Samstag, 17. November 2007

Die Bahn kommt

Na ja, immerhin noch meist pünktlicher und verlässlicher als in GB oder Frankreich. In GB deshalb, weil dort die Privatisierung schon so lange her ist, dass die Infrastruktur unter Ökonomie leidet. Nur was genug Geld bringt wird weiter verfolgt, das verringert dann die Zufriedenheit. Meiner Einschätzung nach, ohne nähere Recherchen und einzig auf Erfahrungen basierend, profitieren von einer Bahnprivatisierung dort die Überland Busunternehmen. Pünktlich, günstig und schnell.
In Frankreich ist die Gewerkschaft stärker. Franzosen scheinen eher bereit zu sein für ihre politischen und sozialen und geschäftlichen Interessen zu kämpfen. Die GDL ist ja schon stolz, dass man mal 60 Stunden streiken kann. Das ist für Mitarbeiter eines Konzerns, wie der Bahn auch erstaunlich. Spätestens jetzt würde ich als Besitzer der Bahn meinem angestellten Geschäftsführer die gelb-rote-Karte zeigen. Der soll doch mein Unternehmen führen und nicht blockieren. Auch wenn die GDL nur eine kleine Gewerkschaft ist, so handelt sie doch nur im Auftrage der Mitglieder. Ohne Mitglieder, die sich am Kampf beteiligen, würde es ja keinen geben. Aber mit welcher Unterstützung arbeitet der Bahnvorstand? Steht es in deren Arbeitsverträgen, dass sie nicht mit einfachen Leuten verhandeln dürfen? Müssen die ihrem Aufsichtsrat nicht erklären, was sie da eigentlich machen?
Ich bin Verfechter der Marktwirtschaft, aber nicht in allen Bereichen. Eine der Grundlage der wirtschaftlichen Stärke unseres Landes war und ist (noch) die staatliche Verantwortung für wichtige Infrastrukturen. Straßennetze, Bahnlinien, Telefonnetze, Strom-Energieversorgung, Trinkwasser, Wasserstraßen, Küstenschutz,… Alles das wurde in kürzester Zeit möglich, weil kein Gewinninteresse dahinter stand. Seit 15 Jahren wird nun versucht, dieses alles dem Markt zu überlassen, der soll es besser machen.
Wenn dem so wäre, warum überlassen wir dann nicht auch den Klimaschutz, Umweltschutz, alternative Energien dem Markt? Weil es nicht funktioniert, zumindest nicht schnell genug. Kein Wirtschaftsunternehmen kann es sich leisten, gegen ökonomische Logik zu arbeiten. Oder?
Na ja, die Bahn ist ja ein Wirtschaftsunternehmen, will sogar an die Börse. Und da gibt es einen tapferen, angestellten Chef, der einfach macht, was er will. Scheint also doch zu gehen, dass ein Unternehmen gegen ökonomische Logik arbeitet. Zumindest solange, wie die Besitzer das nicht merken.
See you

Einen Tag noch

Montag ist der letzte Prüfungstermin. Und wenn sich nicht was besonderes ereignet, dann sollte danach das Studium und das erste Staatsexamen geschafft sein.
Meine Lungenentzündung quält jetzt auch nicht mehr so, braucht aber wohl noch etwas bis zur Ausheilung. Aber die Ruhe ab nächster Woche, mit dem eingeschränkten Lernbedarf wird Zeit zum Erholen geben. Aber das ist ja dieses Wochenende schon so. Die erzwungene Pause hat also auch den Vorteil, noch mal die Ruhe und besondere Stimmung in der Flensburger WG-Bude zu genießen. Sehr schön auch, zu merken, dass ich hier Freunde habe. Kaum ist man mal auf ein wenig Hilfe und „Pflege“ angewiesen, schon sind sie da. Das ist wirklich toll, fast wie zuhause, nur das sich hier verschiedene Freunde kümmern. Nebenbei läuft jetzt ein Hörspiel, das mir Gesa gestern geliehen hat, den Kuchen von Annika habe ich gerade mit Genuss vernascht. Das frische, selbstgebackene Zwiebelbrot wird Teil des Abendmahls. Gestern Abend wurde ich sogar zum Abendessen abgeholt und bekam ein Auto für den Rückweg geliehen, damit ich nicht zu viel kalte Luft abbekommen. Freitag fing es schon mit dem leckeren Salat unter angenehmer Begleitung von Antje an. Und auf morgen kann ich mich auch schon freuen, denn Anni will ein Festmahl vorbeibringen. Da macht das Gesundwerden doch richtig Freude.
Zwischendurch kann ich in Ruhe lernen, Hausaufgaben korrigieren und an meinen Ideen für die Fortsetzung des e-learning arbeiten. Heute habe ich den ersten Fragebogen zur begleitenden Evaluation entworfen und will meine Schüler nächste Woche fragen, ob sie an der Evaluation teilnehmen wollen.
Meine erste Rückmeldung zur Examensarbeit habe ich am Donnerstag bekommen. Der Aufwand scheint sich gelohnt zu haben. Es zeigt sich, dass ich, und wahrscheinlich auch die meisten anderen Menschen, besser bin, wenn mich das Thema interessiert. Vermutlich ist das sogar ungewollt eine erste (vielleicht einzige?) wissenschaftliche Veröffentlichung, die meinen Namen trägt. Sollte es so sein, werde ich natürlich voller Stolz in diesem Blog einen Link einbinden.
Aller Wahrscheinlichkeit wird es nur noch einen oder zwei Einträge zum Thema Studium in diesem Blog geben. Wenn ich Montag um 11:45 Uhr aus dem Büro des Profs. gehe, wird das Studium zu Ende sein.
Einerseits schade, andererseits ist die Prüfungszeit gut geeignet, dass man sich das Ende herbeiwünscht. Nur beim Einpacken der ganzen Unterlagen und des persönlichen Kleinkrams kommt Wehmut auf, diesen Teil des Lebens abschließen zu müssen. Zum Ende des Monats wird die Wohnung aufgegeben, auch wenn der Vermieter noch behauptet, die Kündigung nicht erhalten zu haben.
Der Blog wird wohl um die Bereiche „Schwimmlehrerausbildung“ und „angestellter Lehrer“ auch ohne Examen erweitert. Ab Februar dann vermutlich um den Themenbereich „Ausbildungslehrer“ – alt „Referendariat“ hinzukommen. Aber Termine und Zuweisungen durch das Ministerium stehen noch aus.
So schnell können zwei Jahre vergehen. Erschreckend.
See you

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