Nachhaltigkeit 3
Je tiefer ich mich in das Thema Umweltorientierung, Nachhaltigkeit und Umweltpolitik einlese, desto mehr interessante Diskussionspunkte finden sich. Bleibt die Frage, ob mir die Vielzahl der Themen bei der Prüfung hilft. Aber egal, es ist interessant genug, um die Zeit damit zu verbringen.
Diesmal: Ist die Globalisierung gut oder schlecht für die Umwelt?
Man könnte meinen, die Antwort ist einfach, denn alleine die längeren Transportwege und der dadurch steigende Ressourcenverbrauch (meist Erdöl) bringt hohe Belastungen und Verschwendung mit sich. Auch ist der Einfluss von Nationalstaaten auf abwandernde Unternehmen deutlich geringer. Den anspruchsvollen Umweltauflagen in den meisten Industrieländern können Unternehmen durch Produktionsverlagerungen ausweichen.
Interessanterweise breitet sich die Umweltpolitik aber extrem schnell über den Globus aus. Die Anzahl und Aktivitäten von Umwelt NGOs (Non Government Organisation) nimmt erheblich zu. Neue, nachhaltige Technologien werden in Schwellenländer exportiert. Die OECD und Weltbank haben erheblichen Einfluss auf die Ausgestaltung der geförderten Entwicklungsländer. Ohne diese globale Ausweitung der Politik könnten die Industrienationen keinen Einfluss auf mögliche Umweltschäden in anderen Ländern nehmen. Jeder sich entwickelnde Staat würde einfordern, den Lebensstandard der eigenen Bevölkerung auf mindestens die gleiche Weise zu steigern, wie in den Industriestaaten. Denn wir haben zur Industrialisierung auch kaum Rücksicht auf Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen genommen.
Erst seit den 1970er Jahren spielen Umweltschutzbetrachtungen eine politische Rolle.
Ein Grund, sich gegen schärfere nationale Umweltstandards auszusprechen ist, dass dann die Unternehmen ins Ausland abwandern würden. Dies scheint aber nicht belegbar zu sein. Abwanderungen lassen sich bisher nur durch Unterschiede im Steuer- und Lohnniveau belegen. Auch der viel genannte Wettbewerbsnachteil durch Umweltschutz lässt sich laut OECD 2000 nicht belegen. Vielmehr ist zu beobachten, dass proaktiver Umweltschutz eher globale Wettbewerbsvorteile einbringt. Insbesondere der produktionsintegrierte Umweltschutz sichert langfristig Vorteile und zwingt auch andere Länder zur Anpassung der Produktionsmethoden.
Ein Unternehmen hat verschiedene Ziele zu erfüllen. Das wichtigste Ziel ist dabei nicht der Umweltschutz, sondern das Erwirtschaften von Erträgen. Aber auch die Motive der Ethik und des Abwendens von wirtschaftlichen Nachteilen sind vorhanden. Ein Unternehmen kann nicht frei von den Forderungen der Stakeholder agieren. Das Management hat die wichtige Aufgabe, die unterschiedlichen und oft nicht vorhersehbaren Ansprüche der verschiedenen Stakeholder bezüglich des Umweltschutzes zu managen.
Es seien hier nur einige genannt, die unterschiedlichste Forderungen vertreten: Der Staat, die Medien, die Gesellschaft und die Wirtschaft mit ihren Konkurrenten, Kunden, Banken und Anteilseignern.
Wenn es beispielsweise ökonomisch sinnvoll ist, eine Ölbohrplattform zu versenken, dann könnten sich die Gesellschaft und Kunden offen dagegen stellen. So etwas führte schon zu weltweiten Boykotten und einer aufgezwungenen Änderung der Managemententscheidungen. Nicht alles, was ökonomisch richtig erscheint lässt sich heute noch durchsetzen. Weltweite (globalisierte) Information kann sehr viel bewirken.
See you
Jänicke, Martin/ Kunig, Philip/ Stitzel, Michael: Lern- und Arbeitsbuch Umweltpolitik. 2. Aufl., Bonn 2003. Teil II, Kap. 6: Die Globalisierung von Umweltpolitik. S. 137-157
Teil IV, Kap. 13: Unternehmen als umweltorientierte Institutionen. S. 311 - 327
Diesmal: Ist die Globalisierung gut oder schlecht für die Umwelt?
Man könnte meinen, die Antwort ist einfach, denn alleine die längeren Transportwege und der dadurch steigende Ressourcenverbrauch (meist Erdöl) bringt hohe Belastungen und Verschwendung mit sich. Auch ist der Einfluss von Nationalstaaten auf abwandernde Unternehmen deutlich geringer. Den anspruchsvollen Umweltauflagen in den meisten Industrieländern können Unternehmen durch Produktionsverlagerungen ausweichen.
Interessanterweise breitet sich die Umweltpolitik aber extrem schnell über den Globus aus. Die Anzahl und Aktivitäten von Umwelt NGOs (Non Government Organisation) nimmt erheblich zu. Neue, nachhaltige Technologien werden in Schwellenländer exportiert. Die OECD und Weltbank haben erheblichen Einfluss auf die Ausgestaltung der geförderten Entwicklungsländer. Ohne diese globale Ausweitung der Politik könnten die Industrienationen keinen Einfluss auf mögliche Umweltschäden in anderen Ländern nehmen. Jeder sich entwickelnde Staat würde einfordern, den Lebensstandard der eigenen Bevölkerung auf mindestens die gleiche Weise zu steigern, wie in den Industriestaaten. Denn wir haben zur Industrialisierung auch kaum Rücksicht auf Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen genommen.
Erst seit den 1970er Jahren spielen Umweltschutzbetrachtungen eine politische Rolle.
Ein Grund, sich gegen schärfere nationale Umweltstandards auszusprechen ist, dass dann die Unternehmen ins Ausland abwandern würden. Dies scheint aber nicht belegbar zu sein. Abwanderungen lassen sich bisher nur durch Unterschiede im Steuer- und Lohnniveau belegen. Auch der viel genannte Wettbewerbsnachteil durch Umweltschutz lässt sich laut OECD 2000 nicht belegen. Vielmehr ist zu beobachten, dass proaktiver Umweltschutz eher globale Wettbewerbsvorteile einbringt. Insbesondere der produktionsintegrierte Umweltschutz sichert langfristig Vorteile und zwingt auch andere Länder zur Anpassung der Produktionsmethoden.
Ein Unternehmen hat verschiedene Ziele zu erfüllen. Das wichtigste Ziel ist dabei nicht der Umweltschutz, sondern das Erwirtschaften von Erträgen. Aber auch die Motive der Ethik und des Abwendens von wirtschaftlichen Nachteilen sind vorhanden. Ein Unternehmen kann nicht frei von den Forderungen der Stakeholder agieren. Das Management hat die wichtige Aufgabe, die unterschiedlichen und oft nicht vorhersehbaren Ansprüche der verschiedenen Stakeholder bezüglich des Umweltschutzes zu managen.
Es seien hier nur einige genannt, die unterschiedlichste Forderungen vertreten: Der Staat, die Medien, die Gesellschaft und die Wirtschaft mit ihren Konkurrenten, Kunden, Banken und Anteilseignern.
Wenn es beispielsweise ökonomisch sinnvoll ist, eine Ölbohrplattform zu versenken, dann könnten sich die Gesellschaft und Kunden offen dagegen stellen. So etwas führte schon zu weltweiten Boykotten und einer aufgezwungenen Änderung der Managemententscheidungen. Nicht alles, was ökonomisch richtig erscheint lässt sich heute noch durchsetzen. Weltweite (globalisierte) Information kann sehr viel bewirken.
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Jänicke, Martin/ Kunig, Philip/ Stitzel, Michael: Lern- und Arbeitsbuch Umweltpolitik. 2. Aufl., Bonn 2003. Teil II, Kap. 6: Die Globalisierung von Umweltpolitik. S. 137-157
Teil IV, Kap. 13: Unternehmen als umweltorientierte Institutionen. S. 311 - 327
msa - 27. Okt, 14:59
Globalisierung
Prinzipiell verträgt sich das meiner Ansicht nach. Dass dem in der Realität nicht immer so ist, liegt wohl auch auf der Hand.
welcher Verbraucher achtet denn auf Umweltschutz?
Ausnahmen im Verhalten gibt es sicherlich. Aber Ausnahmen sind erst ein Anfang. Meist leben wir alle eher nach dem Maximalprinzip. Maximaler Gütererwerb mit dem vorhandenen Kapital (Einkommen).
see you