zur Ethik oder Moral. Aber es gab eine große Unsicherheit bezüglich der rechtlichen Regelungen. Einige meinten, dass die Programme, mit denen man solche Sicherheitslücken zeigen könnte verboten seien. Andere sprachen davon, dass man die Programme zwar besitzen darf, aber nicht anwenden dürfe. Blieb die Frage, wie man IT-Fachleute ausbilden soll, die Netze zu schützen haben, wenn wir denen nicht zeigen dürfen wie das geht.
Meine Aufgabe bestand nun darin, die rechtliche Lage zu durchleuchten. Der in der Presse seit 2007 häufig diskutierte „Hackerparagraph“ ist der §202c im STGB. Hier steht das Vorbereiten des Ausspähens oder Abfangens von Daten unter Strafe. Jeder der solche Programme herstellt, sich beschafft oder anderen zur Verfügung stellt wird bestraft, wenn sie dazu dienen, eine Straftat zu begehen. Letzterer Punkt ist in der öffentlichen Empörung zu dem Gesetz damals oft nicht beachtet worden. Nach Auffassung des Bundesministeriums für Justiz (Beispiel) ist es sowohl Netzwerkadministratoren als auch Security Spezialisten erlaubt, diese Tools zu nutzen um Netzwerke sicher zu machen. Auch die Lehre wird nicht eingeschränkt, wenn sie nicht dazu dient, eine strafbare Handlung, z.B. nach §202a oder §202b zu begehen.
Gehe ich also davon aus, dass der Besitz solcher Programme zum Zwecke der Ausbildung erlaubt ist. Jetzt muss ich nur wissen, was ich brauche, wie die funktionieren und welchen Schutz es gegen das Ausspähen von Daten geben kann. Danach werde ich das Thema gerne aktiv in den Unterricht einbinden. Ich bin davon überzeugt, dass die Schüler hier sehr aktiv dabei sind. Einige werden sicher deutlich mehr darüber wissen als ich ;)
Ich lerne ja gerne. Auch von Schülern.
See you

Samstag, 11. Oktober 2008

Medien im Unterricht

In den letzten Tagen gab es viele interessante Berichte und Filme im Fernsehen, die durchaus auch für den WiPo Unterricht geeignet erscheinen. Darunter waren Filme zum Thema Deutsche Einheit oder auch Themenabende auf Arte zum Thema Privatisierungen und Globalisierung.
Nun frage ich mich, ob ich diese Sendungen mitschneiden darf und danach im Unterricht einsetzen kann.
Nach ersten Recherchen u.a. unter http://www.lmz-bw.de/fileadmin/user_upload/medien/urheberrecht/legaler_medieneinsatz_in_schulen_05.pdf scheint folgendes fest zu stehen. TV oder auch Radio Mitschnitte sind zur Vorführung in der Schule verboten. Selbst das Anlegen eines entsprechenden Archivs sei verboten. Ausnahme sind Sendungen des Schulfernsehens oder Sendungen, in denen ausdrücklich auf das Recht einer Vorführung in der Schule hingewiesen wird. Zum Glück gibt es einige weitere Ausnahmen. So sind reine Nachrichten (ohne Kommentare), öffentliche Debatten (z.B. Parlamentsdebatten) oder auch Sendungen, die durch die Sendeanstalt zum Mitschnitt freigegeben sind, erlaubt. Letzteres interpretiere ich erst einmal so, dass die Podcast Angebote verschiedenster Sender, die ohne Speicherung auf eigenem Datenträger nicht funktionieren, demnach erlaubte Mitschnitte sind.
Sobald ich Eigentümer einer Originalversion eines Films, DVD oder Videos öder ähnlichem bin, ist die Rechtsauffassung so, dass eine Vorführung in der eigenen Klasse erlaubt ist. In den Klassen von Kollegen aber nicht. Auch nicht auf Schulfesten oder vor zwei Klassen gleichzeitig. Ich darf meine DVD nicht einmal einem Kollegen leihen. Wenn ich aber legal einen originalen Medienträger leihe, dann darf ich ihn im Unterricht nutzen.
Besonders sicher können wir Lehrer uns demnach nur sein, wenn wir spezielle Schulmedien einsetzen. Zum Beispiel von den Landesmedienanstalten.
Urheberrecht, ein immer wieder komplexes und spannendes Thema. Früher habe ich mal mit der Konferenz der Landesfilmdienste www.landesfilmdienste.de beruflich zu tun gehabt. Heute nutze ich deren Angebot. Gerade habe ich Videos zur Globalisierung bestellt und werde auswählen, was meine Schüler davon zu sehen bekommen.
Andere Medien sind Software, dazu aber ein anderer Blog Eintrag.
See you

Sonntag, 5. Oktober 2008

Arbeitszeiten

Fluch und Segen der Flexibilität. Arbeite ich nun weniger als früher oder gar mehr? Auch der damalige Job hat viel Flexibilität in Bezug auf meine persönlichen Arbeitszeiten gebracht. Auch damals habe ich am Wochenende mal (oder oft?) gearbeitet und dafür einen Nachmittag in der Woche weniger getan. Aber als Lehrer wird diese zeitliche Zerstückelung zur Normalität. In der Schule fängt es schon an. Freistunde hier, Konferenz da und zwischendurch keinen geeigneten Arbeitsraum finden. Mal eben zum Baumarkt oder Supermarkt gehen und einkaufen, danach wieder Unterrichten und andere Einheiten Vorbereiten. Kurz entspannen, aber wo? Danach die Konferenz oder einen Elternabend genießen. Nachts nach Hause, was mit der Frau besprechen und sobald diese im Bett liegt noch schnell den Unterricht des nächsten Tages durchgehen oder Unterlagen ausdrucken. Alles normal.
Wie effektiv aber so ein schön langes WE ist wie dieses, mag dahin gestellt sein. Seit Freitag korrigiere ich eine Klassenarbeit, nur leider nicht am Stück. Heute Morgen hatte ich 40 Minuten, also schnell weiter arbeiten, dann mit Kim los und ihren Auftritt in der Kirche bewundern. Kaum zu Hause wieder für 50 Minuten an den Schreibtisch. Danach ab zur Nachbarin, sie feiert ihren 90sten Geburtstag. Leider konnten wir nicht so lange bleiben, weil Leo im Krankenhaus liegt und Bea noch hin fahren möchte, also sitze ich jetzt wieder am Schreibtisch und kann den Rest abarbeiten. Danach müsste ich schon in Gedanken für den AS-I Unterricht verfallen. Auch konnte ich heute Morgen nicht ausschlafen, weil mich die Gedanken an den laufenden SPS Unterricht gequält haben. Ich finde einfach noch keinen richtigen Ansatz für den Donnerstag. Nur so weitermachen, wie es die Schüler (scheinbar) mögen reicht nicht. Der Lernerfolg des Lehrer- und Tafelzentrierten Unterrichts ist nicht so hoch wie gewünscht. Das sehe ich zumindest an den Ergebnissen der letzten Arbeit.
Bleibt die Frage, was ich nachher mache. Arbeiten am Unterricht, Arbeiten an mir (lesen), Spielen mit den Kindern oder planen der nächsten Umbauarbeiten am Haus.
Mal sehen. Jetzt erst mal mit speed an die Korrektur, bevor ich keine Lust mehr habe.
Mein Vorhaben für die nächsten Klassenarbeiten steht allerdings fest: Die Arbeit muss so erstellt sein, dass die Korrektur auch von 30 Schülerversionen in wenigen Stunden erfolgen kann. Also werden wohl Ankreuzfragen, Lückentexte und Zeichnungen als Aufgaben übrig bleiben. Mal spicken, wie die Kollegen das regeln.
See you

Montag, 29. September 2008

Erlebnisse auf See

Manchmal komme ich in Versuchung, dem Wunschgedanken nachzueifern, möglichst viele Klassenreisen zu veranstalten. Pädagoge in Erlebnispädagogik. Wahrscheinlich wird das dann aber allmählich langweiliger als es jetzt erscheit.
Dieses Jahr durfte ich erfahren, wie schön es im Landschulheim auf Sylt sein kann, wenn man anstrengende Erlebnisse im Wasser hat. Rettungsschwimmen und Wellenreiten reicht dazu voll aus. Jeden Tag körperlich erledigt und mit der Gruppe unterwegs.
Letzte Woche konnte ich die Gruppendynamik des Kanu Fahrens positiv erleben. Hiermit könnte man bestimmt auch „schwierigeren“ Schüler Möglichkeiten vermitteln, sich zu integrieren.
Und das Letzte Wochenende war ebenso spannend wie erholsam. Wir sind mit einem großen Segler über die Ostsee gesegelt. Die Arbeit an Bord war angemessen, der Muskelkater deutlich geringer als nach dem Sylt Aufenthalt, aber der Kommunikationsfaktor ist auf so einem geschlossenen Raum wie einem Schiff nochmals höher. Gruppen können sich hier sehr gut kennen lernen. Und der Lehrer kann sich fast vollständig heraus halten und beobachten. Ich muss jetzt mal prüfen, ob es organisatorisch überhaupt denkbar ist, mit meiner Klasse so eine Tour zu veranstalten. Das wäre schön und für die Gruppenarbeit wahrscheinlich hilfreich.
Die andere Klasse sprach heute davon, dass sie nach Prag fahren werden. Einige deuteten gleich an, dass sie nur saufen wollen. Ich bin nicht dabei (denke ich). Womöglich würde mir diese Reise nicht so zusagen, wenn ich privat allerdings gerne mal Prag sehen möchte.
Vielleicht täusche ich mich ja, aber eine kulturelle Reise ist einer Kommunikativen Reise in nichts überlegen.
See you

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