Armut und Verteilung
Armut
Die Armutsgrenze in Deutschland liegt bei einem jährlichen Einkommen von 11280 Euro, das sind 940 Euro monatlich, wenn man alleine lebt und erwachsen ist. Diese Grenze berechnet sich daraus, das man als Arm gilt, wenn man weniger als 60% des mittleren Einkommens anderer Bürger hat.
Bis vor einigen Jahren wurde dieses mittlere Einkommen aus dem Mittelwert des Nationaleinkommens gebildet. Mean = Nationaleinkommen / Bevölkerungsanzahl.
Mittlerweile haben wir unsere VGR (Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung) an die Standards der ESVG (Europäisches System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung) weiter angepasst. Offiziell, damit unsere statistischen Daten auch europaweit vergleichbar werden. Schöner politischer Nebeneffekt, da die Einkommen der meisten Deutschen eher im unteren Bereich liegen, verschiebt sich auch die Armutsgrenze nach unten. Durch die Bestimmung des mittleren Einkommens auf Grundlage des Median werden nur noch die Einkommen der unteren 50% der deutschen Haushalte zur Berechnung herangezogen. Ob die Reichen reicher werden spielt jetzt keine Rolle mehr. Somit haben wir jetzt nur noch 13,5% Arme Haushalte. Blöd nur, das das trotz Statistikänderung noch immer mehr sind als vor 10 Jahren.
10% der deutschen Haushalte sind sogar überschuldet, das bedeutet, sie können ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Da geht es ihnen wohl wie unserem Staat allgemein, denn der muss zur Zinszahlung ja auch schon Schulden machen. Aber diese Differenz zwischen privatem Reichtum und öffentlicher Armut ist hier nicht mein Thema.
Mir geht es hier um die Ungleichheit der Einkommensverteilung. Die „Schere“ zwischen Arm und Reich wird immer größer, da scheint es auch nicht zu helfen, dass die Reichensteuer laut dem Kölner Institut der deutschen Wirtschaft quasi existiert. Durch den Spitzensteuersatz von 42% zahlen die oberen 10% der Einkommensskala schon heute 50% der Einkommenssteuer. Wenn wir David Ricardo (oder war es einer seiner „Jünger“) in Erinnerung haben, so müssen (klassisch gesehen) die Einkommenssteuern ja auch ausschließlich vom Gewinn des Kapitalisten gezahlt werden. Die Lohnempfänger bekamen damals ja nur so viel, das sie existieren und sich reproduzieren konnten.
Diese Definition von Armut gibt es allerdings nicht mehr. Obgleich wesentlich mehr Kinder (19%) als arm gelten, als Erwachsene. Den Kindern wird durch die Armut (oft durch das zusätzliche Problem alleinerziehender Eltern) vielfach der Weg zur Bildung verbaut. Ihre Chancen auf Bildung, Ausbildung und qualifizierte Beschäftigung sind deutlich geringer als die von reicheren Kindern. Mit geringerer beruflicher Qualifizierung wird auch weniger verdient und die eigenen Kinder sind womöglich wieder arm.
Armut ist ein schweres Problem großer sozialer Ungleichheit, egal wie man das statistisch darstellen kann. Die Frage, wie viel Ungleichheit eine Gesellschaft verträgt, lässt sich dadurch kaum beeinflussen.
Eines noch, als ich eben eine Freundin fragte, ob sie arm sei bekam ich eine schöne Antwort:
„es kommt darauf an in welcher Hinsicht du Armut siehst, wenn es um materielle Dinge geht, bin ich gespannt, wie es wird, wenn ich jetzt kein BAföG mehr bekomme. Ansonsten fühle ich mich reich an Freuden des Lebens.“
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Die Armutsgrenze in Deutschland liegt bei einem jährlichen Einkommen von 11280 Euro, das sind 940 Euro monatlich, wenn man alleine lebt und erwachsen ist. Diese Grenze berechnet sich daraus, das man als Arm gilt, wenn man weniger als 60% des mittleren Einkommens anderer Bürger hat.
Bis vor einigen Jahren wurde dieses mittlere Einkommen aus dem Mittelwert des Nationaleinkommens gebildet. Mean = Nationaleinkommen / Bevölkerungsanzahl.
Mittlerweile haben wir unsere VGR (Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung) an die Standards der ESVG (Europäisches System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung) weiter angepasst. Offiziell, damit unsere statistischen Daten auch europaweit vergleichbar werden. Schöner politischer Nebeneffekt, da die Einkommen der meisten Deutschen eher im unteren Bereich liegen, verschiebt sich auch die Armutsgrenze nach unten. Durch die Bestimmung des mittleren Einkommens auf Grundlage des Median werden nur noch die Einkommen der unteren 50% der deutschen Haushalte zur Berechnung herangezogen. Ob die Reichen reicher werden spielt jetzt keine Rolle mehr. Somit haben wir jetzt nur noch 13,5% Arme Haushalte. Blöd nur, das das trotz Statistikänderung noch immer mehr sind als vor 10 Jahren.
10% der deutschen Haushalte sind sogar überschuldet, das bedeutet, sie können ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Da geht es ihnen wohl wie unserem Staat allgemein, denn der muss zur Zinszahlung ja auch schon Schulden machen. Aber diese Differenz zwischen privatem Reichtum und öffentlicher Armut ist hier nicht mein Thema.
Mir geht es hier um die Ungleichheit der Einkommensverteilung. Die „Schere“ zwischen Arm und Reich wird immer größer, da scheint es auch nicht zu helfen, dass die Reichensteuer laut dem Kölner Institut der deutschen Wirtschaft quasi existiert. Durch den Spitzensteuersatz von 42% zahlen die oberen 10% der Einkommensskala schon heute 50% der Einkommenssteuer. Wenn wir David Ricardo (oder war es einer seiner „Jünger“) in Erinnerung haben, so müssen (klassisch gesehen) die Einkommenssteuern ja auch ausschließlich vom Gewinn des Kapitalisten gezahlt werden. Die Lohnempfänger bekamen damals ja nur so viel, das sie existieren und sich reproduzieren konnten.
Diese Definition von Armut gibt es allerdings nicht mehr. Obgleich wesentlich mehr Kinder (19%) als arm gelten, als Erwachsene. Den Kindern wird durch die Armut (oft durch das zusätzliche Problem alleinerziehender Eltern) vielfach der Weg zur Bildung verbaut. Ihre Chancen auf Bildung, Ausbildung und qualifizierte Beschäftigung sind deutlich geringer als die von reicheren Kindern. Mit geringerer beruflicher Qualifizierung wird auch weniger verdient und die eigenen Kinder sind womöglich wieder arm.
Armut ist ein schweres Problem großer sozialer Ungleichheit, egal wie man das statistisch darstellen kann. Die Frage, wie viel Ungleichheit eine Gesellschaft verträgt, lässt sich dadurch kaum beeinflussen.
Eines noch, als ich eben eine Freundin fragte, ob sie arm sei bekam ich eine schöne Antwort:
„es kommt darauf an in welcher Hinsicht du Armut siehst, wenn es um materielle Dinge geht, bin ich gespannt, wie es wird, wenn ich jetzt kein BAföG mehr bekomme. Ansonsten fühle ich mich reich an Freuden des Lebens.“
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msa - 1. Okt, 15:55
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