Donnerstag, 10. Juli 2008

Umgangsformen

Ist es das Wetter oder woran liegt es, dass so viele Menschen derzeit unhöflich, um es nett auszudrücken, sind? Einige Beispiele der letzten drei Tage. Ich komme mit der falschen Kleidung zum Lehrgang und werde schon vor der Tür rüde darauf hingewiesen, dass ich gefälligst in Dienstkleidung zu erscheinen habe. Sachlich richtig, menschlich falsch. Meist gibt es ja einen Grund, warum jemand nicht den Regeln entsprechend handelt. Als Leiter, Chef oder auch Lehrer kann ich diese Gründe doch wenigstens erfragen. Und wenn nicht, kann ich doch das Gespräch zumindest so führen, dass dem Gesprächspartner die Möglichkeit gegeben wird, nicht sauer und verbockt zu reagieren. Ich jedenfalls musste mich sehr beherrschen, diesen Ausbilder den Abend über noch ernst zu nehmen.
Heute am Fahrkartenautomaten in der Schlange neben mir. Nicht nur, dass die Bahn durch die Einführung der neuen Automaten fest von sinkenden Fahrgastzahlen auszugehen scheint. Der Druck eines Tickets dauert so lange, dass es einfach nur noch wenige Fahrgäste schaffen, rechtzeitig eine Karte zu lösen. Aber das ist ein anderes Problem, über das ich mich schon Jahrelang aufrege.
Jedenfalls waren viele Personen in Schlangen vor den vier betriebsbereiten der sechs Automaten aufgereiht. Jeder auf dem Weg zur nächsten Bahn, meist in Eile. Eine Typische Frage in diesen Situationen ist „ Dürfte ich mal vor? Mein Zug kommt gleich“ Heute eine Reaktion „ Nein, mein Zug kommt auch gleich, wenn ich jetzt jemanden vorlasse, schaffe ich den auch nicht mehr….laber laber laber….“ Die fragende Junge Frau ist schon längst zur Nachbarschlange geflüchtet, der nächste in der Schlange schaut genervt. Er weist die erklärende Frau darauf hin, dass Sie doch jetzt mal weiter den Automaten bedienen könne, damit es weiter geht. Zugegeben auch er war nicht mehr sehr freundlich. Dies steigerte nun wieder den Unmut der Automatenblockiererin und sie schimpfte auf den Jungen Mann ein. Der Automat tat ungerührt seine Pflicht und ging zurück zur Startseite. Wer die Bahnautomaten kennt weiß, jetzt dauert es wieder sehr lange bis ein ungeübter Antragsteller (Kunde mag ich einfach nicht mehr sagen) seinen Fahrtwunsch und Kartenwunsch formuliert bekommt. Auch dieser junge Mann flüchtet nun zum Nachbarautomaten. In der Zwischenzeit ist auch meine Schlange so kurz, dass ich bald den Kampf mit der Maschine aufnehme und gewinne. Und jetzt kommt’s, ich brauche eine zweite Karte und kann schon spüren, wie die Enttäuschung sich in dem Antragsteller hinter mir breit macht. Gut, dass er sich nicht auch noch lauthals bei mir beschwert hat.
Und dann kommt man nach Hause und das Spiel geht weiter. Schlechte Laune trifft auf Erschöpftheit und der Stress nimmt seinen Lauf. Einerseits ganz gut, dass ich gleich wieder weg muss, aber dann treffe ich auch gleich wieder auf den unfreundlichen, oder zumindest manchmal ungeschickten Ausbilder ;)
Na ja, immerhin hat mich meine Mutter gerade angerufen und wir hatten ein erstaunlich entspanntes Telefonat. Nun kommt am Sonntag zu meiner Geburtstagsfeier auch ein Onkel noch, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Er ist zwar auch nicht einfach zu nehmen, aber andererseits kann man sich einige Stunden ganz nett unterhalten.
Samstag feiern wir mit einigen Freunden, nachdem ich (schon wieder) von der Feuerwehr Ausbildung komme. Ich hoffe, das wird ein entspannender Abend.
See you

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