Mittwoch, 19. Dezember 2007

Freude auf die Arbeit

Wer immer mir erzählt, dass er ohne Arbeit glücklich ist, dem mag ich das glauben. Aber es ist auch ganz schön schwierig, nicht von einem System zur Erbringung von Leistung gezwungen zu werden. Letztens erzählte mir ein Feuerwehr Kamerad, dass er demnächst in Rente gehe. In seinem Job und in der Gemeinde ist er fest und aktiv eingebunden. Wie wird er das meistern. Er sagt: „ich habe genug zu tun“.
Ich habe auch genug zu tun, ich mache es nur nicht so effektiv wie im Job. Zu Zeiten des Studiums gab es immer Termine, zu denen eine Leistung abzugeben war. Das war manchmal Stress, aber es hat geholfen, viel, schnell und effizient abzuarbeiten. Im Nachhinein sind die geforderten Leistungen manchmal fragwürdig, aber halt für den Schein gefordert.
Jetzt, hier zuhause muss ich mich immer zwingen. Heute Morgen habe ich zwei Stunden in der kalten Werkstatt verbracht, was eigentlich immer sehr schön war. Ich habe auch was geschafft, aber zufrieden bin ich nicht. Da kam mir das Treffen in der Schule heute schon interessanter vor. Eine kleine Einstandsfeier von ehemaligen Referendaren, zusammen mit Abteilungsleiter, stellvertretendem Schulleiter und einigen Kollegen, die ich noch nicht kannte. Sich einzubringen, den Schulalltag zu diskutieren und sich die Belastungen der Lehrer und Referendare anzuhören war gut. Ich denke, das mich dieser Job wieder mehr unter Druck setzen wird. Alleine schaffe ich das derzeit nicht. Vor einigen Monaten noch hätte ich mich ohne zu zögern selbständig gemacht, im Moment traue ich mir das nicht mehr zu. Der innere Schweinehund ist zu stark geworden. Trotz schlechtem Gewissen wird nichts effektiv weggearbeitet. Vielleicht ändert sich das ja auch, wenn das neue Baby erst da ist, denn dann wird die Zeit zum Ausruhen nicht mehr da sein. Aber das ist dann ja auch mit der Freude an einem neuen Leben auf dieser Welt verbunden, für das wir Eltern im Allgemeinen ja alles geben. Die aktuellen Meldungen über Kindesmisshandlungen in Deutschland mal außer Acht gelassen.
See you

Schreibtischtäter

Gestern habe ich in der Zeitung gelesen, dass Akademiker schwerer einen Lebenspartner finden als Menschen ohne Hochschulausbildung. Zumindest dann, wenn ihre Studienzeit abgeschlossen ist. Während des Unibesuchs scheint das mit der Partnersuche noch zu funktionieren, danach verkriechen sich die Berufseinsteiger aber zu sehr hinter Mehrarbeit oder persönlicher Weiterbildung zuhause. Wenn man sich dann mit Freunden trifft, dann werden diese eher in private Räume eingeladen. Das Aufsuchen von Kneipen, Diskos oder anderen Veranstaltungen fällt Akademikern scheinbar schwerer. Also, nutzt die Zeit an der Uni. ;)
Ich habe zumindest erlebt, dass man dort viele nette Menschen kennen lernen kann. Wer auf Partnersuche ist, hat sicher das Glück, zwischen verschiedenen geeigneten Kandidaten wählen zu dürfen, wenn man sich nicht völlig unkommunikativ gibt.
Aber was macht die Uni sonst noch mit uns? Ich zumindest musste gerade eben wieder erleben, dass ich nicht mehrt so großen Spaß an der handwerklichen Arbeit in einer kalten Werkstatt habe wie früher. Nach zwei Stunden basteln an Kims Geburtstagsgeschenk (ein Puppentheater) und etwas Schrauben am Auto (mit mäßigem Erfolg) wollte ich schnell unter die warme Dusche und an meinen Schreibtisch zurück. Mir macht es im Moment viel mehr Spaß, etwas zu lesen, zu recherchieren oder sogar Unterlagen zu sichten. Das macht Angst, zeigt aber vielleicht auch einen neuen Lebensabschnitt an. Ist es das Alter oder die Gewohnheit durch das Studium, was mich an den Schreibtisch fesselt?
Wie wird es weiter gehen, wird unser nächstes Kind noch einen bastelnden Vater erleben oder werde ich zukünftig alle Spielsachen fertig kaufen? Das Hobby mit den alten Autos habe ich gedanklich schon fast aufgegeben, nur der Mut fehlt noch, wirklich einen Schlussstrich zu ziehen und die vorhandenen Objekte zu verkaufen. Aber vermutlich wird erst danach Ruhe einkehren und das schlechte Gewissen, die vorhandene Zeit nicht zum Restaurieren zu verwenden, verschwinden.
Ich verschwinde jetzt auch zur Schule, einige Kollegen veranstalten heute ein Kommunikationstreffen. Schön warm im Büro. Da muss ich doch einfach hin 
See you

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