Rückreiese -- 10 Stunden im Auto. Aber dann um Mitternacht endlich daheim, schnell schlafen und dann zu zwei Feiern. Auch heute keine Uni Arbeit, statt dessen endlich mal wieder Holz gesägt, Rasen gemäht und geschwitzt. Ich hoffe, die nächsten beiden Wochen schaffe ich einiges am Haus und Auto.
Jetzt die grüße Ausnahme. Ich sitze vor dem TV und schaue "Neger, Neger Schornsteinfeger" im ZDF. Mal sehen, ob morgen der zweite Teil auch noch angesehen wird.
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msa - 1. Okt, 20:30
Zum Glück ist heute mein letzter Tag. Es mag ja sein, dass es gute Jobs gibt, bei denen man wenig tun muss. Ich fühle mich da nicht wohl. Dieses Praktikum hat mir zwar einige Erkenntnisse gebracht, wie mit Jugendlichen heute umgegangen wird. Das stellt mich aber nicht zufrieden. Wenn ich bedenke, dass auch in diesem Jahr etwa 45000 Jugendliche in diesen Maßnahmen sind (ale BvB Maßnahmen zusammen sogar 200000), dann frage ich mich, ob wir (die Gesellschaft) hier unserer Verantwortung gerecht werden. Es geht scheinbar nicht um den Menschen. Es geht darum, die Arbeitsmarktstatistik zu verbessern. Wenn ein Jugendlicher dadurch einen Ausbildungsplatz findet, mag ihm das helfen, sein Leben anders zu gestalten. Aber wer achtet schon darauf, was nach der Maßnahme passiert. Wird die Lehre abgebrochen, dann interessiert das auch kaum jemanden.
Wenn ich mir die jungen Leute hier ansehe, dann komme ich zu dem Schluss, das es scheinbar mindestens Arten der Entwicklungsstörungen hin zum Erwachsenen gibt, die ich mit dem Elternhaus verbinde. Erstens die führsorglichen Eltern, die alles für ihr Kind tun, nur dass das Kind dabei wenig selber machen muss. Und plötzlich sollen sie dann die Verantwortung für sich übernehmen. Diese Menschen sind sich aber sicher, dass es immer jemanden gibt, der sie führt und beschützt.
Zweitens die Jugendlichen, die zu wenig Eltern hatten. Wenn die Eltern immer weg sind, um das Nötigste zu verdienen und ihre Kinder kaum noch sehen, können auch keinen steuernden Einfluss auf die Kinder nehmen.
Ich hoffe, wir finden für unsere Tochter einen besseren Weg, damit sie ihre persönliche Entwicklung gestalten kann.
Heute Mittag geht's dann endlich heimwärts.
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msa - 29. Sep, 08:20
Heute durfte ich mal wieder unterrichten. Als Thema habe ich die Strafmündigkeit, Jugendrecht und Deliktfähigkeit gewählt. Ich denke, mit diesem Bereich haben einige der hier anwesenden Jugendlichen schon Kontakt gehabt. Fachlich konnten wir nicht sehr in die Tiefe gehen. Die Grundsätze (Altersgrenzen) und die Unterscheidung zwischen Delikt und Straftat haben wir gemeinsam erarbeitet. Die Klasse war dabei sehr unruhig und versuchte den Unterricht zu stören. Um die Sozialen Kompetenzen der Jugendlichen zu stärken und den aktuellen Status zu erleben habe ich eine Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation gewählt. Zu meine positiven Überraschung hat jede Gruppe in der vorgegebenen Zeit ein brauchbares Ergebnis erarbeitet. Jeder Einzelne hat dann auch seinen Teil der Präsentation übernommen. Jeder konnte also erfahren, dass es möglich ist, stehend vor einer größeren Menschenmenge etwas zu sagen. Gerade hierbei haben viele der Teilnehmer noch deutlichen Bildungsbedarf.
Zusammenfassend: es hat Spaß gemacht, war anstrengend und hat mir gezeigt, dass ich eine solche Klassenzusammensetzung durch mehr Autorität bändigen sollte, wenn ich hier länger erfolgreich arbeiten wollte. Da dies nicht der Fall ist, werde ich jetzt noch einige Word Dokumente verändern, damit die Bildungsbegleiter ihre Zeit nicht mit "kopieren" und "einfügen" verbringen müssen. Die Qualifizierungspläne sind hier pro Person 28 Seiten lang. Was das soll, weiß ich aber auch nicht.
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msa - 27. Sep, 14:18
Letzte Woche war ich wirklich faul. Ich habe nur einen Abend an meinen Berichten gearbeitet. Das muss jetzt anders werden. Zumindest habe ich während meines Praktikums einige Zeit, im Internet zu suchen. Neben den recht aktuellen Daten der Arbeitsagentur zu den BvB Maßnahmen habe ich dann auch was zu meinem geplanten Vertiefungsthema für den Bericht gefunden
Arbeitsagenturstatistik. Ich denke daran, etwas über die Entwicklung von Tafelbildern zu schreiben. Die Schüler in der beruflichen Schule waren darauf so stark konditioniert, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, ob dieses gut ist. Dem Lehrer macht es die Arbeit zumindest recht einfach. Hilft es aber auch bei der Entwicklung der sozialen Kompetenzen und des Trainierens eigenständigen Denkens, wenn alle wichtigen Inhalte nur von der Tafel in die Hefte übertragen werden?
Interessantes Thema, aber ich weiß noch nicht, wie tief ich das ergründen möchte.
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msa - 25. Sep, 13:55
Freitag, gleich ist Schluss. Die Jugendlichen schreiben gerade noch einen Wissenstest, danach setzen wir "Lehrer" uns zusammen, um die ersten Eindrücke zu sammeln. Ich denke, wir werden über die unterschiedlichen Einschätzungen diskutieren. In dieser Zeit schreiben die Teilnehmer ihre Wochenberichte. 12:15 Uhr soll Feierabend sein.
Nächste Woche werde ich mich mal bei den Internats-BvB-lern umschauen. Dort sollen die Eindrücke für mich als Praktikanten noch tiefer werden. Mal schauen.
WE: Wir werden uns sicher die Gegend ansehen. Nachher fahren wir nach Trier, morgen Grillen und Sommerrodelbahn, vielleicht noch ein Weinfest. Sonntag ??. Vor Montag komme ich aber sicher nicht mehr dazu, online zu gehen, und das ist auch ganz gut so. Zwischendurch werde ich versuchen, zumindest die letzten beiden Praktikumsberichte zu erstellen, damit ich die letzten beiden Wochen meiner "Semesterferien" nicht nur arbeite, sondern auch mal wieder an einem alten Auto schraube. Der Mustang sollte doch auch mal wieder fahren dürfen.
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msa - 22. Sep, 10:25
Es wird allmählich langweilig und deswegen anstrengend. Irgendwie habe ich mir eine Eignungsanalyse für BvB Maßnahmen anders vorgestellt. Wenn man sich schon 14 Tage Zeit nehmen kann, warum nutzt man diese dann nicht aus? Der Analyse und individuellen Förderung der Jugendlichen könnte das nur helfen. Zum Glück sind die meisten Mitarbeiter hier schon so lange im Geschäft, dass sie über Erfahrungswerte eine vernünftige Einschätzung der Jugendlichen erreichen könnten. Und hoffentlich auch erreichen werden. Immer noch besser als bei Stephan, von dem ich heute Morgen um 7:00 Uhr !! einen Anruf bekam. Dort gibt es überhaupt keine praktischen Arbeiten in Werkstätten, um die Vorlieben und Fähigkeiten der Teilnehmer zu prüfen. Da sind wir hier, mit einem halben Tag pro Berufsfeld ja noch gut dran. Heute habe ich die Holzwerkstatt beobachtet. Einige der Jugendlichen scheinen sich dafür begeistern zu können. Das Thema, Begeisterung zu erzeugen, ist einen Aufsatz wert. Mal sehen, vielleicht wird das mein Vertiefungsthema zum Praktikumsbericht.
Nächste Woche werde ich hier mal unterrichten. Dazu dann aber mehr.
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msa - 21. Sep, 15:05
Berufsvorbereitende Maßnahmen. Ich sitze hier an einer Bildungseinrichtung in Rheinland Pfalz und beobachte 19 neue BvB Teilnehmer, die gestern ihren ersten Tag hatten. Eignungsanalyse über 14 Tage. Ist wirklich spannen, welche Vorurteile ich habe, welche davon stimmen und über welche ich mir noch einmal Gedanken mache.
Die Bildungsbegleiter nehmen ihre Aufgabe zumindest sehr ernst und die Schüler werden geachtet. Das finde ich wichtig für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Mal sehen, wie der heutzige Tag in den einzelnen Werkstätten verläuft.
Problem: ich habe mein Pausenbrot auf dem Frühstückstisch liegen lassen, muss aber bis 16:30 Uhr arbeiten. Das wird hart.
Immerhin war das Wochenende schön. Eine lange Reise zu meiner Praktikumsstelle, aber keine Staus. Dafür habewn wir einige Freunde auf dem Weg besucht. Das war mal wieder nötig und hat mir auch wegen der Kürze der Gespräche gefallen. Kurzer Aufenthalt bedeutet halt oft auch intensive, gute Gespräche.
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msa - 19. Sep, 07:41
Es ist geschafft, ohne das ich es Anfag dieser Woche für möglich gehalten habe. DIe Seminararbeiten in Politik und Wirtschaft liegen abgabefertig ausgedruckt auf meinem Schreibtisch. Vielen Dank an Bea und Annika für die Korrekturen und Tipps. So macht das Spaß.
Was weniger Spaß machte, war die Arbeit heute Nachmittag in dem Verein, für den ich gelegentlich was tun möchte. Die vor einigen Wochen verlegten LAN Kabel sollten nun an Computer angeschlossen werden. RJ45 Stecker anbringen, Switsch anbauen, Rechner installieren... Eigentlich sollte ich auch noch in einem anderen Gebäude einen DSL Anschluss in Betrieb nehmen. Letzte Woche noch habe ich Berufsschülern beigebracht, wie das geht. Welche Fehler man vermeiden kann und wie die Fehler gefunden werden können. Leider habe ich mir da wohl nicht richtig zugehört. Nach einigen Stunden bekam ich fachkundige Hilfe. Nach weiteren zwei Stunden konnten wir beide den Fehler nicht finden. Alles scheint richtig und heil zu sein. Nur leider gehts trotzdem nicht.
OK, Misserfolge braucht der Mensch zum Lernen. Ich lerne ja gerne. Zumindest komme ich mir nicht zu doof vor, da ich nicht alleine kapitulieren musste.
Morgen gehts nach Süden. Praktikum in einer Weiterbildungseinrichtung für u.a. Benachteiligte Jugendliche.
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msa - 14. Sep, 22:19