Veränderungen

Bestimmt habe ich darüber schon öfter geschrieben. Die Umgebung verändert sich, die Menschen verändern sich, das Schulsystem verändert sich, ich verändere mich.
Ein Kommilitone hat dazu folgendes Zitat übermittelt:“ Es war einmal ein Mann, der wollte die Zeit aufhalten. Also ging er hinaus in die Hügel vor der Stadt und rief: “Zeit! Steht still!” Da kam ein Reiter des Weges und sagte: “Wenn dies Dein Wunsch ist, so sei er Dir erfüllt”, und er zog seinen Degen und stieß ihm den Mann in die Brust. Zu dem Toten sagte er sodann: “Es gibt nur eine Zeit, Deine Zeit, und ihr Wesen ist Wandlung. Wer die Veränderung nicht will, der will auch nicht das Leben.” Dann ritt er weiter.“(Georg Danzer, österreichischer Liedermacher)
Schule: Ja, sie verändert sich. Obwohl so viele Lehrer ihren Beruf ergriffen haben, gerade weil man sich dann nachmittags um die eigenen Kinder kümmern kann. Obwohl immer noch das Vorurteil besteht, dass Mütter, die sich nachmittags nicht um Ihre Kinder kümmern (weil die halt in der Ganztagsschule oder im Kindergarten sind), Rabenmütter seien. Wozu hat man denn Kinder…. Obwohl wir das Land der Dichter und Denker sind, an dem sich alle Bildungsmäßig orientieren sollten (wenn das alle machen würden, wären wir ja auch besser bei Pias – Verhältnisse halt)
Nur vergessen wir eines immer zu gerne. Pädagogische Konzepte und Schulkonzepte werden seit langem in Deutschland entwickelt. Sie werden auch umgesetzt, nur eben selten in Deutschland. Mit diesen Konzepten sind dann auch höhere Qualitäten zu erreichen (bewiesen in Schweden und Finnland). Was ist es also, was uns so starr an dem tollen dreigliedrigen Schulsystem und dem Mittags endenden Schulunterricht festhalten lässt. Sind wir tatsächlich so konservativ? Wollen wir nicht, dass unsere Kinder Spaß an der Schule haben (der Ernst des Lebens halt)?
Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass mein Ziel die Freude und der Spaß der Schüler am Lernen ist. Gerade heute habe ich eine super Veranstaltung über Peter Petersen besuchen dürfen. Einiges der Ansätze des „Jena Plans“ verwirkliche ich schon. Das Buch „Der kleine Jena Plan“ liegt für das lange Wochenende in meiner Tasche, so dass ich mir bis Dienstag sicher noch mehrt Ideen für meinen Unterrichtsbeginn im August aufgeschrieben habe. Ich muss nur aufpassen, sagt Jürgen (und oft hat er Recht), dass ich die Schüler nicht überfordere. Denn wenn sie zu mir kommen, haben sie neun bis 13 Jahre Schul Erfahrungen hinter sich. Da muss ich sicherlich einiges erklären, bevor die neue Selbständigkeit und Spaß an der Schule „verordnet“ werden kann.
Eine Idee, die ich schon wieder vergessen hatte und die sich mir heute erneut aufdrängte, ist „lass die Klassentür offen. Vielleicht male ich mir noch ein Schild dazu: „ kommen Sie gerne herein und schauen zu. Sie stören nicht“.
In der Hoffnung auf verschiedenstes Feedback anderer Schüler, Lehrer und Eltern oder Chefs.
See you
msa - 8. Sep, 20:14

Pläne und Realität

Frank sagte mal, ich sollte die Alten Beiträge auch wieder lesen. Dann sagte er, mach das lieber nicht, du könntest enttäuscht sein, wie viel der Ideen und Wünsche nicht erreicht wurden.
Und Jürgen hatte auch Recht. Ich neige dazu die Schüler zu überfordern. Viele wollen den alten Stil, viele haben sich so sehr daran gewöhnt immer gesagt zu bekomen was geht und was nicht. Sie wollen abschreiben und auswendig lernen. Nach dem Test dann alles wieder vergessen. Das klingt hart und pauschal und das ist es auch. Die Schüler, die dieses nicht wollen entwickeln sich nämlich zu selbständigen und eigenständig handelnden Persönlichkeiten.
Anders mache ich auch kaum. Die Tür ist meist zu. Im Winter, weil es saukalt ist. Im Sommer, weil die Jungs immer so sehr von den vorbeigehenden Mädels abgelenkt werden. Und das Schild it der Einladung gibt es auch nicht.

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