Einkommensverteilung Neoklassik

Einkommen ist die Summe aus allen Strömen von Zinsen, Dividenden, Werten, Löhnen, Gehältern und Sozialleistungen, die eine Person oder ein Haushalt während eines bestimmten Zeitraums erhält. Meist wird über ein Jahr gerechnet. Die Summe aus allen Einkommen eines Landes ist das Nationaleinkommen.
Es ist bemerkenswert, dass der Anteil der Arbeitseinkommen in Industriestaaten über die letzten Jahrzehnte stabil bei etwa 75% liegt.
Die im Einkommen enthaltenen Transferleistungen sind Leistungen des Staates, die an Einzelpersonen gezahlt werden, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten. Hierbei geht es um staatliche Einkommensverteilung.
Eine weitere wichtige Größe zur Bestimmung des Wohlstandes eines Landes ist das Vermögen. Vermögen ist dabei immer eine Bestandsaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt. In Deutschland verfügen derzeit 50% der Bevölkerung 96% des Gesamtvermögens. Den Rest teilen sich die andern 50%. Die reichsten 10 % der Haushalte verfügen dabei über 47% des Gesamtvermögens. Dabei handelt es sich um immerhin 5 Billionen (5.000.000.000.000) Euro Nettovermögen.
Das Reinvermögen bezeichnet dabei das Vermögen abzüglich der Verbindlichkeiten.
Immerhin kann in Deutschland die Armut nicht gleichgesetzt werden mit dem Existenzminimum. Immerhin gelten bei uns 13,5 % ( als etwa 10 Millionen Menschen) als Arm. Erschreckend finde ich, das dabei mehr Kinder betroffen sind (19% der Kinder). Eine Folge der Armut ist, dass viele Haushalte schon heute ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen können. Etwa 10% der deutschen Haushalte gelten als überschuldet.
Leider bin auch ich davon betroffen, aber zum Glück nur abgeleitet, denn drei Menschen schulden uns Geld und werden dieses wohl nie mehr begleichen können. – persönliches Pech oder Dummheit meinerseits –

Aber zurück zum Einkommen und dessen Vereilung.
Die Lohnhöhe lässt sich durch die Grenzproduktivität und die Faktorpreise (Preis je Arbeitseinheit) erklären. Die Nachfrage nach Faktorleistungen, z.B. Arbeit, entsteht nur als abgeleitete (derivative) Nachfrage. Ein Unternehmen wird nur Faktoren einsetzen, wenn es einen Ertrag davon erwartet. Wir Konsumenten fragen nach, um Bedürfnisse zu decken, ohne einen Ertrag (außer Bedürfnisbefriedigung) zu erzielen.
Wenn ein Unternehmer sich einen zusätzlichen Erlös (Wertgrenzprodukt) durch den Einsatz eines weiteren Arbeiters erwartet, wird dieser beschäftigt. Durch das Ziel der Gewinnmaximierung werden Produktionsfaktoren solange hinzugefügt, bis der zusätzliche Erlös den zusätzlichen Kosten durch den weiteren Faktor (z.B. Arbeit) gleich ist ( Wertgrenzprodukt = Grenzkosten des Faktors ).
Da aber der erste Arbeiter einen höheres Grenzprodukt erbringt als der zweite Arbeiter usw. stellt sich nun die Frage, wie viel Lohn der jeweilige Arbeiter zu erhalten hat. In der Marktwirtschaft werden alle Arbeiter gleich bezahlt und zwar in der Höhe des Grenzproduktes des letzten Arbeiters. Die höheren „Erträge“ der anderen Arbeiter sind die Rente des Kapitalisten (Residuleinkommen). Typischerweise liegt das Lohneinkommen bei 75% des Gesamteinkommens. Nur gibt es eben mehr als dreimal so viele Arbeiter wie Unternehmer (Kapitalisten).
Der Preis für die Arbeit entsteht in einer vollkommenen Marktwirtschaft durch Angebot und Nachfrage. Die Arbeiter konkurrieren dabei um die Löhne.
Die Unternehmer konkurrieren um die Arbeitskräfte.
In einer Marktwirtschaft mit Arbeitgeberverbänden und Arbeitnehmerverbänden ist der Markt nicht mehr voll wirksam. Tarifabschlüsse regeln beispielsweise Lohnhöhen ohne die vollständige Betrachtung von Angebot und Nachfrage. Die Erklärung der Grenzkosten zur Bestimmung der Anzahl an Arbeitern ist aber weiterhin brauchbar.
Die Produktivität der einzelnen Faktoren bestimmt auch laut neoklassischer Erklärung die Höhe der Löhne. Es ist aber auch zu beachten, dass Produktionsfaktoren, die einen höheren Grenzkostenbeitrag bringen gerne durch andere Faktoren substituiert (ersetzt) werden. Bei höheren Lohnabschlüssen kommt es deswegen immer wieder zu der Überlegung, ob nicht ein Produktionsfaktor Maschinen oder Boden oder andere Innovationen zu geringeren Grenzkosten als Arbeitskräfte genutzt werden können.
Die Minimalkostenregel, nach der jeder Produktionsfaktor je eingesetzter Geldeinheit das gleiche Grenzprodukt (Erlös) einbringen muss, bestimmt die optimale (für das Unternehmen) Zusammensetzung der eingesetzten Faktoren.
See you

Trackback URL:
https://msa.twoday.net/stories/4309440/modTrackback

Suche im blog

 

Aktuelle Beiträge

Finanzamt
Die machten schon immer wie es für sie am besten passt.
Weiterbildung (Gast) - 31. Jan, 10:00
welcher Verbraucher achtet...
Selbst die reichen Verbraucher unserer westlichen Welt...
msa - 15. Nov, 23:20
Globalisierung
Ich denke im Prinzip ist die Globalisierung nicht schlecht...
Christian (Gast) - 2. Nov, 18:23
Mr Vertigo
eine Kurzbeschreibung: Im Jahr 1927 hat der Jahrmarkt...
Marianne Kempel (Gast) - 8. Okt, 14:22
Mr Vertigo?
Worum geht es denn da? Woher kennst Du "Tod und Teufel"?
msa - 7. Okt, 19:09

Web Counter-Modul

Archiv

Oktober 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 2 
 3 
 6 
 9 
11
12
16
21
23
25
29
31
 
 
 
 
 

Berufsplanung Lehrer
Formalismus
Handwerk
Hausarbeit ET
Pädagogik
Politik
Privat oder so
Schwimmlehrer
Studium
Vorbereitungsdienst
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren