Mittwoch, 12. September 2007

Prüfungsvorbereitung

Ich hatte mir vorgenommen, einen Abriss meiner aktuellen Prüfungsvorbereitung hier einzustellen. Der Abrss ist eigentlich ein Nebenthema von mir, denn eigentlich befasse ich mich eher mit der Neuordnung von Ausbildungsberufen. Aber die kurze historische Darstellung kann helfen, den Zusammenhang zu erklären. Also, wer es brauchen kann:
ET Prüfung
Stichworte

„Ich möchte gar kein Meister sein, denn das hieße ans Ende zu kommen, wo doch der Weg so schön ist „(Charles de Villers, franz. Philosoph 18tes JH).

Einflussfaktoren auf die Entwicklung von E-Berufen:
- Technische Entwicklung
- Entwicklung betrieblicher Ausbildung
- Weiterentwicklung der Facharbeit
- Entwicklung der Ordnungsmittel
- Entwicklung der berufsschulischen Ausbildung
- Ausbildung der Berufsschullehrer

Mittelalter (ab14tes JH): Lehrling, Geselle, Meister in Handwerk und Handel, ohne Schule

18tes JH Industrieschulen: nicht Berufsaubildung, gewerbliche Sonntagsschulen (1790)

19tes JH gewerbliche und allgemeine Fortbildungsschulen
1869 Gewerbeordnung (Freizügigkeit)
1881 Sozialgesetzgebung (Krank, Unfall, Alter, Arbeitslos) / Schmoller
1881 Innungen als Selbstverwaltung der Wirtschaft geschaffen (Lehrlingsausbildung)
1881 erste systematische Lehrlingsausbildung in E-Berufen
1897 Handwerkerschutzgesetz (Grund für unser duales Berufsbildungssystem)
1897 Handwerkskammern eingesetzt, Körperschaften. Öffentlichen Rechts. Regelung
Lehrlingswesen und Prüfungsausschüsse, Lehrzeit 3-4 Jahre.

20tes JH ab1921 Berufsschule
1908 kleiner Befähigungsnachweis eingeführt (Recht zur Ausbildung)
1908 DATSCH Gründung (Deutscher Ausschuss für technisches Schulwesen)
1912 DATSCH Leitsätze Lehrlingserziehung in Industrie (3-4 Jahre, Quote, schriftl.
Vertrag, Abschlussprüfung)
1919 Weimarer Republik, Berufsschule als Pflichtschule eingeführt
1920/30 Frankfurter Methodik als Berufsschuldidaktik begründet
1925 DINTA (Deutsches Institut für technische Arbeitsschulung)
1929 Weltwirtschaftskrise
1933/34 reichsweit einheitliche Neuordnung HW – Gewerbeordnung 1897 bseitigt
1935 großer Befähigungsnachweis (Meister nötig zur HW Betriebsgründung)
1935 DATSCH Vereinheitlichung gewerblich industrieller Berufsausbildung,
Ausbildungsrichtlinien
Bis 1937 schon 147 handw. Lehrberufe „geordnet“ ohne ges. Grundlage
1938 Einführung Berufsschulpflicht
1947 ABB Arbeitsstelle für betriebliche Berufsausbildung
1949 BRD Gründung, Aufsicht über Berufsausbildung beim Wirtschaftsressort des
Bundes, Selbstverwaltung der Wirtschaft, Dualität im Ausbildungsrecht (Ind. +
HW)
1951/53 ABB (Arbeitsstelle für betriebliche Berufsausbildung): Ziel einheitliche
Berufsausbildung Industrie schaffen
1952 Betriebsverfassungsgesetz
1953 HWO
1954 – 1965 : 105 Berufsbilder im Handwerk entwickelt (Institut für Berufserziehung im HW)
1956 Ausbildungsrecht IHK geregelt
1958 DIHT regelt bundeseinheitliche Industrie Prüfungen
1960 Jugendarbeitsschutzgesetz
1969 BBiG Berufsbildungsgesetz erlassen
1972 gemeinsames Protokoll, Bund und Länder zur Umsetzung von Ausbildungsordnungen auf BBiG Grundlage
1972 Neuordnung E-Berufe Industrie
1972/78 BGJ und AVO, Bündelung in 13 Berufsfelder
1976 BIBB , Vorbereitung von AO, Modellversuche, Berufsbildungsforschung, Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe führen

1987 Neuordnung E-Berufe Ind. und HW (Berufsfeldbreite Grundbildung berufsspezifische Fachbildung fachrichtungsspezifische Fachbildung), ARP
und RLP in Zeitrichtwerten
1996 KMK Handreichung zur Lernfeldumsetzung in RLP
1997 Neuordnung IT-Berufe (Lernfelder in RLP und Zeitrahmenmethode in ARP)
2003 Neuordnung ET-Berufe Ind. und HW (LF 1 bis LF 4 für Ind. und HW E-
Berufe alle identisch
2007 Neuordnung IT-Beruf MATSE

Technische Innovationen
1850 Elektromotoren und –generatorenbau (1834 erf. Von Jakobi)
1876 Telefon Patent von Bell
1879 Glühlampe Patent Edison
1883 erster Transformator

BIBB Verfahren zur Entwicklung von AO’n
- Problemanalyse
- Fallstudien
- Tätigkeitsanalysen
- AO Entwurf erarbeiten

Ablauf einer Neuordnung
 Initiative von den Sozialparteien
 Bund, Länder und Sozialparteien beraten
Ggf. Forschungsauftrag, z.B. an BIBB
 Projektantrag an KOA Bund-Länder-Koordinierungsausschuss „AO/RLP
Bund: Sachverständige erarbeiten AO
KMK, Rahmenlehrplanausschuss erarbeitet RLP
 Stellungnahmen der Sozialparteien zu dem AO Entwurf
 Stellungnahme des Unterausschuss Berufl. Bild. KMK zu RLP Entwurf
 Gemeinsame Sitzung: Bundesregierung, SV, RLP Ausschuss, KMK
 KOA entscheidet
AO und ARP durch Bund erlassen
RLP durch KMK beschließen
 Gemeinsame Veröffentlichung im Bundesanzeiger

Quelle meiner Information ist neben diversen Recherchen eine sehr gute Präsentation der Uni Bremen.

see you

Examensarbeit abgegeben

Der nächste Schritt ist erreicht. Gestern habe ich endlich die Datei zum Drucker gebracht und die beiden Exemplare binden lassen. 50 Euro, die hoffentlich erfolgreich angelegt sind. Unbezahlbar ist die Hilfe von Dori, Gabi und Annika bei der Korrektur meiner Ausarbeitung. Das Thema ist für Außenstehende eher langweilig, weil man das Instrument, welches ich evaluiert habe dazu schon kennen müsste. Aber Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck von längeren Texten meiner Feder zu überarbeiten stelle ich mir anstrengend vor.
Nach der Abgabe war ich völlig fertig. Mein Körper schaltete auf Sparflamme. Auch der Hunger kam immer noch nicht wieder. Seit Tagen mag ich nicht mehr gerne essen. Das ist sehr ungewöhnlich. Gestern Abend hat Jürgen mich aber überredet, noch was zu kochen und das war ungesund und lecker. Das Mitternachtsbier am Hafen hat dann die nötige Müdigkeit erzeugt.
Jetzt geht es weiter mit der Vorbereitung auf die Klausur am Freitag. Ist irgendwie bedingt spannend und ich weiß nicht so recht, auf was ich mich konzentrieren soll. Die Texte und Dokumente sind alle sehr umfangreich. Mein Problem scheint zu sein, dass es zu viele Daten und Fakten gibt, die ich kennen sollte. Ich bin aber der Meinung, das Fakten immer irgendwo in Büchern (oder Internet) stehen. Warum sollte ich die lernen. Mir sind immer die Zusammenhänge und ggf. noch die Zeiträume der Entwicklung wichtig. Nur mit Zusammenhangswissen bin ich handlungsfähig. Beispiel: Wann die Bundesrepublik gegründet wurde ist ein wichtiges Datum, aber muss man das genau wissen? Als WiPo Lehrer müsste ich sicher sagen: „natürlich!“. Aber mir reicht es, dass der Schüler die Gründung mit dem verlorenen zweiten Weltkrieg in Verbindung bringt und die Einflüsse der vier Besatzungsmächte darlegen kann. So ähnlich halte ich das auch mit dem Wissen um die Neuordnung der Elektroberufe. Ja, es gab vier Ordnungsphasen. Aber sind die Zeiträume so wichtig? Ist es nicht interessanter, was wir daraus lernen, wie die heutigen Berufsbilder entstanden sind und wie es auf Grundlage unserer Berufsausbildungsgeschichte im Zusammenhang mit der Globalisierung weitergeht?
Das ist zumindest wichtig, wenn man daran mitarbeiten will. Für meine Schüler ist nur interessant, ihre Rechte und Pflichten heute zu kennen und sich auf weitere Veränderungen in den nächsten Jahrzehnten ihres Arbeitslebens vorzubereiten.
Vielleicht erstelle ich nachher noch eine (eine weitere neben vielen anderen) Liste der für Freitag scheinbar wichtigen Schlagwort. Zur Eigenmotivation werde ich das dann hier online stellen.
Jetzt brauche ich frische Luft, werde Apfelmus kaufen, falls heute Abend Gäste kommen und Eierpfannkuchen mögen, und danach noch etwas lesen. Dann zur Uni, in die Mensa gehen, Jürgens Bericht zur heutigen Physikklausur anhören und hoffentlich mit Andrea klönen.
Nachmittags Prüfungsvorbereitung die Nächste.
Abends hoffe ich heute mal auf ein paar schöne Stunden mit Anni, denn mit ihr habe ich mich schon zu lange nicht mehr unterhalten können. Das würde eine gute Ablenkung sein und etwas Bauchgrimmen nehmen. Hoffe ich.
See you

Suche im blog

 

Aktuelle Beiträge

Finanzamt
Die machten schon immer wie es für sie am besten passt.
Weiterbildung (Gast) - 31. Jan, 10:00
welcher Verbraucher achtet...
Selbst die reichen Verbraucher unserer westlichen Welt...
msa - 15. Nov, 23:20
Globalisierung
Ich denke im Prinzip ist die Globalisierung nicht schlecht...
Christian (Gast) - 2. Nov, 18:23
Mr Vertigo
eine Kurzbeschreibung: Im Jahr 1927 hat der Jahrmarkt...
Marianne Kempel (Gast) - 8. Okt, 14:22
Mr Vertigo?
Worum geht es denn da? Woher kennst Du "Tod und Teufel"?
msa - 7. Okt, 19:09

Web Counter-Modul

Archiv

September 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 3 
 4 
 5 
 7 
 8 
10
11
13
14
15
21
22
24
29
30
 

Berufsplanung Lehrer
Formalismus
Handwerk
Hausarbeit ET
Pädagogik
Politik
Privat oder so
Schwimmlehrer
Studium
Vorbereitungsdienst
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren