Ja, dieses Thema ist immer wieder wichtig. Derzeit erlebe ich, was es bedeutet, die Arbeit inhaltlich fertig zu haben, aber abgabefertig machen zu wollen. Leider spreche ich noch nicht über meine Arbeit. Die ist ja noch nicht einmal genehmigt. Aber Jürgen kämpft seit mehreren Nächten um die richtigen Formulierungen, Gliederung, Buchstaben und fehlende Worte. Dabei zu helfen macht Spaß, denn ich kann das recht stressfrei betrachten und lernen. Inhaltlich ist die Arbeit sogar noch interessant und ich werde einiges davon sicher in der Prüfung und später in der Schule brauchen können. Quantitativ, die Arbeitszeit und den Inhalt betreffend, könnte er die Arbeit aber auch ohne Schwierigkeiten zu einer Doktorarbeit aufblasen. Aber dazu braucht man ja erstmal den Hochschulabschluss – denke ich. Obwohl John Nash (Spieltheorie) das ja damals auch anders machen durfte / konnte. Seine dreizehn Seiten Doktorarbeit, als erste schriftliche Ausarbeitung seines gesamten Studiums (so zumindest im Film „a beautiful Mind“ dargestellt), stellen schon eine Herausforderung dar. Ich möchte zumindest meinen Prof. diesbezüglich nicht enttäuschen. Mein Ziel ist es, nicht mehr als 80 Seiten für die Hausarbeit zu schreiben. Was ich dann nicht sagen kann, können mehr Seiten auch nicht mehr bringen.
Und trotz der Nächte, die in den letzten Tagen immer mit dem Sonnenaufgang beginnen und dann auch nicht wirklich lange dauern. Trotz des Motivationssteigernden Bieres am frühen Morgen, macht es Spaß, hier mit zu arbeiten. Donnerstag gibt es dann, hoffentlich in der Sonne, einen Abschlussdrink am Hafen, denn dann ist die Arbeit beim Prüfungsamt und meine Arbeitsnormalität setzt wieder ein.
Gestern ein toller Studenten Grillabend bei Wolfgang, am Wochenende das Sprecherziehungsseminar. Freitag Politik und Gesundheit als letzte Referate des Studiums vorbereiten und mit der letzte Ausarbeitung beginnen. Es neigt sich dem Ende zu.
Zwischendurch kommt Frank dann noch zu Besuch und einige Partys sind sicher auch noch zu überstehen. Also, was soll der Blödsinn mit dem Schlaf.
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msa - 13. Jun, 08:00
Wenn ich schon Lehrer werde, dann habe ich mittlerweile wohl einen gemäßigteren Eindruck von den Menschen als Gesamtheit. Als Jugendlicher habe ich noch gewusst, dass ich das Ende der Menschheit erleben werde. Eine Zukunftsplanung machte einfach keinen Sinn bei all den Vernichtungswaffen. Und heute, trotz Bush, habe ich Hoffnung und denke sogar schon über ein Leben im Alter nach. Wie das wird und wovon wir dann leben sollen. Vorerst will ich aber sehen, dass es Nachwuchs für die vielen Lehrer gibt und wir immer was zu tun haben. Nachdem sich unsere Kim so toll entwickelt und viel Freude bereitet, konnte ich nicht umhin, mir weitere Kinder zu wünschen. Mehrere werden es wohl nicht mehr, aber der jetzige Ansatz ist schon 2,61 cm lang und hat einen Kopf, einen Körper, zwei Arme und zwei Beine. Ist immer wieder faszinierend, welche Bilder die moderne Technik uns ermöglicht. Da machte es doch glatt mehr Freude, Elektrotechnik zu unterrichten. Weitere Kinder wären zwar auch schön, aber ehrlich gesagt wohl zu anstrengend in unserem Alter. Die Terminplanung ist auch recht gut, denn wenn die Schwangerschaft einigermaßen normal verläuft, dann kommt das Kind erst einen Monat nach meinem Examensball. Meine Prüfungsvorbereitung sollte also noch entspannt ablaufen können.
Wenn ich herausfinde, wie das im Blog geht, dann versuche ich eine
Umfrage zur Namensfindung zu starten. Ich hoffe ja, wir finden wieder einen schönen einsilbigen Namen, so wie Kim halt. Aber bei Tim muss ich immer so deutlich schimpfen.
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msa - 8. Jun, 00:39
Keine Angst, ich bin keiner und werde kein Philosoph werden. Aber die Frage nach den wichtigen Dingen im Leben beschäftigt uns doch immer wieder (oder?). zumindest mich manchmal, nein oft. Meist sicher auf banalen Anlässen basierend, würden viele sagen, aber die meisten kennen mich ja auch nicht.
Ist es wichtig, eine gute Note für eine Leistung zu erhalten? Ist es wichtig, einen Sinn in dem zu sehen, was man tut? Ist es wichtig, ob die für mich wichtigen Dinge des Lebens auch für andere wichtig sind? Muss ich mich darum sorgen, wie sich andere fühlen? Wenn ja, alle Anderen oder nur die die ich kenne oder nur die die ich mag?
Viele Fragen, die ich sicher je nach Diskussionspartner und Stimmungslage sehr unterschiedlich betrachte.
Im Moment ärgere ich mich über eine kleine, aber hinderliche Erkältung. Erst Fieber und Schnupfen, jetzt ein lästiger Husten. Das einzig positive ist der Muskelkater im Brustraum, dafür musste ich früher lange trainieren, jetzt werden die Muskeln ganz nebenbei trainiert. Dafür kommt der Schlaf, nicht nur meiner, sondern auch der meiner Frau zu kurz. Das nervt.
Was ich aber unter obiger Fragestellung zum Thema Krankheiten sehe ist, dass mir Zeit verloren geht. Wie viel Zeit habe ich für verschiedene Dinge? Wie wichtig ist die (ordentliche) Abarbeitung der Uni Vorgaben zur Scheinerlangung? War es wichtig für mich, mein Leben oder irgend einen anderen, dass ich mehrere Stunden der letzten Wochen zur Zusammenstellung und Vervielfältigung meiner Anmeldeunterlagen zur Prüfung verwendet habe? Für das Ziel, nämlich einen Schein (Examen) zu bekommen ja. Für mich?
Stellt sich die „was wäre wenn Frage“. Wenn ich die Unterlagen zusammentrage, dann spiele ich nicht mit Kim und kümmere mich nicht um meine Frau. Ist das nun zu deren Nachteil oder Vorteil. Ist meine miese Laune wegen irgendwelcher nicht auffindbarer Dokumente nun schädlicher für unsere Familie als ein nicht vorhandenes Examen. Wer will das schon werten. – Stopp, ich komme vom Thema ab, das passiert mir bei Ausarbeitungen auch immer. Ich verlaufe mich in der Literatur und lese plötzlich das was mich interessiert, statt das was mich Zielgerichtet weiterbringt. Sollte ich Zeit- und Selbstmanagement zukünftig lieber Zielrichtungsmanagement nennen? Es scheint notwendig zu sein, sich erst über das Ziel der Aufgabe, dann mein eigenes Ziel in meinem sozialen Umfeld klar zu werden. Zu Werten, ob beide miteinander in Einklang zu bringen sind und dann so effektiv wie möglich zu arbeiten, um das Aufgabenziel zu erreichen und möglichst viel eigene Ziele zu treffen. Weg von der Aussage“ ich muss das jetzt machen“ hin zu der ehrlichen Aussage“ ich möchte das jetzt machen“. Motivation, Lebensfreude und Selbständigkeit wäre gesteigert. Wenn ich das was ich hier erdenke jetzt noch in der Fachliteratur belegen könnte, dann könnte ich das in dem geforderten Projektbericht verwenden. Damit hätte ich dann mein Ziel (dieser Blog ist mir wichtig) mit der Uni-Prüfungsanforderung ein wenig in Einklang gebracht.
Kurz zurück zu meinen Gedanken vom Anfang. Krankheit stört mich besonders dann, wenn sie mich hindert, meinen Zeitplan zu erfüllen. Ich hatte mir ein Zeitbudget für zwei Ausarbeitungen gegeben, um daneben Zeit für Familie, Freunde, Haus und Hobby zu haben. Nun muss ich schon wieder etwas davon streichen, weil die Ausarbeitungen zeitlich dringender sind als anderes. Typisch für mich: das Hobby wird wieder mal warten müssen. Der Mustang wird zum Examensball wohl nicht mehr fertig.
Aber ob kränklich oder gesund, heute Abend werden Freunde in Flensburg sein, mit denen ich hoffentlich einen schönen Abend verbringen kann. Morgen ist dann Prüfungsanmeldung, nächste Woche die Bewerbung an der Schule und dann werden sich schon andere „muss“ Formsachen finden, über die ich mich ärgern kann. Die Steuererklärung ist da auch so was Blödes. Ein Grund für mich, doch noch politisch aktiv zu werden. Was da für Lebenszeit und Freude bei draufgeht, ist nicht humanistisch.
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msa - 3. Jun, 11:07
Was so viel diskutiert wird, darf ich auch nicht unkommentiert lassen, denn es ärgert mich schon sehr wie das abläuft.
Nicht das ich was gegen das Treffen habe, denn wenn die wichtigsten Wirtschaftsnationen miteinander reden, dann brauchen sie sich nicht anders gegeneinander durchsetzen. Wirtschaftliche Verflechtungen sind seit Jahrzehnten ein gutes Mittel gegen militärische Spielchen (z.B. Irans Öl für Europa oder die Europäische Einigung als solches).
Ich finde es nur sehr traurig, dass sich Politiker heute so sehr verstecken (müssen?). Können die Gegner der Politik sich nicht auch an politische Regeln halten? Oder tun sie dies und werden nur stigmatisiert indem man sie zu einer große Gefahr heraufbeschwört. Durch die 12,5 Millionen Euro für einen
Zaun, der die Anti Globalisierungsdemos gleich in den nicht akzeptierten Bereich verschiebt, kann man schließlich auch öffentliche Meinung bilden.
Noch geschickter ist aber unser geliebter W.B. der sich gleich wieder eine Möglichkeit schafft, nicht über Klimaprobleme zu reden. Indien und China sind ja so viel schlimmer, als wir schon reichen Nationen….
Internationale Politik ist wichtig! Wenn die nicht funktioniert, weil sich die (meist) frei gewählten Vertreter nicht treffen können, dann läuft da was falsch. Wenn aber in den Medien jeder Demonstrant, der zur G8-Demo gehen möchte als G8-Gipfel Gegner oder Globalisierungsgegner bezeichnet wird, dann ist das gefährlich. Denn viele wollen schließlich nicht grundsätzlich die globale Entwicklung aufhalten. Viele wollen nur die verschiedenen Sichtweisen, die Ungerechtigkeiten oder die Umweltprobleme in das nötige Licht rücken. Das ein G8 Gipfel auch immer den aktuell Herrschenden nützen wird, ist natürlich. Das nicht mehr kritisiert werden darf, ohne in den Verdacht einer Gewaltbefürwortung zu geraten ist gefährlich.
War es gestern im „Scheibenwischer“ oder bei „extra 3“ , ich weiß es nicht mehr. Aber man kann demnach ja auch behaupten, dass der Zaun in Heiligendamm eine gut angelegte Werbekampagne für deutsche Zaunbaukunst ist. Wenn Bush sieht, das wir so toll abriegeln können und dann noch die günstigen Grundstückspreise in Mecklenburg Vorpommern genannt bekommt, dann könne er doch glatt seinen Raketen-Abwehrschirm dorthin bauen. Die neuen amerikanischen Spezialisten schaffen dann ein gutes Potenzial für blühende Landschaften.
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msa - 1. Jun, 11:42
Die Anmeldeformalitäten ärgern mich noch immer, Montag muss ich zum Prüfungsamt und ich kann meinen Gesellenbrief nicht finden. Wer denkt denn schon, das man den nach 20 Jahren wieder braucht. Einige Kopien von Leistungsnachweisen sind verschwunden und eine Unterschrift vom Institut für Politik brauche ich wahrscheinlich auch noch. Mal sehen, ob sich dass Montag Morgen noch alles einholen lässt. Danach dann der geringere Aufwand, die Examensarbeit anzumelden. Das Schreiben und Lesen und Korrigieren ist da schon viel anstrengender. Drei Tage habe ich jetzt daran gesessen, meine empirischen Daten zu ordnen und in einen hoffentlich lesbaren und sinnvollen Zusammenhang zu bringen. Das Warum, die Theorie und der Vergleich mit der Aufgabenstellung folgt erst später. Heute habe ich es trotz Fieber geschafft, den Entwurf von Jürgens Arbeit zu ende zu lesen und einige Kommentare einzutragen. Erstaunlich, wie viele Details man so zusammentragen kann.
Und dann muss ich ja auch noch die Bewerbungsunterlagen für die Schule zusammentragen und einreichen, damit ich im August auch arbeiten darf. Auf die Arbeit freue ich mich schon, auf die Formulare und Nachweise und Kopien und… eher nicht. Aber so scheint es in Deutschland zu sein An einer Tür in der Uni steht der Spruch „Ordnung ist der Humor der Deutschen“. Man bin ich humorlos.
Auf Sonntag freue ich mich schon, da kommen endlich wieder einige Freunde zusammen um zu feiern. Wenn ich den Elektrogrill nicht vergesse, können wir Doris Fleisch auf dem Balkon braten. Wird mal ein ganz neuer Eindruck, den unsere Nachbarn von uns bekommen. Vielleicht sind die dann ja schon eher als sonst da um sich zu beschweren. Die freuen sich bestimmt schon auf den 31.7.07, wenn wir ausziehen. Aber die wissen noch nicht, dass wir bis Ende November verlängert haben. So spielt das Leben.
Jetzt werde ich erstmal wieder etwas ruhen, damit ich heute Abend zur Feuerwehr gehen kann. Wir planen eine neue Ausbildungsstruktur auf Amtsebene. Ich habe zwar wenig fachliche Ahnung von Feuerwehr Dingen, maße mir aber an, dass ich weiß wie man die Inhalte aufbereiten und die Teilnehmer begeistern kann. So ähnlich müssen das meine Schüler später ja auch ertragen. Nach einigen Jahren wird das sicher besser, denn wenn ich mir handlungsorientiert die Fachinhalte beibringe, dann werde ich das schon bald können. Da schließt sich dann der Kreis zur Ex - Arbeit von Jürgen, denn wenn ich mir fachlich erstmal etwas angeeignet habe, was dann ja jetzt die Lernfelder sein werden, dann hoffe ich, dass die nächste Neuordnung mit anderen didaktischen oder methodischen Konzepten noch etwas wartet.
Bis dahin versuche ich aus den Schülern selbstdenkende und selbständige Menschen zu machen (wenn sie es nicht schon sind). Da habe ich weniger Arbeit und sie haben einen guten Start in das Berufsleben. Wie ich das mache? Das frage ich mich auch noch, aber in dem Bericht zum letzten Praktikum werde ich das beschreiben. Also bis ende nächster Woche. Oh je, die Zeit rennt und das hat nichts mit dem Alter zu tun.
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msa - 31. Mai, 14:37
Es ist schon erstaunlich, wie wichtig das Alter in unserer Gesellschaft zu sein scheint. Wie Alt muss ich sein, um bestimmte Dinge denken zu dürfen, wie alt darf ich sein, um in die Disko zu gehen? Ja, mindestens 16, das ist ja noch nachvollziehbar. Aber wie sieht es nach oben hin aus? Bin ich mit meinen 40 Jahren da zu alt? Grundsätzlich fühle ich mich in den Räumen der lauten Musik manchmal recht wohl, wenn mein Musikgeschmack vielleicht auch nicht immer der der anderen Tänzer zu sein scheint. Und wenn ich mich umschaue, dann sehe ich nur wenige Menschen meines Alters, oder gar ältere, die sich auch, mehr oder weniger rhythmisch, zur Musik bewegen. Und durch die Blicke der Jüngeren lasse ich mich auch irritieren, denn manchmal denke ich schon, dass die mich hier nicht haben wollen. Schön, dass es da junge Kommilitonen gibt, die mir das Gefühl vermitteln, dass ich da trotzdem hingehöre. Wenn da nicht wieder solche „Sachen“ passieren, wie gestern Morgen gegen 6:00 auf dem Hamburger Fischmarkt. Da spricht mich eine junge Frau, so um die 25 schätze ich, an und fragt, ob wir etwa auch die Nacht durchgemacht hätten. Sie war verwundert, denn man gehe doch eher davon aus, dass die Älteren morgens um halb vier aufstehen um rechtzeitig zum Fischmarkt zu kommen. Das ich überhaupt angesprochen wurde liegt wohl an unserer jungen Begleiterin (28), die neben meiner Frau und mir unterwegs war. Das Bild von Alt und Jung ist schon komisch, denn wenn ich älter werde, dann merke ich das eigentlich gar nicht. Ich fühle mich wie immer schon. (vielleicht manchmal körperlich nicht mehr – ok) Nur durch die Reaktionen meiner Umwelt und die ausbleibenden Kontakte der „jüngeren Umwelt“ merke ich, das ich nicht mehr dazugehöre. Und ich mache ja das Gleiche (wenn ich ehrlich reflektiere), denn ich baue weniger Kontakte zu älteren Menschen auf, weil ich die auch nicht zu meiner Gruppe zugehörig empfinde. In mir selbst fühle ich mich jünger als ich bin, nach außen wirke ich eher älter als ich bin. Wie Alt bin ich also?
Und die Frage bleibt: Wie wichtig ist das Alter? Von einigen Sachen werden wir ausgesperrt, weil wir nicht das passende Alter haben. Man lässt sich aussperren und man sperrt aus. Dabei ist jedes Alter, das ich bisher durchlaufen habe immer wertvoll gewesen. Und ich hoffe, es bleibt auch wertvoll. Die Sichtweise auf das Leben verändert sich halt im Laufe der Zeit und der gemachten Erfahrungen. Bestes Beispiel heute Morgen. 7:30 Uhr, unsere Kim hat mich gerade überredet, dass es Zeit wäre aufzustehen, läuft ein Alarm der Feuerwehr auf. Wir mussten zum Kernkraftwerk ausrücken, was grundsätzlich ein sehr blödes Gefühl ist. Heute ein Unfall, ein Gerüst ist vom Dach gefallen (sehr weit oben), die Menschen die auf dem Gerüst gearbeitet haben und der, der darunter entlangging haben das zum Teil mit dem Leben bezahlt. Und hier war das Alter auch völlig egal. Mein Entschluss, das Leben immer so zu führen und zu genießen, dass ich beim Sterben jederzeit denken kann „es war gut so, wie ich gelebt habe“ ist heute deutlich verfestigt worden. Wenn ich bedenke, wie viel Zeit zum Nachdenken diese Arbeiter heute Morgen hatten, während sie fielen, wird mir ganz anders. Ich denke nur an meinen kleinen drei Meter Sturz, der kam mir damals schon endlos lange vor. Aber hier waren es mindestens 50 Meter. Oh man.
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msa - 28. Mai, 12:46
Bestimmt habe ich darüber schon öfter geschrieben. Die Umgebung verändert sich, die Menschen verändern sich, das Schulsystem verändert sich, ich verändere mich.
Ein Kommilitone hat dazu folgendes Zitat übermittelt:“ Es war einmal ein Mann, der wollte die Zeit aufhalten. Also ging er hinaus in die Hügel vor der Stadt und rief: “Zeit! Steht still!” Da kam ein Reiter des Weges und sagte: “Wenn dies Dein Wunsch ist, so sei er Dir erfüllt”, und er zog seinen Degen und stieß ihm den Mann in die Brust. Zu dem Toten sagte er sodann: “Es gibt nur eine Zeit, Deine Zeit, und ihr Wesen ist Wandlung. Wer die Veränderung nicht will, der will auch nicht das Leben.” Dann ritt er weiter.“(Georg Danzer, österreichischer Liedermacher)
Schule: Ja, sie verändert sich. Obwohl so viele Lehrer ihren Beruf ergriffen haben, gerade weil man sich dann nachmittags um die eigenen Kinder kümmern kann. Obwohl immer noch das Vorurteil besteht, dass Mütter, die sich nachmittags nicht um Ihre Kinder kümmern (weil die halt in der Ganztagsschule oder im Kindergarten sind), Rabenmütter seien. Wozu hat man denn Kinder…. Obwohl wir das Land der Dichter und Denker sind, an dem sich alle Bildungsmäßig orientieren sollten (wenn das alle machen würden, wären wir ja auch besser bei Pias – Verhältnisse halt)
Nur vergessen wir eines immer zu gerne. Pädagogische Konzepte und Schulkonzepte werden seit langem in Deutschland entwickelt. Sie werden auch umgesetzt, nur eben selten in Deutschland. Mit diesen Konzepten sind dann auch höhere Qualitäten zu erreichen (bewiesen in Schweden und Finnland). Was ist es also, was uns so starr an dem tollen dreigliedrigen Schulsystem und dem Mittags endenden Schulunterricht festhalten lässt. Sind wir tatsächlich so konservativ? Wollen wir nicht, dass unsere Kinder Spaß an der Schule haben (der Ernst des Lebens halt)?
Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass mein Ziel die Freude und der Spaß der Schüler am Lernen ist. Gerade heute habe ich eine super Veranstaltung über Peter Petersen besuchen dürfen. Einiges der Ansätze des „Jena Plans“ verwirkliche ich schon. Das Buch „Der kleine Jena Plan“ liegt für das lange Wochenende in meiner Tasche, so dass ich mir bis Dienstag sicher noch mehrt Ideen für meinen Unterrichtsbeginn im August aufgeschrieben habe. Ich muss nur aufpassen, sagt Jürgen (und oft hat er Recht), dass ich die Schüler nicht überfordere. Denn wenn sie zu mir kommen, haben sie neun bis 13 Jahre Schul Erfahrungen hinter sich. Da muss ich sicherlich einiges erklären, bevor die neue Selbständigkeit und Spaß an der Schule „verordnet“ werden kann.
Eine Idee, die ich schon wieder vergessen hatte und die sich mir heute erneut aufdrängte, ist „lass die Klassentür offen. Vielleicht male ich mir noch ein Schild dazu: „ kommen Sie gerne herein und schauen zu. Sie stören nicht“.
In der Hoffnung auf verschiedenstes Feedback anderer Schüler, Lehrer und Eltern oder Chefs.
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msa - 24. Mai, 15:13
Die letzte Woche war bezüglich des Lobes eine wirklich erfolgreiche. So etwas tut gut und baut Selbstbewusstsein auf. Einiges an Lob ist zwar fraglich, andere Situationen allerdings so unerwartet und erfreulich, dass ich lange davon zehren werde. Was mir unwichtig ist, dass ist beispielsweise meine erste 1,0 dieses Studiums, weil diese Note nicht berechtigt war. Zumindest nicht im Vergleich zu meiner Mühe und dem Zeitaufwand für andere Leistungen, die zum Teil deutlich schlechter bewertet wurden. Manchmal darf ich aber auch einfach von meinen alten Vertriebserfahrungen profitieren. Und was soll’s, es hat Spaß gemacht und die Zuhörer der Präsentation haben sich nicht gelangweilt. Ob fachlich auch etwas Wichtiges dabei rübergekommen ist, möchte ich anzweifeln.
Viel wichtiger sind mir da Kommentare mir wichtiger Personen. Einen schönen Abend mit Freuden zu verbringen ist eines davon, und zu erfahren, dass ich eine liebe Freundin nicht verprellt habe ist noch wichtiger. Diese Frau war für mich in den letzten Wochen nicht mehr einschätzbar. Ich wusste nicht, ob ich ihr etwas „angetan“ hatte, ohne es zu merken. Das war schon sehr bedrückend. Nachdem ich in der letzten Woche dann bei unserem Mittwochabendessen in großer Runde verkünden konnte, dass meine Frau ein weiteres Kind erwartet, da taute diese Freundin richtig auf. Jetzt müsste ich mich nur noch mehr anstrengen, um ihre Erwartungen in mich nicht zu enttäuschen, aber ich bin jetzt auch sicher, dass diese Beziehung stabiler ist, als ich dachte. Das tat wirklich gut.
Aber auch eine weitere Person (schon wieder eine Frau) hat mich mit ihrer Erwartungshaltung etwas unter Druck gesetzt. Ich bin dabei, die empirische Arbeit für meine Examensarbeit zu erfüllen, habe noch nicht einen Satz der Arbeit geschrieben, bekomme aber schon das Feedback, dass hier eine sehr gute Arbeit zu erwarten sei. Ist das nun psychologische Unterstützung oder voreilige Erwartungshaltung? Ich werde versuchen, dieses nicht über zu bewerten, denn viel Mühe und Zeit zu investieren führt manchmal zu nichts (s.o.). Ich bin ein bekennender Vertreter der 80:20 Regel. Der Großteil einer Leistung kann mit angemessenem Aufwand erbracht werden, für die Perfektionierung braucht man dann wesentlich mehr Zeit und Kraft. Diese Zeit möchte ich aber lieber für andere 80 Prozent (oder einfach mit Freunden oder Familie) nutzen.
Eine Erwartungshaltung möchte ich aber nie enttäuschen. Ich meine die von Kim, unserer kleinen Tochter. Es ist schon erstaunlich, zu sehen, wie viel Mühe sie darauf verwendet, mich zu begeistern, damit ich möglichst lange mit ihr spiele, wenn ich zu Hause bin. Kinder sind da sehr ich-bezogen, was mich in diesem Fall immer sehr freut. Da leidet dann auch mal die Uni Arbeit oder die Instandhaltungsaufwendung zu Hause.
Worüber ich nachdenke?
1. Wie tief wird der nächste Fall, nach so viel Lob?
2. Wie mache ich Kim klar, dass ein Bruder oder eine Schwester keine Bedrohung ist. Denn als wir ihr erzählten, dass Sie eben dieses zu erwarten hätte sagte sie nur „nö, warum denn?“ Das war es nicht, was wir hören wollten.
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msa - 21. Mai, 00:49