Lernstationen taugen was

Nachdem ich nun mit zwei unterschiedlichen Klassen im Lernfeldunterrich der Elektrotechnik die Methode Lernstationen getestet habe komme ich zu dem Schluss, es taugt was. Die Vorbereitungszeit hält sich in vernünftigen Grenzen, wenn man nicht zu viele verschiedenen Medien einsetzen will. Auch ist die Fragestellung bei den Aufgaben nicht gar zu kritisch, da man als Lehrer bei der Bearbeitung in der Klasse genügend Zeit hat, Einzelfragen zu klären. Dies gilt zumindest in den getesteten Konstellationen, bei denen maximal 16 Schüler anwesend waren. Mit mehr Schülern tritt sonst auch ein Raumproblem auf. Wie hatte mir eine geschätzte Seminarleiterin mal gesagt: „ Alle Schüler bleiben im gleichen Raum, damit die Schaffenskraft gebündelt bleibt“ (oder so ähnlich). Das finde ich gut, wenn auch oft eng. Sobald die Schüler verteilt sind, geht oft der Arbeitswille herunter. Der Lehrer schaut ja nicht mehr zu. So sind sie halt ;) , so waren wir auch (und sind es noch?).
Zwei unterschiedliche Ansätze der Lernstationen habe ich gewählt. Die eine Klasse hat geübt, mit bekannten Herausforderungen um zu gehen. Sie haben sich Formeln umgestellt, Begriffe nochmals anhand von Literatur erarbeitet, Messreihen aufgenommen und Schaltungen berechnet. Als besondere Herausforderung sollten Sie versuchen die erfassten Werte mit einem Tabellenkalkulationsprogramm zu erfassen und grafisch darzustellen. Die angesetzten 80 Minuten Netto Bearbeitungszeit für sechs Stationen mit vier Arbeitsgruppen war sehr knapp. Die Zeitnehmer nehmen ihre Aufgabe noch nicht ernst genug. Auch war die eine Messung zeitlich aufwändiger als von mir gedacht. Unzufriedenheit gab es sicher mit der fehlenden „Kontrolle“ der Ergebnisse. Diese folgt aus organisatorischen Gründen erst sehr spät (nach zwei Wochen). Das ist nicht gut.
Die andere Klasse hat sich Neues erarbeitet, indem sie vorrangig von den Erfahrungen der Kollegen profitiert haben. Die mitgelieferten Materialien in Form von Geräte Beschreibungen und Stromlaufplänen wurden kaum genutzt. Hier machte es aber richtig Spaß mit einer inhomogenen Gruppe zu arbeiten. Die Azubis des dritten Lehrjahres kommen aus so vielen verschiedenen Betrieben, dass fast jeder seine speziellen Erfahrungen einbringen konnte. Das Ziel der auf 180 Minuten (über zwei Wochen) verteilten sieben Lernstationen für fünf Gruppen war, auf ein Projekt für den Rest des Halbjahres vor zu bereiten. Ich denke, das ist gelungen. Der heutige Projektstart zeigt dies auch deutlich. „Leider“ sind die Schüler erst in fünf Wochen erneut in der Schule. Hoffentlich sind sie dann noch genau so motiviert bei der Sache.
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