Gute Woche?

Ich kann es nicht wirklich sagen. Die Woche war von dem Arbeitsaufwand her eigentlich recht gut. Ich habe nicht viel getan, statt dessen bin ich viel mit und für andere Menschen unterwegs gewesen. Die falschen Terminabsprachen und teilweise unnötig langen Wartezeiten haben mich aber doch gestört. Warum erhält man beispielsweise bei einem Arzt, der eigentlich immer nur die gleichen Röntgenuntersuchungen macht einen Termin um 10:10 Uhr um dann erst um 12:20 Uhr in das Untersuchungszimmer zu gelangen. Ich hasse es, so freigebig mit der Zeit anderer Menschen umzugehen. Da sitzt man dann rum und lässt sein Leben verrinnen. Zum Glück hatte ich diesmal etwas sinnvolles zu Lesen dabei.
Der heutige Unterricht war ganz gut, finde ich. Wenn auch erneut Disziplinherausforderungen auftreten. Die angetragenen Arbeitsaufgaben werden derzeit nicht von allen ernst genommen. Muss man denn wirklich immer mit Strafen arbeiten, um Lernerfolge zu erreichen?
Im Technologiebereich hat sich gezeigt, dass einige Schüler deutlich weiter sind als andere. Einige Firmen schicken die Azubis gleich zu Beginn auf WAK Kurse (Außerbetriebliche Berufsbildung) und andere lassen die Azubis erstmal im Betrieb die Feile schwingen. Als Lehrer überfordert man dann schnell die einen und langweilt die anderen. Wir haben uns heute auf eine weitere „Binnendifferenzierung“ geeinigt. Neben der Unterscheidung zwischen den beiden Berufen werden diejenigen, denen der Unterrichtsinhalt schon bekannt ist andere Aufgaben bekommen. Eine Idee ist die Vorbereitung des Unterrichts der nächsten Stunden, so dass die Schüler von Schülern lernen können. Ich bin mal gespannt, wie das klappt und wie aufwändig diese Organisation wird. Für mich bedeutet das mehr Vorbereitung, weil auch immer diese „Sonderaufgaben“ zur Verfügung stehen müssen.
Das Weihnachtsfest heute war ganz nett. Die Uni Partys muss ich allmählich vergessen, das war schon deutlich anders. Peinlich war, dass ich meinen Schulleiter nicht kannte und ihn ganz unvoreingenommen fragte, was er denn so in dieser Schule mache. So ist das, wenn man selten dort ist (er und ich) Bislang hatte ich immer nur mit seinem Stellvertreter gesprochen.
Viele junge Lehrer gibt es noch nicht, aber alle haben mir heute vorgestöhnt, wie schlimm und anstrengend die Referendariatszeit sei. Ich hoffe ja noch immer, dass ich das anders erlebe. Ich hoffe noch immer, dass diese Meinung nur Ansichtssache ist und der Aufwand nicht an den im Studium heranreicht. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Morgen Früh treffe ich ja einige wieder, denn ich habe mich zum Aufräumen eingeteilt. Die meisten Kollegen, die ich heute kennenlernen durfte, scheinen wirklich nett zu sein. Mit jedem konnte ein vernünftiges Gespräch geführt werden und das „Du“ ist jetzt auch fast überall geläufig. Das mach die Arbeit gleich viel freundlicher.
Aber zurück zur Woche. Ich bin immer noch unzufrieden. Immer noch würde ich gerne einfach wegfahren und mich in mein Schneckenhaus verkriechen. So ganz ohne Pause nach dem Umzug war nicht gut. Es konnte nichts wirklich verarbeitet werden und ich raffe mich kaum auf hier zuhause die anstehenden Aufgaben zu erledigen.
Montag geht’s mal wieder nach FL, die Schwimmlehrerausbildung findet statt. Ich freue mich sehr auf das Mensatreffen und die nachmittagliche Teatime. Noch hänge ich sehr an den Kontakten und hoffe, die bleiben mir erhalten.
Zum Glück habe ich erst heute Abend erfahren, dass ich die Schwimmlehrerausbildung auch bei einer meiner Kolleginnen beim DLRG in unmittelbarer Nähe hätte machen können. Zudem würde ich dann nichts bezahlen müssen. Finanziell ist die Ausbildung in FL da mit den 300 Euro plus Fahrtkosten eindeutig die schlechtere Wahl. Aber erstens habe ich jetzt schon zugesagt und zweitens habe ich zusätzlich Gründe für regelmäßige Fahrten zu meinen Freunden und drittens brauche ich jetzt ein halbes Jahr lang nicht Montags arbeiten, weil mein Chef auf diese Termine bei der Stundenplanerstellung Rücksicht nimmt, nicht zuletzt viertens, mag ich die meisten Ausbildungskollegen in FL gerne sehen und sprechen. Das kann dann gerne auch mal was kosten.
Ach ja, ein Reinfall gab es gerade doch noch. Ich kam nach hause und das Ersatzteilpaket für das Notebook lag auf dem Tisch. Schnell auspacken und einbauen. Und siehe da, der Monitor geht noch immer nicht. War wohl doch nicht der Inverter defekt. Also muss ich jetzt eine Lampe suchen und hoffen, dass ich den Inverter zurücksenden kann.
See you

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