Ich finde es toll, das so ein Satz "wollen wir abends was Essen" in dieser Uni dazu führen kann, einen unkomplizierten gemütlichen Abend mit vielen sympathischen Menschen zu verbringen. So ähnlich kam ich gestern zu einer vollen Wohnung, in der wir gemeinsam gekocht haben und bei recht wenig Alkohol einen angenehmen und entspannenden Abend hatten. Nur die „Verursacherin“ Andrea war nicht dabei. Ihre (unbedachte?) Äußerung letzte Woche „Wollen wir Mittwoch nicht mal wieder gemeinsam zu Abend Essen“ brachte den Stein ins Rollen. Ich schob einige Termine in meinem Kalender, vertröstete meine Frau, dass ich erst am Donnerstag kommen werde und freute mich auf das Essen. So ähnlich freuten sich scheinbar auch andere, denn als Andrea am Montag „absagte“, da gab es lange Gesichter. Zum Glück, denn so wurde an dem Termin einfach festgehalten. Ein Gang durch die Gemüseabteilung, einige Mitbringsel von Freunden und schon standen wir zu viert in der kleinen Küche und garten die verschiedenen Zutaten. Küchenpartys sind immer noch die besten. Obwohl, in den anderen Räumen schien es auch nicht langweilig zu sein. Es ist schon interessant, wie viele unterschiedliche Typen zu diesen Treffen (Partys?) immer zusammenkommen. Jeder für sich interessant, jung oder jung geblieben, mit und ohne akute Probleme, fröhlich oder bedrückt, solo oder verheiratet,….
Aber es fällt mir eine Gemeinsamkeit auf: Jeder ist tatsächlich an dem Studium interessiert, für das er/sie hier ist. Eine gemeinsame Begeisterung verbindet uns. Und dies, obwohl wir unterschiedliche Studiengänge belegen. Wie kommt es eigentlich, dass wir nie jemanden in unserem Kreis haben, der sein Studium als Pflicht ableistet? Gibt es die nicht an dieser Uni? Ich meine schon.
Noch etwas hat mich begeistert, weil ich es als Zeichen dafür werte, hier in dieses Studium, diese Gemeinschaft, hinein zu gehören. In der Cafeteria kam Julia auf mich zu und fragte ohne Skrupel, Sie habe gehört, das wir gemeinsam Abendessen wollen. Ob Sie nicht auch kommen dürfe. Ich weiß nicht, ob dies etwas so einmaliges ist, wie ich es empfunden habe. Es hat mich jedenfalls sehr gefreut, ich fühlte mich tatsächlich geehrt und wünschte mir, dass mehr Menschen einfach tun und sagen, was Sie wollen.
Nun habe ich mein Frühstück beendet, die Wohnung sieht wieder ordentlich aus und ich werde jetzt die Sachen packen und heim fahren. Da gibt es heute Mittag Spargel, endlich mal wieder zusammen mit Udo, ein altes Ritual (jährliches Spargelessen) wieder auflegen. Morgen dann etwas traurigeres, denn dann findet die Urnenbeisetzung meiner geliebten Großmutter statt. Interessant ist, dass ich diesen Verlust bisher so gut verkraftet habe. Ich denke, das meine „neue“ Umgebung hier in Flensburg dafür sehr hilfreich ist.
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msa - 17. Mai, 08:30
Manche Menschen mögen kein Feedback. Manchmal kann ich das nicht verstehen, manchmal schon. Feedback bedeutet ja auch, womöglich etwas über sich und sein Verhalten zu erfahren was man nicht beabsichtigt hatte.
Heute Morgen zum Beispiel musste ich erfahren, dass meine Art Entscheidungen zu treffen zwar häufig dazu führen, die Handlungsrichtung zu steuern, aber leider auch dann, wenn ich das nicht will. Immer wenn ich etwas entscheide, durch das andere Menschen in ihrem Leben oder ihrer Umgebung beeinflusst werden, hoffe ich auf Zustimmung. Das wird wohl fast jedem so gehen. Ich glaube aber, ich bin häufig zu sehr daran interessiert, Tatsachen möglichst schnell zu schaffen und vergesse dabei (manchmal?) die anderen betroffenen Personen. Ein Motto von mir ist z.B. „lieber eine falsche Entscheidung, als keine“. Ich werde mal versuchen, ob eine Entscheidung sich vielleicht auch etwas verschieben lässt. Allerdings, wenn ich ehrlich bin, dann ist ein langfristiges Aufschieben von Entscheidungen eine Eigenschaft, die mich bei vielen Menschen stört. Es geht dann einfach nicht voran und die Wichtigkeit der Entscheidungsfindung nimmt durch andere Herausforderungen ab (wird mehr und mehr verdrängt). Heute denke ich: „ist das so schlimm?“. Ich fühle mich gerade schlecht, weil ich etwas im guten Glauben entschieden habe, einen mir wichtigen Menschen damit sicher verärgert habe und diesen Zusammenhang nur durch Zufall erfahre. Wie viele Menschen sind schon sauer auf mich, ohne das ich den Grund kenne? OK, nicht alle sind mir dabei wichtig.
Was hat das mit dem Lehrersein (oder –werden) zu tun. Eine ganze Menge denke ich. Wenn ich Entscheidungen fälle, dann betrifft das Menschen. Meine Schüler sind mir sehr wichtig, denn ich weiß, dass der Lehrer einen wesentlichen Einfluss auf die Persönlichkeit nehmen kann (wahrscheinlich IMMER nimmt). Didaktik heiß ja nun, dass ich die Auswahl treffe, wie und was meine Schülern an Lernmaterial, Methoden, Medien, Inhalt und Umgebung zu erleben (Konsumieren) haben. Wenn ich merke, dass ich falsch liege ist das gut. Wenn ich merke, dass ich falsch entschieden habe, obwohl mich jemand auf meinen Fehler hingewiesen hat, ich diesen Hinweis aber nicht entsprechend registriert habe, dann leide ich (zu Recht).
Feedback schmerzt manchmal, es hilft aber immer. Darum an dieser Stelle (wenn es auch wenige lesen) herzlichen Dank an jeden/jede, die/der sich die Mühe macht, mich zu spiegeln. Nur selbst zu reflektieren reicht oft nicht aus.
Trotzdem plane ich für den August weiter an meinen Ideen und Konzepten für die Aufgabe als Lehrer. Ich werde mir aber mehr Zeit für Diskussionen nehmen, damit ich nicht schon nach sechs Monaten erkenne, dass dieser Beruf für mich nichts ist.
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msa - 11. Mai, 12:00
Die Sonne hat hier in Schleswig Holstein sechs Wochen lang geschienen. Und das im April und Mai. Da kann man doch nicht immer am Schreibtisch hocken und Ausarbeitungen schreiben. Endlich konnte ich mal wieder etwas basteln und habe das Gefühl bekommen, auch zu Hause wieder ein Stück weiter zu kommen. Allerdings mit ziemlich viel Muskelkater. Man wird halt nicht jünger.
Die Examensarbeit wird zwar absehbar sehr Zeitaufwändig, dafür macht es bisher aber viel Spaß. Wie in meinem alten Job vereinbare ich Termine und verkaufe meinen „Kunden“ etwas. Diesmal will ich zwar nicht ihr Geld, aber Zeit für ein Interview, nachdem sie mit dem Reflective Instrument Erfahrungen gesammelt haben. Besonders freue ich mich auf die Abwechslung, die das Projektmeeting in Wales ergeben wird. Auch wenn ich einiges draufzahlen werde, mache ich das gerne mit um die europäischen Projektpartner zu sprechen. Die Evaluationsergebnisse fließen dann neben einer Betrachtung zur sinnvollen Nutzung von e-Instrumenten in der Weiterbildung in meine Abschlussarbeit ein. So ist jedenfalls mein Plan. Im Moment bedeutet das zwar, neben den Vorlesungen noch viele Besuche zu organisieren, aber das läuft gut an. Einige Präsentationen stehen zwar noch aus, auch zwei Semesterarbeiten wollen noch geschrieben werden, aber es ist ja noch Zeit – oder? Wann sollte ich mich eigentlich auf die schriftlichen und mündlichen Prüfungen vorbereiten?
Morgen werde ich jedenfalls den ersten Teil der Anmeldung zu den Prüfungen erledigen. Einen Teil des Papierkrams für meine ersten Anstellungen als Lehrer habe ich auch schon geschafft. Das geht jetzt so weiter. Irgendwann sind bestimmt alle Formulare, Urkunden, Beglaubigungen und Kopien zusammen. Es ist schon erstaunlich, was man in Deutschland da so alles braucht. Man schaue z.B. hier mal rein. Ich denke, jedes Mal wenn einem Verantwortlichen was neues interessantes eingefallen ist, dann wird das zusätzlich gefordert. Aber niemand traut sich, auf ein Dokument zu verzichten. Mal ehrlich, wozu braucht man meine Geburtsurkunde, um meine Prüfung abzunehmen? Bei jeder Polizeikontrolle sehen die lieber meinen Ausweis, der hat wenigsten ein Foto.
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msa - 7. Mai, 22:16
Oh man, nun ist es mir doch mal wieder passiert, dass ich eine Datei (Präsentation) nicht gespeichert habe, bevor ich Sie schließe. Und alles Suchen in Hilfetexten und Ordnern brachte keine Hilfe. Dabei fing der Tag so schön an und es ließen sich gleich zwei andere Präsentationen für die nächste Woche fertig stellen. Der Stress wurde also schon deutlich weniger. Auf dem mir gegönnten Fußmarsch von der Uni zur Wohnung, der mich 45 Minuten durch das schöne Flensburg bei herrlichem Sonnenschein führte, hatte ich mich entschlossen, heute die Psychologie Präsentation endlich zu erstellen. Die Ideen zum Thema „Ethik und Kommunikation“ waren vorhanden, einige Videos und die Methode für eine eingebaute Gruppenarbeit auch. Die letzte Stunde ging dann für die Powerpointerstellung drauf. Mit dem neuen Versuch, den ich gleich starten werde, habe ich jetzt natürlich die Chance, es viel besser zu machen. Aber sauer bin ich doch (auf mich), denn alternativ könnte ich jetzt noch schön was über Pestalozzi lesen. So was kommt immer zu kurz, dabei ist das Wetter so schön, dass sich der Balkon dafür anbieten würde. Aber was soll´s, erst die Arbeit (Termine) und dann das Vergnügen. Das Vergnügen ist aber eher, dass ich nachher noch zum Essen eingeladen bin und sicher wieder ein langer, schöner „Klönabend“ folgt. Da ist dann Pestalozzi nicht mehr so wichtig, der kann warten.
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msa - 3. Mai, 18:58
Es geht weiter, der Termindruck ist für mich derzeit ganz hilfreich, um endlich die Arbeitsberge der offenen Ausarbeitungen zu reduzieren. Heute hatte ich meine erste Besprechung mit meinem Prof. für die Hausarbeit zum ersten Staatsexamen (das hört sich gut an). Nachdem wir uns einigen konnten (ich war halt seiner Meinung), was empirisch zu untersuchen war, wollte er von mir ein Thema für den theoretischen Anteil der Arbeit genannt bekommen. Das überraschte mich etwas, denn ich dachte, ich müsste dazu die empirische Arbeit begründen und werten. Aber so schreibe ich dann vermutlich zusätzlich noch etwas (40 Seiten) über e-learning und dessen Sinn (oder so ähnlich). Die Arbeit selber steht unter Zeitdruck, da der Bericht des Projektes, dem ich zuarbeite schon bald abgesendet werden muss. Schade nur, dass meine sehr sympathische Betreuerin auch schon bald die Uni verlassen muss. Danach werde ich ihre tolle Unterstützung nicht mehr genießen können, denn viele Fragen zur Strukturierung der Arbeit hat sie mir schon beantwortet. Ich muss jetzt loslegen und Interviewtermine vereinbaren. Das
Tool, welches ich evaluieren werde ist übrigens im Internet zu begutachten. Vielleicht liest das hier ja ein Trainer oder Lehrer, der sich an der Befragung beteiligen möchte. Es geht im Wesentlichen darum, dass sich der Trainer (Lehrer) selber reflektieren kann. Durch diese Reflexionsunterstützung soll die eigene Kompetenz gesteigert werden und die Qualität der Bildung der Bildungseinrichtung steigen. Mal sehen, ob meine Studie das so auch belegen kann. Immerhin ist es sehr spannend, an einem echten Projekt zu arbeiten und nicht nur für ein Regal beim Prüfungsamt zu schreiben. Und der Spaß wird auch dabei sein, denn Gespräche mit anderen Bildungs-Arbeitern und -Leitern, die Zusammenarbeit mit der Betreuerin und die vermutlich anstehende Reise zu einem Projektmeeting nach Wales sind weitere Motivationselemente.
Was mich stört sind im Moment andere Sachen, zum Beispiel muss ich ein Medikament einwerfen, das so viele Nebenwirkungen haben kann, wie ich es selten gelesen habe. Die Ärztin hat mich vorhin aber beruhigt.. „bei meinem Gewicht und der kurzen Zeit der Einnahme wird schon nichts passieren…“. Und jetzt? Vor einer Stunde genommen, der Geist benebelt, die Lippen und Finger leicht taub, mal sehen was da heute noch so kommt. Zum Glück bereite ich ja bloß Präsentationen vor und muss im Moment keine Klausur schreiben.
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msa - 2. Mai, 18:49
„
Alexander S. Neill“ von Axel D. Kühn als rororo Taschenbuch in Form einer Monografie herausgegeben.
Einer meiner Lieblingsdozenten hatte (mal wieder) darauf hingewiesen, dass es Sinn macht, sich mit dem Umfeld der wichtigsten Pädagogen auseinanderzusetzen. Zumindest als Lehrer sollten wir wissen, wer unsere Bildungswege und die Pädagogik eigentlich beeinflusst hat. Und die Lebensumstände machen oft klarer, wie die Aussagen der „Vorbilder“ zu werten sind.
Bislang habe ich häufig gedacht, dass es doch eigentlich auf das Gesagte oder Geschriebene ankommt. Weniger auf die Geschichte und Lebensumstände des Schreibers. Ein guter Freund von mir liest seit Jahren auch viele Biografien (zumeist von Menschen, die ich nicht einmal kenne), das konnte ich auch nie so recht nachvollziehen. Was soll mich schon das Leben Fremder interessieren?
Nach dieser Monografie über den Begründer der „Summerhill Schule“ sehe ich das etwas anders. Nach dem Seminar schnell in die Bibliothek und das Buch geliehen, machte es sofort Spaß darin zu lesen. Kühn hat einen einfachen, klaren Schreibstil, so dass ich nicht zu viel überlegen musste. Vorletzte Nacht habe ich das dann durchgelesen und war sehr erstaunt, dass selbst ich als Langsamleser dieses schaffen kann.
Neill hat seinen Weg zum Schulreformer scheinbar eher zufällig gefunden. Seine Probleme, ein strenger Lehrer als Vater, ältere (klügere) Brüder und eine auf den „Stand“ achtende Mutter, führten dazu, dass er nur noch Lehrer werden konnte. Zu einem vernünftigen Beruf hat es (seine Intelligenz) einfach nicht gelangt. Die Strenge der schottischen Schulen und die harte Art, mit den Schülern umzuspringen hatten ihm nie behagt. Er musste aber mitmachen, wenn er als Lehrer seine Anstellung behalten wollte. Schön ist auch sein Weg durch die Kriegswirren und seine Erfahrungen durch die Arbeit an Deutschen Reformschulen der 1920er Jahre beschrieben. Erstaunlich fand ich, dass jemand, der eine Schule gründen will, dieses nicht in seiner Heimat beginnt. Erst mit dem Scheitern der ersten Versuche ging er nach England (nicht Schottland), um Summerhill zu gründen. Die heutige Schule steht aber nicht einmal mehr auf einem Hügel, dem Summerhill.
Ich empfinde den Lebensweg und Neills pädagogische Denkweise nachvollziehbar. Sein Gedankengut kann ich größtenteils akzeptieren und als Ziel meiner eigenen Arbeit verfolgen. Erstaunt hat mich nur, dass so eine kleine Schule eine so extreme Wirkung auf die Schulformen in Europa nehmen konnte. Es lag hierbei sicher weniger an den Konzepten und der Schule an sich, als vielmehr an der aktiven und exzellenten Öffentlichkeitsarbeit Neills. Durch seine Bücher und Vortragsreihen wollte er vordergründig für seine Schule werben. Erst später wurde ihm auch wichtig, seine Idee zu verbreiten.
Die Kompromisslosigkeit der Umsetzung seiner „Selbstverwaltung“ ist das eigentlich herausragende. Und genau hier werden viele ambitionierte Lehrer am Schulsystem scheitern. Ich jedenfalls mache mir nicht vor, dass ich eine vorhandene, womöglich staatliche Schule entsprechend umgestalten kann. Allerdings lebt nach diesem Buch auch mein Traum von einer eigenen Bildungseinrichtung wieder auf. Und da darf ich dann ausprobieren, was ich für richtig halte – zumindest so lange, biss ich pleite bin .
msa - 23. Apr, 15:25
Meine Großmutter ist gestern verstorben. Sie ist eine der wichtigsten Personen meines Lebens. Viel habe ich von ihr gelernt. Sie wäre für viele Menschen ein gutes Vorbild, wenn es darum geht, Menschenliebe zu leben. Das Helfen und die Fürsorge für ihre Familie und Freunde stand immer im Mittelpunkt ihres Handelns. Im Gegensatz zu vielen anderen älteren Menschen, hat meine Oma kaum geklagt. Sie war mit dem Leben und der Welt im Reinen. Mich hat das immer sehr verwundert, denn die persönlichen Erfahrungen des Krieges, der Flucht und mit den Problemen einer alleinerziehenden Mutter waren nicht besonders positiv.
Ich liebe meine Großmutter.
Auf das Ende konnten wir uns alle gut vorbereiten, sie ließ uns dazu viel Zeit. Das macht es erträglicher, mit dieser neuen Lebenssituation fertig zu werden. Ich hätte mir für sie aber einen weniger schmerzhaften Tod gewünscht. Mit anzusehen, wie sie die letzten Tage gelitten hat, das hat meine Position zur Sterbehilfe deutlich verfestigt. Ist es nötig, so zu leiden? Ich möchte das nicht und hoffe, es findet sich dann ein Freund mit mehr Mut, als ich ihn habe.
Das Leben geht weiter, aber anders.
msa - 23. Apr, 07:37
Wenn ich jemals Professor oder Betreuer einer Examensarbeit sein sollte, dann würde ich meine Kandidaten zwingend auffordern, nicht so viel zu schreiben. Ich lese gerade einige Arbeiten, um ein Referat und meine eigene Examensarbeit vorzubereiten. Was mich ärgert ist das langwierige heranführen an die verwendeten Begriffe und Gründe. Ich habe (derzeit noch) das Gefühl, das dies nur erfolgt, weil man unbedingt 100 Seiten schreiben muss. Dem Leser (mir) hilft das nicht wirklich. Warum muss ich einem thematisch und wissenschaftlich kundigen Leser alles neu erklären, was andere schon mehrfach in Bücher oder Normen geschrieben haben? Reicht es nicht, die eigene Auslegung, die eigene Untersuchung und die eigenen Ergebnisse zu diskutieren. Im Fazit stelle ich mir dann ein Abgleich zu anderen Meinungen vor. Ich bin kein Freund von vielen (geschriebenen) Worten. Kurz und knapp sollte es sein.
Dozenten und Betreuer sind da allerdings oft anderer Meinung. Ich erinnere mich gut, dass ich einige Ausarbeitungen zurück bekam, in denen es hieß „ etwas ausführlicher wäre schon besser gewesen“. Vielleicht lasse ich oftmals zu viel Interpretationsbedarf offen, abr das Lesen der Arbeit soll doch auch Spaß machen. Oder?
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msa - 20. Apr, 12:10
Ich bin stolz auf mich. Ich habe es tatsächlich geschafft innerhalb von 20 Stunden ein Buch komplett durchzulesen. Das ist ein Novum für mich als Langsamleser. Es war aber auch ausgesprochen groß auf nur 120 Seiten geschrieben und ließ sich auch gut lesen. Ob ich das Buch empfehlen möchte weiß ich aber noch nicht, dazu muss ich mal die Diskjussion heute Abend in der Vorlesung abwarten. John Kenneth Galbraith erzählt hier sehr locker, was ihn an der Wirtschaft und den traditionellen Wirtschaftswissenschaften stört. Außer bei einigen, sich ständig wiederholenden Kritiken an den Einkommen von Managern kann ich dem Geschriebenen durchaus zustimmen, fühlte mich dabei aber immer so, als wenn das doch alles längst bekannt ist. Aber, mir ging auf, das hier die Wirtschaft wie in einer Wirtschaft (Stammtisch) besprochen wurde. Dies aber auf einem höheren Niveau als dem der Bild Zeitung Schlagworte. Wenn ein so wichtiger Wissenschaftler in dieser einfacher Art entsprechend diskutiert, dann darf ich das vielleicht auch weiterhin. Theorien und Modelle der Wirtschaftswissenschaften kann ich eh oft nicht ganz ernst nehmen. Sie schließen mir einfach zu viele Nebenbedingungen aus. Mit Spieltheoretischen Ansätzen habe ich mich noch zu wenig beschäftigt, als bleibt mir nur das „logische“ Interpretieren meiner Wahrnehmung der Welt.
Und zwei weitere außergewöhnliche Dinge haben sich ereignet. Ich habe in einer politischen Hausarbeit und in meiner Examensklausur in Wirtschaft je eine 1,3. Das kann ich kaum fassen, denn meine „Wissenschaftlichkeit“ lässt doch meist eher zu Wünschen übrig. Aber was soll’s, hier habe ich mal mit recht wenig Aufwand ein Ziel erreicht, das den Prüfern gefällt. Vielleicht sollte ich bei den anderen Projekten auch mal früher aufhören, damit ich bessere Bewertungen bekomme? Aber da muss ich jetzt schnell noch was programmieren…
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msa - 18. Apr, 13:55