Mittwoch, 28. Februar 2007

Es geht weiter

Ich habe gerade beschlossen, es in meinem Alter als normal zu definieren, dass die Menschen um mich herum dauernd krank sind und dem Tode immer näher kommen. Vielleicht fällt es mir dann leichter, diese Nachrichten zu verdauen. Gestern habe ich erfahren, dass ein mir sehr lieb gewordener Verwandter in der Postfiliale einfach umgekippt ist. Warum, wissen die Ärzte noch nicht, nur ist er so unglücklich gefallen, dass der Schädel gebrochen ist. Anfang 60 und sportlich aktiv, gerade haben er und seine Frau ihre Selbstständigkeit abgeschlossen und wollen nun das Leben in vollen Zügen genießen. Endlich Zeit haben und nutzen, für die Dinge, die sie sich 40 Jahre versagt haben. Jetzt ist er am Boden zerstört und völlig mutlos.
Da fallen die fiebrigen Erkrankungen von Kind und Frau kaum noch ins Gewicht, außer, dass ich weniger Zeit für die Unterrichtsvorbereitung habe, als geplant.
Noch ein Vorsatz, den ich gerade anfange umzusetzen: Ich werde wieder mehr sofort entscheiden und handeln. Gerade habe ich den Auftrag erteilt, unsere Familienkutsche auf Gas Betrieb umzubauen. Jetzt hat das Gesuche nach einer kostengünstigeren und umweltschonenderen Kutsche ein Ende. Nach meinen Berechnungen könnte sich das nach 3,5 Jahren schon finanziell lohnen. Muss nur noch das Auto entsprechend lange halten.
Und auch die Unterrichte werde ich jetzt schneller vorbereiten. Mut zur Lücke und stringenteres Zeitmanagement werden mir helfen. Bis 18:30 will ich heute für Montag und Dienstag fertig sein.
Und noch etwas geht mir durch den Kopf. Ich bin froh über unsere bisherige Lebensplanung. Vor der Geburt unserer Tochter haben wir viele Dinge erlebt, die sich andere Menschen für die Zeit „nach den Kindern“ vornehmen. Die Zeit war schön und die Erinnerungen bleiben. Wenn ich es für die „Restzeit“ auch noch schaffe, weitere schöne Zeiten, wie aktuell das Studium, zu ermöglichen, dann kann ich irgendwann zufrieden abtreten.
See you.

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