Dienstag, 3. Juni 2008

Wieder ein guter Tag

Niemals wieder sollte ich ein sehr großes Zip Archiv direkt von der Festplatte öffnen und auf einen neuen USB Speicher als Ziel entpacken. Das dauert jetzt schon mehr als zwei Stunden. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange am PC hocken. Nun ist es dann doch wieder 21:30 Uhr und ich werde gleich die Arbeit beenden. Immerhin habe ich 2,5 weitere Arbeitsblätter zum Thema Steuerungen (Lernfelder 3 bzw.4 ) entwickelt und bin auch recht zufrieden. Eine technische Zeichnung muss ich noch erstellen, dazu fehlt mir jetzt aber die Muße, nach einem guten Programm zu suchen. Vielleicht mache ich das morgen Abend handschriftlich und scanne das ein. Das geht erstmal schneller. Danach werde ich in Ruhe das Zeichenprogramm der Schule testen. Bisher hatte ich dafür noch nichts angenehmes gefunden.
Heute bin ich im Lo-Net2 weiter gekommen. Das Wiki dort und auch die Administration der Schüler klappt recht einfach und gut. Ich hoffe, wir bekommen jetzt eine professionelle Online Lösung der Unterrichtsdokumentation hin. Ein Problem: Der Lehrer muss noch immer die Struktur überwachen, sonst wird geschludert und nicht gerudert. Nächstes Jahr um diese Zeit werden meine Schüler hier mehr Eigenverantwortung zeigen. Da bin ich sicher.
Der Berufsfachschulunterricht heute war auch gut. Ich hatte eine Struktur für den Tag. Es gab viel zu planen und den Schülern zu zeigen, wo sie stehen. Die Klassenarbeit war nicht so doll, aber durch die Chance, sich zu verbessern konnte das restliche Schuljahr mit Vorträgen ergänzt werden. Ich freue mich darauf. Nur, dass ich mir jetzt noch einen Test für nächste Woche ausdenken muss, finde ich lästig. Aber den Schülern bin ich es schuldig, denn mehr als die Hälfte hat sich für einen freiwilligen Test entschieden. Die restliche Klasse arbeitet dann an der heute begonnenen Gruppenarbeit weiter. Thema Terrorismus. Immer wieder spannend, auch für mich.
In der Berufsvorbereitung ging es auch sehr entspannt zu. Ur sechs Schüler waren gekommen. Und das waren auch noch die, dies sich am ehesten für Schule interessierten. Den Unterrichtsplan habe ich kurzerhand verworfen und wir haben in lockerer Runde das Thema Sucht diskutiert. Sie waren sehr offen, mehr als ich erwartet hätte. In zwei Wochen gehen wir gemeinsam zur Suchtberatung, dieser Termin ist schon lange geplant. Seit heute freue ich mich darauf, wenn auch in der „fremden“ Umgebung sicher weniger läuft. Danach nutzten wir das super Sommerwetter und haben unter einem Baum weiter diskutiert. Probleme und Erfahrungen der Bildungsmaßnahme, Erfahrungen in Praktika und einzelne Erfolge bei der Stellensuche. Es ist schö, dass man die Schüler manchmal falsch einschätzt. Noch schöner ist es, wie heute, dieses auch zu erfahren.
Gestern war auch gut. Nach einem schönen Sonntag mit Freunden und einem schönen Abend in Flensburg, ging es dann zum Unterricht in einer dritten Klasse. Schwimmen lehren. Die Lehrerin war krank und so haben Marco und ich freie Hand gehabt. Toll. Die Schüler haben sich voll auf uns eingelassen und wir hatten Spaß. Das eigene Training war auch erfolgreich und die Theorieveranstaltung war eine der besseren während dieser Ausbildung. Wir haben (endlich) genau festgelegt, was wir zur Klausur können sollten. Das ist zwar viel, aber auch interessant.
Somit darf ich jetzt wieder viel lernen. Da helfen mir dann hoffentlich die Lernstrategien, die ich meinen Schülern immer vermittle.
Morgen früh geht es dann wieder nach Rendsburg. WiPo Wahlpflicht Seminar. Irgendwie auch ganz schön. Störend ist nur, dass diese Fahrerei immer so viel Geld kostet, da sind morgen wieder 40 Euro weg. Aber Bildung bringt ja auch Geld ein ;)
See you

Samstag, 31. Mai 2008

Überdenken und handeln

Zur Entspannung zwischen zwei WiPo Klassenarbeiten, die ich heute korrigiere werde ich mal etwas eigenes niederschreiben.
An der letzten Arbeit habe ich sehr unterschiedliches Interesse an dem Unterrichtsfach und der Erreichung guter Noten erkannt. Erkannt ist aber ein zu hoch gegriffener Begriff. Ich interpretiere das halt so. Wenn ich die Leistungen sehe, dann muss ich mich wohl als schlechter Lehrer bezeichnen, denn viele Schüler konnten nicht einmal „geschenkte“ Punkte realisieren. Die Motivation einiger war jedoch erfreulich hoch und einige Leistungen stimmen mich zufrieden. An der zur Verfügung stehenden Zeit kann es nicht gelegen haben, dass zum Teil nur vier Sätze auf das Ergebnisblatt kamen. Alle Schüler waren nach der Hälfte der Zeit fertig und haben abgegeben. Ich lerne: Unterricht muss so begeistern, dass man den Inhalt direkt in den Massenspeicher des Hirns ablegt. Wie schaffe ich es, dass Schüler besser zuhören?
Anderes Thema. Ich habe gestern eine sehr gute Lehrervorführung gesehen. Gerade in einem vergleichbaren Rahmen wie eine meiner Klassen hat mir der Unterricht sehr imponiert. Die Schüler waren aktiv. Sie konnten mit Vorwissen glänzen und wurden durch den Lehrer ausreichend motiviert, animiert und kontrolliert. Schön, dass es solche Lehrer gibt. Von Tobias werde ich mir hoffentlich noch einiges abschauen können. Gerade kommt mir die Idee, dass ich versuchen sollte, häufiger bei ihm zu hospitieren. Leider ist die Entfernung zu seiner Schule recht groß, aber es könnte sich lohnen, den Alltag dort zu beobachten. In „meiner“ Schule nutze ich jetzt auch immer mehr Gelegenheiten, fachlich und fachdidaktisch kreativ abzugucken. Ich hoffe, ich werde bald sicherer im technischen Part meines Lehrerlebens. Letzte Nacht war an Schlaf kaum zu denken. Kinder, Frau und Hund haben an meiner Schlaflosigkeit keine Schuld. Mir gingen nur so viele Dinge aus den Erfahrungen des letzten Modultages durch den Kopf, dass ich am liebsten gleich was ändern wollte. Heute habe ich zumindest einiges dazu angefangen. Nur bleibt mein Grundproblem erhalten. Wie bekomme ich fachliche Schüleraktivität zustande, wen ich mit 28 Schülern binnendifferenzierten Unterricht fahren soll, ohne die Möglichkeit zu haben, in Fachräumen unterstützt zu werden. Ich versuche notgedrungen mit Kreide, Tafel und Multimedia den fachlichen, technischen Inhalt zu unterrichten. Nach zwei Stunden sollten die Schüler eigentlich mal selber Bauteile anfassen und handhaben. Aber wie? Leider habe ich die Klasse noch nicht so weit, dass sie in der Lage sind, als Teilgruppe eine konzentrierte Stillarbeit zu erledigen. Entweder ich bringe sie in diese Lage und kann mit einer Teilgruppe in Fachräume oder wir müssen warten, bis mal wieder genügend Lehrer/Fachlehrer eine Teilung ermöglichen. So lange suche ich ständig neue Ideen, die zwischen Lehrervortrag mit müden Schülern, und Gruppenarbeit auf Papier und ggf. einigen wenigen PC´s angesiedelt sind.
Was ich mir vornehme: mehr Praxisorientierung, mehr eigenständiges Erarbeiten, mehr üben und mehr Anregung zum Nachdenken schaffen. Es nützt ja nichts, wenn ich was erzähle und die Schüler danach nichts eigenes damit anfangen können. Über das alte Feedback der Schüler (wir können uns doch nicht alles selber erarbeiten) werde ich mich jetzt wieder etwas hinwegsetzen – müssen-.
Positives gibt es auch. Heute habe ich einen guten Einblick in das Lo-net2 erhalten. Die Projektgruppe der Schüler, die das online Script jetzt neu strukturieren will ist auch aktiv. Ich denke auf dieser Basis lässt sich was sinnvolles elektronisches schaffen, was die Lernfelder mindestens zweier Ausbildungsberufe ganz gut abdeckt. Es wird zwar viel Arbeit, aber wenn es sich lohnt und die zukünftigen Azubis davon profitieren, dann werde ich das so gut es geht unterstützen.
Ach ja, die Hausarbeit muss ich auch noch planen. Mit Lars habe ich gestern schon mal zwei Ideen abstimmen können. Jetzt geht es um die Machbarkeit, die Abschätzung des Zeitaufwandes und die Formulierung der Überschrift. Interessant dabei: es geht wieder mal um virtuelle Arbeitsgruppen – oder so was ähnliches. Es wird jedenfalls spannend.
See you

Donnerstag, 29. Mai 2008

Schülerverhalten erklären?

Ich habe ja mal behauptet, dass ich noch immer in der Lage bin, wie ein Schüler zu denken. Nach einem Unterrichtstag, mit genügend Zeit zum Abschalten, gelingt das dann auch wieder. Während des Unterrichts gelingt das aber immer weniger. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich stillschweigend erwarte, dass die Schüler versuchen die Lehrer zu verstehen. Und das ist sicher meist falsch, wenn auch verständlich.
Also muss ich mein Handeln wieder mehr auf das zu erwartende „typische“ Schülerverhalten ausrichten. Damit werde ich zwar nicht jedem gerecht, denn einige behaupten sich im Verhalten gegen die Masse, aber so ist das nun mal mit Verallgemeinerungen.
Beispiel: Wenn ich mit einer Schülergruppe im Nebenraum arbeite und wir eine gute Projektbesprechung haben, fühlen sich einige durch den Lärm aus der Klasse gestört. Sind sie selber wieder in der Klasse, so werden sie selber wieder zu den Lautesten. Unlogisch aber scheinbar normal.
Andere nutzen die Gelegenheit, sich auch mal für neue Themen zu begeistern und übernehmen Sonderaufgaben. Sie vergessen aber dabei, dass auch die allgemeinen Aufgaben weiterhin zu erledigen sind.
Interessant auch immer wieder der Typus, der nachfragt, was alle Anderen im normalen Unterricht mitbekommen haben. Auch wenn er/sie weiß, dass aufmerksameres Teilhaben am Unterricht diese Fragen vermeiden würden, kann er sich nicht konzentrieren.
Und dann noch die Gemeinheiten der Lehrer. Da werden doch tatsächlich Erkenntnisse aus Hausarbeiten in einer Klassenarbeit abgefragt. Was soll man denn schreiben, wenn man diese Hausarbeit nicht erledigt hat?
Ich weiß, das hört sich jetzt nach der typischen Klage an, die wir von so vielen Lehrern schon kennen. So möchte ich das hier aber nicht verstanden wissen. Ich beobachte Verhalten, um auf bestimmte Verhaltensmuster einwirken zu können. Manches dieser Muster kann ich vielleicht beeinflussen. Wenn die Schüler stetig mehr Selbstbewusstsein und Konzentrationsfähigkeit auf ihr Ziel erlangen, dann habe ich mein Ziel erreicht. Sollte mir das nicht gelingen, dann muss ich noch viel lernen.
Was meine Schüler von mir wollen, das ist mehr Kontrolle und mehr Konsequenz. Sie wissen, das sie das brauchen. Ich weiß, das ich das noch nicht ausreichend biete. Mal sehen, wie lange es dauert, mein eigenes Verhalten entsprechend zu ändern. Ich möchte jedoch nicht zu sehr der „typische Lehrer“ werden. Dann wäre ich mit mir nicht mehr zufrieden.
See you

Sonntag, 25. Mai 2008

Arbeitsblätter für Fachunterricht

Ich hatte mich ja daran gewagt, Arbeitsblätter selber zu erstellen, die mehrere Teilthemen miteinander verbinden und mich in Form einer didaktischen Stütze im Unterricht begleiten.
Die Aussagen von Kollegen und nicht Lehrern waren positiv, weil es richtig professionell aussah. Als Geeignet haben sie sich jedoch noch nicht erwiesen. Neben handwerklichen Fehlern, weil ich einfach nicht genug kontrolliert hatte, sind fachliche Fehler enthalten, die erst im Unterricht (durch aufmerksame Schüler) erkannt wurden.
Wichtigste Erkenntnis zu den vorbereiteten Arbeitsblättern der E-Technik ist: Ich habe mir Lehrerversionen erstellt, die zur Kontrolle der Schülerergebnisse dienen sollen. Diese habe ich als Folie über den OHP den Schülern gezeigt. Neben der Lesbarkeit traten folgende Probleme für die Schüler auf: Die Folien sahen anders aus als die Arbeitsblätter der Schüler, was zu Verwirrungen führte. Änderung: Zukünftig werde ich handschriftlich in die Originalen Arbeitsblätter eintragen, was die Schüler sich erarbeiten sollten. Zu testen: Während der Stunde eintragen (eintragen lassen) oder vorbereitete Folien nutzen.
Jetzt habe ich für die Wechselstromtechnik, zur Einführung in die Thematik die Arbeitsblätter neu erstellt und handschriftlich auf der Schülerversion die Ergebnisse eingetragen. Morgen ziehe ich das auf Folie und Donnerstag gibt es den neuen Test am lebenden Subjekt. Ich hoffe, das wird ein Sprung zur Professionalität hin.
Ganz anders bei meinen Überlegungen zur Hausarbeit im technischen Bereich. Mit der von mir gedachten Thematik ASI Bus bin ich noch auf Kriegsfuß. Mir erschließt sich das Thema noch nicht so weit wie ich es mir wünsche. Mal sehen, was ein Gespräch dazu mit meinem Ausbilder bringt. Dienstag vielleicht.
See you

Freitag, 23. Mai 2008

Unterricht planen

Kann man das unvorhersehbare planen? Zumindest kann ich mich auf das vorbereiten, was ich planmäßig vor habe. Manchmal kommen äußere Umstände dazwischen. Manchmal überschätze ich die Schüler und gelegentlich unterschätze ich deren Geschwindigkeit und bin vor dem Unterrichtsende am Ende der Planung.
Donnerstag fand ich ganz gut. Wir haben schön die Stunden ineinander übergehen lassen. Das Klingelzeichen stört mich immer weniger und irgendwann wird es meinen Schülern auch aufgehen, dass man beim Klingeln nicht unbedingt raus rennen muss. Sie gewöhnen sich allmählich daran, dass es eigentlich keine Fächer Abgrenzung in der Berufsschule mehr gibt (geben sollte). Der WiPo Unterricht war diese Woche so was. Die Themen der Schülerreferate waren betrieblich ausgearbeitet. Globalisierung. Umwelt und Produktion konnten gemeinsam betrachtet werden. Und das EEG bot die Möglichkeit, elektrotechnische Fachkenntnisse in ein Umweltpolitisches Thema einbringen zu können. Wann habe ich es schon einmal verstanden, in Politik sinnvoll elektrotechnische Berechnungen durchzuführen. Ich hoffe zwei Dinge. Die Schüler sollten gemerkt haben, das ihr Beruf, ihr Fachgebiet und die Politik eng miteinander verknüpft sind. Eigentlich könnte man daraus jetzt viele neue Ideen und Projekte entwickeln. Angefangen von politischen Programmen, über Umweltpolitik im Unternehmen bis hin zur Gestaltung eigener Geschäftsideen, die in einer Schülerfirma münden könnte.
Träumen darf auch ich 
Eine andere Unterrichtsvorbereitung haben wir bei der letzten IQSH Tagung begonnen. Karsten, Andrea und ich arbeiten zwei Doppelstunden zum Thema Wahlen, genauer gesagt die Parteien in Deutschland aus. Unsere erste Idee klang vielversprechend. Nachdem ich mich heute allerdings mehrere Stunden durch verschiedene Parteiprogramme gearbeitet habe, denke ich an eine Strategieänderung. Mal sehen, wie ich diese Stunde mit wenig Aufwand am Sonntag zu Ende plane um sie Dienstag mal zu erproben. Sonntag ist dann eigentlich auch die weitere Elektrotechnische Planung dran. Außerdem will ich endlich eine Idee für meine erste Hausarbeit konkretisieren, eine Lernsoftware durcharbeiten und die Steuererklärung ausfüllen.
Jetzt muss Sonntag nur noch auf ca. 54 Stunden verlängert werden.
See you

Montag, 19. Mai 2008

Körperlich erschöpft

Heute Morgen um 4:42 habe ich mich aus dem Bett geschlichen und bin kurz darauf zum Bahnhof gefahren. Dort traf ich zufällig einen meiner Schüler, der zur Arbeit fuhr. Also muss auch der früh los.
In Flensburg angekommen gab es dann wenigstens ein nettes und reichhaltiges Frühstück vor dem Schwimmtraining. Der Trainer hat uns heute ziemlich gescheucht, so dass ich jetzt kaum mehr in die Hocke gehen kann. Delphin schwimmen ist eine recht anstrengende, wenn auch faszinierende Angelegenheit. Immerhin werden meine Rollwenden und auch der Schwimmstil kontinuierlich besser, so dass ich berechtigte Hoffnung habe, Ende Juni die praktische Prüfung zu bestehen. Am 16. Juni gibt es dann auch schon einen Termin für die zusätzliche Lehrprobe in einer vierten oder dritten Klasse. Das wird spannend. Letzte Probe ist am zweiten Juni. Und eine Klausur sollen wir auch noch schreiben, na ja, das wird schon. Einige Texte im Reader und im Begleitbuch muss ich sicher noch einmal durcharbeiten.
Dann sollte der Juli für andere Dinge frei werden, wie beispielsweise der Beginn einer der Hausarbeiten für den Vorbereitungsdienst. Der August ist dann schon wieder mit Schwimmen verplant. Eine 10tägige Exkursion nach Sylt, wo wir lernen Klassenreisen zu organisieren und durchzuführen. Alles mit Wassersport verbunden. Das könnte richtig Spaß machen. Danach geht es dann mit der Familie in den Urlaub. Auch das ist jetzt allmählich nötig.
So, für den Unterricht morgen bin ich vorbereitet, für das Seminar am Mittwoch auch, nur dass ich noch nicht sicher bin ob Stephan mich auch mitnimmt. Er wollte sich ja noch melden…
Für Donnerstag sind noch einige Themen offen, aber das kann ich morgen Abend erledigen. Mittwoch geht ja nicht, denn dann bin ich ja schon wieder als (Hilfs-)Ausbilder für die Feuerwehr unterwegs. Samstag dann als Feuerwehr bei einem Schulprojekt, doch davon ein anderes Mal vielleicht mehr.
Ich geh jetzt auf mein Sofa und erhole mich.
See you

Sonntag, 18. Mai 2008

Erfahrungen sammeln

In verschiedenen Bereichen Erfahrungen zu sammeln und daraus sein Verhalten zu überdenken und möglichst zielgerichtet zu verändern. Das nenne ich Lernen. Doch was passiert, wenn zu viele Erfahrungen gleichzeitig auf mich einstürzen? Ich kann nicht aus jeder Erfahrung gleichzeitig ein anderes Handeln ableiten. Einige Dinge müssen konstant bleiben, damit beobachtbar wird, was sich durch anderes Verhalten eigentlich ändert. An technischen Geräten ist das immer gut zu beobachten. Beispiel: Man nehme einen Frequenzgenerator, ein Oszilloskop und drei Schüler. Wenn einer am Generator, ein weiterer gleichzeitig am Messgerät Einstellungen vornimmt, dann kann der dritte zwar viel Beobachten, weiß die Resultate aber nicht auf einzelne Veränderungen hin zu werten. Ähnlich scheint es mir derzeit zu ergehen. An jeder Ecke meiner Ausbildung und an einigen Ecken meines Privatlebens verstelle ich gleichzeitig Handlungsweisen und ich weiß danach einfach nicht mehr, was mich eigentlich verwirrt. Warum bin ich mal glücklich und mal frustriert?
Vermutlich würde ein regelmäßiges Feedback mir selber gegenüber weiterhelfen. Ich werde also wieder mehr in diesen Bolg schreiben müssen, denn die anderen Selbstreflektionen, die beispielsweise das IQSH mit seinem Portfoliogedanken anbietet, sind interessant, aber ich kann damit noch nicht sinnvoll an mir arbeiten.
Reflektion durch Lehrer, Freunde, Ausbilder und Schüler prägen allmählich den Eindruck, den ich über meine Lehrertätigkeit erhalte. Ich bin leider noch nicht so gut, dass ich zufrieden sein könnte. Gerade im Bereich der Didaktik, insbesondere der methodischen Umsetzung von technischen Fachinhalten, suche ich weiter nach einem besseren Weg. Die zuletzt favorisierten, selbst erstellten Arbeitsblätter waren sehr Zeitaufwändig in der Gestaltung. Sie waren aber nur bedingt wirksam im Unterricht. Mehrere Probleme sehe ich. Zuerst einmal darf man leider Schüler noch nicht 90 Minuten alleine arbeiten lassen. Stillarbeit führt oft zu dem Eindruck, dass man nicht arbeiten müsse. Also werden zukünftig Stillarbeiten nur noch ermöglicht, wenn direkt danach Arbeitsergebnisse zu zeigen sind. Zeigen heißt (schon wieder leider), das die Schüler bewertet werden wollen. Ohne Notendruck oder Angst vor Bestrafung geht es noch nicht. Dies entspricht zwar nicht meinem Weltbild, durchaus aber meinen Erfahrungen auch während des Studiums. Denn welche Seminargruppe hat schon ohne Dozenten effektiv gearbeitet, wenn der Druck fehlte?
Ein weiteres Problem der Arbeitsblätter. Da die Schüler jetzt alles vorliegen haben, brauchen sie weniger schreiben. Das führt zu dem Eindruck, man lerne ja nichts. Und ein schlauer Prof. sagte mal so richtig: „ Ich gebe ihnen keine Handouts, weil ich weiß, dass sie diese sowieso nicht lesen“, nachdem wir darauf bestanden, trotzdem manchmal welche zu bekommen hat er getestet, wie viele Studenten sich das durchlesen. Es war erschreckend. – Warum also sollten meine Schüler anders reagieren.
Was ist das Resultat? Ich werde Arbeitsblätter gestalten, die die Schüler mehr aktiv einbinden und weniger Inhaltliche Komplexität aufweisen. Etwas weniger Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fachthemen, mehr hin zu dem „kleinschrittigen“ Vorgehen. Das ist etwas, was zwar von dem Lernfeldgedanken wegführt, aber ich muss das jetzt austesten. Womöglich haben die vielen erfahrenen Kollegen, die die Lernfelder nicht akzeptieren ja Recht und die Schüler lernen besser fachthematisch aufgebaute Inhalte.
Morgen fahre ich Bahn, da ich mein Auto derzeit nicht auf weite Strecken loslassen möchte. Es ärgerte mich gerade mal wieder. Vier Stunden Bahn bedeuten vier Stunden Unterrichtsplanung. Da sollte doch was herauskommen.?!?
Das letzte WE war auch sehr schön. Donnerstag gleich nach der Schule ab nach Flensburg. Etwas bei der Orga des Examensballs helfen und Freitagabend dann schön und lange mit Freunden feiern. Es ist schön zu sehen, wie glücklich die Examinierten sind, wenn sie das Zeugnis überreicht bekommen. Die Party danach ist dann immer was besonders Schönes. Dieser Zwischenabschluss war auch für mich etwas sehr Wichtiges im letzten Jahr. Danach beginnt ein anderer Ausbildungsteil. Hier erkenne ich dann vermehrt, dass die Uni Zeit sehr schön war, das ich dort aber nur wenig gelernt habe, was im Alltag der Schule hilft. Vermutlich ist das so nicht ganz richtig, denn ich kann vermutlich nicht erkennen, welche „Stellschrauben“ an mir während des Studiums verdreht wurden. Ich weiß nur, dass ich meinen ehemaligen Job heute nicht mehr voller Enthusiasmus erledigen könnte. Es hat sich halt vieles verändert in mir. Das liegt am Studium und an den Menschen, mit denen ich diese tolle Zeit verbringen durfte.
See you

Donnerstag, 8. Mai 2008

Fachraum Arbeit mit der halben Klasse

So geht es. Wenn ich mir genügend Zeit nehme und jeweils die Hälfte der Schüler mit Arbeitsaufgaben und Übungen versorge, dann können die anderen in dieser Zeit am "lebenden Objekt" lernen.
Mit 14 Schülern kann sogar die Bedienung von Oszilloskopen und das erfolgreiche Messen von Ladekurven durchgeführt werden. Auch wenn die Schüler noch wenig Erfahrungen mit den Messgeräten haben. Es ist schon spannend, zu beobachten, wie die "neuen" Geräte benutzt werden. Nach der "Entdeckertour" beim letzten Fachraumtag, wo sie die Geräte erkunden sollten, gab es das Feedback, dass mehr Anleitung durch mich gewünscht wäre. Heute hatte kaum jemand seine Kurzbedienungsanleitung genutzt, die ich verteilt hatte. Auch wurde die Arbeit mit den Geräten und Bauteilen begonnen, während noch erklärt wurde, was zu beachten sei. Und wieder einmal mussten viele Fragen doppelt in Einzelgesprächen geklärt werden.
Insgesamt war ich heute zufrieden. Ich denke, dass die Schüler jetzt ein besseres Gefühl dafür haben, was wichtig ist, wenn sie Messungen mit Oszilloskopen durchfühern.
Leider habe ich heute kein Feedback mehr erhalten können. Ich weiß also noch nicht, ob die Schüler den Unterricht in dieser Form auch mochten.
see you

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